26.01.2017 | Deutscher Bundestag / 18. WP / Sitzung 215 / Zusatzpunkt 2

Ute VogtSPD - Gentechnisch veränderte Maislinien

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kollegin Eva Bulling-Schröter, ich kann Ihnen sagen: Wir werden die Ergebnisse der Anhörung sehr ernst nehmen. Das ist auch der Grund, warum der Gesetzentwurf in dieser Woche noch nicht vorliegt und auch in der nächsten Sitzungswoche noch nicht vorliegen wird. Ich kann Sie aber beruhigen: Die Koalitionsfraktionen haben heute schon über den Gesetzentwurf verhandelt; wir sind also mittendrin.

(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das beruhigt uns nicht! – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das beunruhigt uns eher!)

Wenn Sie hier behilflich und auch bereit sind, mit einzelnen Kolleginnen und Kollegen der Union noch weitere Gespräche zu führen, dann sind wir durchaus dankbar.

(Beifall bei der SPD)

Ich möchte zum vorliegenden Antrag noch etwas sagen, Kolleginnen und Kollegen der Grünen. Sie haben in Ihrem Antrag selbst beschrieben, warum er überflüssig ist – ich zitiere –:

Schon zwei Drittel der Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, von den antragstellenden Unternehmen die Herausnahme des eigenen Territoriums aus der beantragten Anbauzulassung zu erbitten.

Insofern haben Sie selbst beschrieben: Für Deutschland ist das überhaupt kein Thema mehr. – Deshalb braucht es auch im Deutschen Bundestag kein Thema zu dieser Stunde zu sein.

(Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe vorhin schon erklärt, warum das nicht stimmt! Belgien und Luxemburg haben es zugelassen!)

Ich möchte Ihnen daneben gerne auch die Haltung der SPD-Fraktion noch einmal in Erinnerung rufen, die Sie ganz genau kennen. Ich darf auch hier zitieren, und zwar aus einem Pressebericht von heute, in dem die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zitiert wird:

Es wäre inkonsequent, wenn wir auf europäischer Ebene für eine Zulassung stimmen würden. Das Bundesumweltministerium wird daher in der Ressortabstimmung gegen eine Zulassung votieren.

(Beifall bei der SPD – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Und das bleibt ja wirkungslos; denn dann enthaltet ihr euch halt!)

Damit ist gewährleistet, dass Deutschland dem Ganzen keine Zustimmung erteilt.

(Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber ihr stimmt auch nicht mit Nein!)

Zu Ihrem Ansinnen, hier darüber abzustimmen, muss ich Ihnen sagen, Herr Kollege Ebner: Sie sind jetzt in der zweiten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag.

(Artur Auernhammer [CDU/CSU]: Hat aber noch nichts dazugelernt!)

Sie wissen, wie das Prozedere ist. Nach Abschluss eines Koalitionsvertrages gilt: Wenn die Mitglieder der Regierung unterschiedlicher Meinung sind, dann gibt es am Ende bei den Abstimmungen eine Enthaltung.

(Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann hilft es doch nichts, was die Frau Hendricks getwittert hat!)

Insofern hat Ihr Antrag weder etwas in der Sache beizutragen, noch dient er irgendeiner Klärung. Das Einzige, was Sie versuchen, ist, hier auf ganz billige Art und Weise einen Vorführeffekt zu erreichen.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie schummeln sich doch durch!)

Wir haben hier in diesem Bundestag schon das dritte Mal den wortgleichen Antrag zur Beratung vorliegen.

(Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr verhindert immer die Abstimmung!)

Ich sage Ihnen eins: Wir haben das letzte Mal, als wir diesen Antrag hier diskutiert haben, über den Film Und täglich grüßt das Murmeltier geredet.

(Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)

Ich kann Ihnen, Herr Ebner, wirklich nur empfehlen: Nehmen Sie sich einmal die Zeit, und schauen Sie sich diesen Film noch einmal an.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)

In diesem Film erlebt die Hauptfigur Tag für Tag das Gleiche,

(Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach nee, echt? Wenn Sie sich gegen die Union durchsetzen könnten, dann bräuchten wir das nicht!)

so wie wir hier von Woche zu Woche den gleichen Antrag erleben. Aber am Ende gibt es ein Happy End. Warum? Weil die Hauptfigur etwas dazulernt und weil sie sich und die anderen verändert.

(Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen doch nicht uns belehren!)

Sie haben nur die Drucksachennummer verändert, aber inhaltlich kein Jota. Da ist nichts, was nach vorne weist.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr verhindert doch die Debatte darüber! Warum soll man da was verändern?)

Lassen Sie also diese taktischen Anträge. Machen Sie mal Sachpolitik, und bringen Sie mal wieder einen neuen Gedanken ins Plenum ein.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr könnt doch jetzt was verändern!)

Vielen Dank. – Für die CDU/CSU spricht jetzt die Kollegin Rita Stockhofe.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7064369
Wahlperiode 18
Sitzung 215
Tagesordnungspunkt Gentechnisch veränderte Maislinien
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine
Automatisch erkannte Entitäten beta