Willi BraseSPD - Bundesministerium für Bildung und Forschung Epl 30
Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Ministerin Wanka hat dargestellt, wie stark die Innovationsfähigkeit Deutschlands ausgeprägt ist. Dabei geht es, wenn wir einmal den industriellen Teil nehmen, um das Zusammenspiel von Ingenieuren, Meistern und Facharbeitern. Dieses Zusammenspiel zu bewahren und zu stärken, ist eine hochlöbliche, eine wichtige Aufgabe zur Gestaltung der Zukunft unseres Landes.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)
Dies findet nicht im luftleeren Raum, sondern in Abteilungen, in Forschungseinrichtungen und in Betriebsteilen statt. Weil die Weiterentwicklung auch mit Digitalisierung, neuen Werkstoffen und neuen Produktionsverfahren zu tun hat, war es wichtig, dass wir gesagt haben: Wir wollen die Dienstleistungs- und Arbeitsforschung weiter voranbringen. – Ich bin unseren Haushältern dankbar, dass es gelungen ist, 6 Millionen Euro draufzusatteln. So erreichen wir das Ziel, das Sie, Frau Wanka, neulich formuliert haben: Bis 2020 wollen wir für diesen Bereich 1 Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Da es hier um Arbeitsbedingungen, neue Arbeitsformen, neue Werkstoffe, neue Verfahren und die Humanisierung der Arbeit geht, glaube ich: Es ist wichtig, dass wir hier weitere 6 Millionen Euro draufsatteln.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)
Wir wollen, dass die Anträge zu Forschungsvorhaben, die erarbeitet und auf den Weg gebracht werden, gründlich geprüft und schnell umgesetzt werden. Es kann nicht sein, dass das zur Verfügung stehende Geld nicht abgerufen wird. Wenn wir dafür sorgen wollen, dass Deutschland industriell auch weiterhin so stark ist, müssen wir auf diesem Pfad voranschreiten.
Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte – auch er ist schon erwähnt worden –, ist die Alphabetisierung bzw. das Problem, dass es in unserem Land Menschen gibt, die nicht lesen und schreiben können. Dass wir aufgrund der demografischen Entwicklung in Teilbereichen Fachkräfte brauchen, ist allein schon ein Grund, zu sagen: Ja, wir nehmen mehr Geld in die Hand, um diesen Menschen eine Chance zu geben. – Auch in diesem Fall stellen wir 6 Millionen Euro mehr bereit.
Es geht dabei letztendlich um die Menschen selbst. Die Menschen müssen die Chance haben, Dinge zu erkennen. Es geht also nicht nur darum, dass dies für uns als Gesellschaft und möglicherweise auch für Wirtschaft und Industrie wichtig ist, sondern es geht auch darum, dass die Menschen unterstützt werden. Deshalb halten wir es für richtig, an dieser Stelle 6 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Wir sagen: Das ist ein vernünftiger Weg.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)
Wir haben in den Koalitionsverhandlungen entschieden, die berufliche Bildung weiter voranzubringen. Seit mehreren Jahren versuchen wir, den jungen Leuten rechtzeitig ein Stück Orientierungshilfe zu geben, im Rahmen der Berufsorientierung, auch schon in der achten Klasse. Dies weiten wir jetzt auf alle Schulformen und alle Schultypen aus. Das ist nicht nur der absolut richtige Weg, sondern in gewisser Weise auch wachstumsfördernd. Junge Menschen, die ein Stück weit selbst entscheiden können – auf der Grundlage von Potenzialanalysen in der Schule oder von Praktika in Unternehmen, im Dienstleistungsbereich oder im öffentlichen Dienst –, werden wir nicht in den Übergangsmaßnahmen finden, sondern in Ausbildung, in Ausbildung nach Landesrecht und hoffentlich beim richtigen Studium an einer Hochschule; dann gibt es auch weniger Abbrecher. Deshalb ist es richtig, dass wir hier um 12 Millionen Euro aufstocken.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)
Klar ist doch auch: Wenn wir bei der Orientierung die richtigen Weichen stellen und jedem deutlich machen, welche Perspektiven und Fähigkeiten er oder sie hat, dann wird der Einzelne vernünftig unterstützt. Das ist nicht nur wachstumsfördernd, sondern damit tun wir auch etwas sehr Sinnvolles für die jungen Menschen.
Dazu gehört natürlich auch, dass wir uns fragen: Wie ist die Situation bei den überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks und der Industrie- und Handelskammern? Wenn wir sie zu Kompetenzzentren ausweiten, erhöht dies die Qualität. Es stärkt auch das Ansehen von Ingenieuren, Meistern und Facharbeitern in den Betrieben, in den Handwerksbetrieben und in den Industriebetrieben. Es ist richtig, dass wir hier 10 Millionen Euro draufgesattelt haben. Wenn es sein muss, müssen wir hier auch in den nächsten Jahren etwas tun, sehr geehrten Damen und Herren.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)
Zusammengefasst: Mein Dank gilt unseren Haushältern, dass sie diesen Weg mitgegangen sind, sodass wir den jungen Leuten eine Chance geben können. Das ist für die jungen Leute gut, aber es ist auch für unsere Gesellschaft und für unsere Industrie gut.
Glück auf!
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)
Vielen Dank. – Als nächster Redner hat der Kollege Dr. Thomas Feist das Wort.
(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/4184054 |
Wahlperiode | 18 |
Sitzung | 70 |
Tagesordnungspunkt | Bundesministerium für Bildung und Forschung Epl 30 |