24.03.2017 | Deutscher Bundestag / 18. WP / Sitzung 226 / Tagesordnungspunkt 31

Karamba DiabySPD - Internationalisierung von Bildung und Wissenschaft

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Liebe Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein Ziel der vorliegenden Internationalisierungsstrategie ist der Ausbau der internationalen Kooperationen im Bereich berufliche Bildung.

Als ich 2016 wieder im Senegal war, habe ich mit vielen jungen Menschen gesprochen. Ein Großteil dieser Menschen hat keine Berufsausbildung und sieht keine Perspektive im Land. Deshalb wollen sie auswandern. Viele von ihnen wollen nach Europa oder nach Amerika, um ein besseres Leben zu führen.

Mit der Internationalisierungsstrategie wollen wir auch dazu beitragen, Ursachen von Flucht zu bekämpfen,

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)

indem wir zum Beispiel Forschungs- und Bildungskapazitäten ausbauen und gezielt junge Menschen für den örtlichen Arbeitsmarkt ausbilden und qualifizieren.

(Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Sehr richtig!)

Dabei gilt bekanntlich unser duales Ausbildungssystem weltweit als Vorbild. Ich betone, dass es hier aus meiner Sicht nicht darum geht, es eins zu eins zu exportieren,

(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das behauptet auch niemand!)

sondern um Kooperation. Viele Staaten wollen bei der Berufsausbildung mit Deutschland zusammenarbeiten, insbesondere weil die Übergangsquote von der Ausbildung in den Beruf sehr hoch ist. Das zeigt auch die niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Gut ausgebildete Menschen leisten einen guten Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in den Partnerländern und gelten auch als Erfolgsbedingung für das Engagement deutscher Unternehmen im Ausland.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Bereits mit 17 Staaten hat das BMBF bilaterale Kooperationsabkommen mit Blick auf das duale Ausbildungssystem unterzeichnet.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir wollen nicht nur Aufstieg durch Bildung in Deutschland, wir wollen nicht nur, dass in Deutschland Herkunft kein Schicksal mehr ist, sondern wir wollen, dass Bildungsgerechtigkeit auch in weiteren Ländern Fuß fasst.

(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Thomas Feist [CDU/CSU])

Mit der Internationalisierungsstrategie zeigen wir: Erstens, wir werden unserer Verantwortung gerecht, globale Herausforderungen zu lösen. Zweitens, wir stärken die Zusammenarbeit mit Partnerländern im Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung.

In den letzten Jahren habe ich regelmäßig Unternehmen in meinem Wahlkreis besucht. Viele dieser Unternehmen beklagen den Fachkräftemangel. Das ist eine Herausforderung für unsere Volkswirtschaft, auf die wir Antworten finden müssen. Es ist deshalb auch ein Ziel der Internationalisierungsstrategie, die internationale Mobilität zu steigern und die Anerkennung der im Ausland erworbenen Abschlüsse weiter zu erleichtern. Das Anerkennungsgesetz trat 2012 in Kraft und trägt seitdem zur Fachkräftesicherung in Deutschland bei. Bis 2015 wurden über 63 000 Anträge auf berufliche Anerkennung im Bereich des Bundes gestellt und mehrheitlich positiv beschieden.

(Beifall der Abg. Jeannine Pflugradt [SPD] und Albert Rupprecht [CDU/CSU])

Allerdings, Frau Ministerin, wissen wir auch, dass es bei der Finanzierung der Anpassungsqualifizierung weiterhin Handlungsbedarf gibt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Zeitalter der Globalisierung müssen wir mehr denn je für die Menschen da sein, die Unterstützung brauchen. Eine gute Ausbildung und gute Arbeit ermöglichen Teilhabe an der Gesellschaft, und genau diesen Weg gehen wir mit der Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung. Lassen Sie uns gemeinsam an der Umsetzung dieser Strategie arbeiten.

Danke schön.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Herzlichen Dank. – Der letzte Redner in dieser Debatte ist Dr. Stefan Kaufmann von der CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7090472
Wahlperiode 18
Sitzung 226
Tagesordnungspunkt Internationalisierung von Bildung und Wissenschaft
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine
Automatisch erkannte Entitäten beta