22.11.2016 | Deutscher Bundestag / 18. WP / Sitzung 201 / Tagesordnungspunkt I.8

Barbara Hendricks - Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

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Liebe Kollegin Baerbock, wenn Sie mir richtig zugehört hätten, dann hätten Sie verstanden, dass meine Äußerung, dass es wohl ganz gut ist, wenn – –

(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

– Ich darf doch antworten.

Ich würde bitten, dass wir die Kolleginnen und Kollegen jeweils ausreden lassen, egal ob sie zur Regierung gehören oder nicht. Das gilt generell.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)

Liebe Kollegin Baerbock, ich habe etwas scherzhaft gesagt, es sei ganz gut, wenn Sie und Frau Höhn hier nicht reden, weil Sie sonst wider besseres Wissen dieselbe Litanei hätten wiederholen müssen, die Herr Kindler schon vorgetragen hat. Denn dass wir – das haben Sie richtig gesehen – in Marrakesch sehr positiv aufgenommen worden sind, liegt auf der Hand.

Wenn wir den sogenannten Fossil of the Day bekommen haben, dann liegt das natürlich auch an einer falschen Wahrnehmung.

(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von wem?)

Denn selbstverständlich steigen wir genauso wie die 45 Länder, die sich am letzten Tag der Konferenz in Marrakesch darauf verpflichtet haben, bis zur Mitte des Jahrhunderts aus der Kohle auszusteigen, auch bis zur Mitte des Jahrhunderts aus der Kohle aus. Es ist eines der festgelegten Ziele des Klimaschutzplans, dass wir bis zur Mitte des Jahrhunderts weitgehend klimagasneutral wirtschaften und arbeiten wollen. Allerdings ist ein Ausstieg bis 2025 zu früh. Ich wiederhole: Es ist gequirlter Unsinn, was Sie vorige Woche auf Ihrem Parteitag beschlossen haben.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Sie sagen, Sie seien die Einzigen, die mich unterstützten. Ich freue mich über Ihre Unterstützung, aber Gott sei Dank sind Sie nicht die Einzigen; denn sonst käme ich bei meinen Themen nicht voran.

(Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, leider auch wahr!)

Schließlich sind Sie die Opposition. Ich bin froh, dass wir den Klimaschutzplan verabschieden konnten. Er benennt erstmalig Sektorziele und bezieht den Verkehr und die Landwirtschaft in die Verantwortung ein. Er stellt zudem völlig klar, dass wir bis zum Jahr 2030 die CO 2 -Emissionen insgesamt um 55 Prozent zurückführen müssen, und fasst langfristige Ziele ins Auge, ohne allerdings Einzelmaßnahmen für den Zeitraum von 2030 bis 2050 zu benennen. Auch das halte ich unter dem Aspekt der Technologieoffenheit für richtig; denn ich erwarte, dass wir in den vor uns liegenden Jahrzehnten Technologien, die wir jetzt noch gar nicht kennen, zum Schutze des Klimas einsetzen können. Deswegen bin ich absolut technologieoffen.

Ich fände es gut, wenn Sie wahrnehmen würden, dass man nicht alles mit Verboten und Geboten regeln kann. Der Bezug auf den Fleischkonsum war selbst in meinem ersten Entwurf eines Klimaschutzplans sehr vorsichtig formuliert. Dieser Entwurf bezog sich auf die schon lange bestehende Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Es wäre gut, wenn wir diese Empfehlung bis zum Jahr 2050 umsetzen würden. Der Kollege Schmidt fördert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung institutionell. Deswegen sehe ich auch für die Zukunft gutes Einvernehmen.

(Beifall bei der SPD)

Als nächste Rednerin in der Debatte hat Caren Lay für die Fraktion Die Linke das Wort.

(Beifall bei der LINKEN)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7034777
Wahlperiode 18
Sitzung 201
Tagesordnungspunkt Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
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