02.10.2015 | Deutscher Bundestag / 18. WP / Sitzung 128 / Tagesordnungspunkt 18

Martin RabanusSPD - Berichte zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich finde, wir hatten bisher eine richtig gute Debatte; denn sie belegt, dass es im ganzen Hause sehr viel Übereinstimmung hinsichtlich der Bedeutung der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik gibt, und sie hat noch einmal klargestellt: Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ist kein Sahnehäubchen – wie Frau Kollegin Roth das gesagt hat –, sondern sie ist eine tragende Säule der deutschen Außenpolitik.

(Claudia Roth (Augsburg) [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)

Das möchte auch ich als Bildungspolitiker und als Mitglied des Ausschusses für Bildung und Forschung unterstreichen.

Es ist auch deutlich geworden, welche wichtigen Funktionen die Mittlerorganisationen wahrnehmen, dass sie zum Teil unter schwierigsten Bedingungen Menschen zusammenbringen, auch zusammenhalten, getreu dem Motto „Wer miteinander spricht, wird gegeneinander weniger gewalttätig“. Deswegen gebührt denjenigen, die diese Arbeit leisten, unser aller Dank; Herr Dr. Fabritius hat auch schon dafür gedankt.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Es gibt natürlich auch noch einiges zu besorgen. Für den Bereich der deutschen Auslandsschulen ist das bereits angedeutet worden. Daher muss ich nicht das wiederholen, was Frau Kollegin Schmidt gesagt hat und was Sie, Frau Staatsministerin Böhmer, bestätigt haben. Ich ahne, dass der Kollege Feist nachher noch etwas dazu beiträgt,

(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Was ihr immer ahnt!)

nämlich was die Stärkung der beruflichen Bildung an den deutschen Auslandsschulen angeht.

(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Ja, richtig!)

Wir sind da ja auch ganz einer Meinung. Wir diskutieren das in Bildungszusammenhängen immer wieder. Das finde ich auch richtig und wichtig.

Ich will ein weiteres Stichwort nennen, über das wir noch nicht gesprochen haben: Das ist die Außenwissenschaftspolitik.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Wir als Bundesrepublik Deutschland, liebe Kollegin De Ridder, haben einiges dazu beizutragen, wenn ich an die Fachhochschulen und die anwendungsorientierten Hochschuleinrichtungen denke.

Zurück zu dem, was wir aktuell leisten. Der Studierendenaustausch und der Wissenschaftleraustausch sind angesprochen worden. Im Bereich des Bundesbildungsministeriums stellen wir dafür – über den dicken Daumen gepeilt – 140 Millionen Euro bereit. Liebe Frau Kollegin Roth, ich würde mich Ihrer Forderung, dass wir mit dem Herrn Finanzminister auch noch einmal über den Bildungshaushalt sprechen, gerne anschließen wollen.

(Claudia Roth (Augsburg) [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gut!)

Auch da hätten wir noch ein paar Dinge zu besorgen, um bereits begonnene, aber auch sinnvolle weitere Projekte anschieben zu können – das aber nur als Fußnote –, das betrifft insbesondere den DAAD.

Wir lassen uns die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik relativ viel kosten, um das Bild Deutschlands in der Welt positiv zu prägen. Die Welt hat ja auch ein tolles Bild von Deutschland. Das merken wir an unserer aktuellen Beliebtheit bei den Flüchtlingen. Ich will es einmal so herum sagen: Wir dürfen durchaus stolz darauf sein, dass alle der Auffassung sind: In Deutschland kann man ein gutes Leben führen. – Das ist nicht zu beklagen. Vielmehr ist die Frage, wie wir produktiv damit umgehen. Und es ist bereits angedeutet worden: Unsere Mittlerorganisationen sind nicht nur im Ausland gut, sie sind auch im Inland gut.

Die Vorschläge des Goethe-Institutes sind angesprochen worden. Auch der DAAD hat Vorschläge entwickelt, wie man diese Kompetenz im Inland einsetzen kann. Ich finde tatsächlich – Frau Müntefering hat es angesprochen –, dass wir die Frage der Onlineplattformen, der MOOCs, die sehr schnell eine große Reichweite haben können, sehr ernst nehmen müssen. Es gibt viele Hochschulen, die entsprechende Angebote machen. Wir haben Partner, die sie in die Fläche bringen können. Das wird nicht zum Nulltarif zu machen sein. Umso wichtiger ist, dass wir hier etwas tun.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Lassen Sie mich zum Abschluss noch ein konkretes Beispiel nennen, wie es aussehen kann, wenn sich Start-ups dieses Themas annehmen. Die Kiron University in Berlin – der eine oder andere wird das in den Medien verfolgt haben – ist ein Start-up, das eine Hochschule speziell für Flüchtlinge gegründet hat. In den ersten zwei Jahren tritt sie ausschließlich mit Onlineangeboten an Flüchtlinge heran. Im dritten Jahr möchte sie mit Partneruniversitäten arbeiten. Das soll zu einem Bachelorabschluss führen. Das ist eine ganz großartige Sache. Ich finde, dass wir solche Initiativen unterstützen sollen, können und müssen. Ich werde das später an Herrn Rachel vom BMBF weitergeben, weil ich glaube, dass so mit relativ wenigen Mitteln sehr viel geholfen werden kann, sodass viele Menschen hier möglichst optimale Bildungsangebote bekommen und Ressourcen nicht verschwendet, sondern für unser Land erschlossen werden.

(Beifall der Abg. Ulla Schmidt (Aachen) [SPD] und Claudia Roth (Augsburg) [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Dann können wir mit Recht sagen: Wir schaffen das.

Danke schön.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Der Kollege Dr. Thomas Feist hat für die CDU/CSU-Fraktion das Wort.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/5897090
Wahlperiode 18
Sitzung 128
Tagesordnungspunkt Berichte zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine
Automatisch erkannte Entitäten beta