18.05.2017 | Deutscher Bundestag / 18. WP / Sitzung 234 / Tagesordnungspunkt 8 + ZP 2

Carsten TrägerSPD - Entwicklung und Bestand des sozialen Wohnungsbaus

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Bezahlbares Wohnen ist eine Frage der Gerechtigkeit. Wir sehen in fast allen Großstädten unseres Landes, dass die Preise so sehr steigen, dass die uralte Faustregel gebrochen wird: Ein Drittel des Einkommens für Wohnen aufzuwenden, ist okay. – Wenn es mehr kostet, wird es eng im Geldbeutel, vor allem, wenn der Geldbeutel nicht so groß ist.

Auch in meiner Heimatstadt Fürth ist dieses Problem sichtbar, aber wir gehen es erfolgreich an. Bereits seit dem Amtsantritt des Oberbürgermeisters im Jahr 2002 zeigt die Stadt, wie nachhaltige und gute Planung im Rahmen von engen örtlichen Gegebenheiten funktioniert. Wir sind eine kleine, aber wachsende Großstadt mit bald 130 000 Einwohnern. In den letzten 15 Jahren zogen pro Jahr im Schnitt 1 000 Einwohner zu; denn Fürth ist attraktiv. Wir haben im Schnitt 18 Baudenkmäler pro 1 000 Einwohner. Damit gehört Fürth zu den sechs am besten erhaltenen Großstädten in Deutschland. Das ist ein Topwert, aber natürlich bedeutet es gleichzeitig eine riesige Herausforderung hinsichtlich der städtebaulichen Entwicklung.

Herr Kollege Grundmann, Sie sagen selbst, dass Sie vom Land kommen. Dann reden Sie besser nicht von „grauen Wohntürmen“ in irgendwelchen Banlieues.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])

Das hat mit sozialem Wohnungsbau heutzutage nichts mehr zu tun. Bei uns funktioniert es. Und wie funktioniert es? Über das Programm „Soziale Stadt“. Der Oberbürgermeister Thomas Jung ruft bereits seit seinem Amtsantritt 2002 die zur Verfügung stehenden Fördermittel konsequent ab. Das ist der Schlüssel für viele erfolgreiche Projekte; nicht nur im sozialen Wohnungsbau, aber eben auch im sozialen Wohnungsbau. Es funktioniert, wenn es Hand in Hand geht.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist das Verdienst der Bundesbauministerin Barbara Hendricks und von Ihnen, Herr Staatssekretär Pronold, dass die Erfolgsgeschichte „Soziale Stadt“ weitergeführt und vor allem stärker gefördert wird.

(Beifall bei der SPD)

Denn das Programm „Soziale Stadt“ erfuhr erst unter Ihrer Regie eine richtige Blüte. Unter der schwarz-gelben Vorgängerregierung wurden die Mittel zusammengestrichen. Erst in dieser Legislaturperiode haben wir das Programm wieder ordentlich und gut ausgestattet.

(Beifall bei der SPD)

In der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth schlägt sich nachhaltiges Arbeiten deutlich nieder. Schritt für Schritt, Gebäude für Gebäude, Straßenzug um Straßenzug werden die alten Bauten saniert. Die Kosten werden per Mischkalkulation sozialverträglich umgelegt. Das ist auch im Sinne der Bestandsmieter. Dass bei der Sanierung auch die Ziele der Energie- und Wärmewende vorangetrieben werden, ist kein Zufall, sondern ausdrückliche Absicht.

Alle diese Beispiele aus meiner Heimatstadt zeigen: Wenn die SPD Verantwortung trägt, entsteht nachhaltiger, attraktiver und günstiger Wohnraum, auch in einer dynamisch wachsenden Stadt. Wir brauchen mehr sozialen Wohnungsbau in Deutschland, damit Wohnen bezahlbar wird und bleibt. Auch das ist eine Frage der Gerechtigkeit.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD)

Vielen Dank, Carsten Träger. – Letzter Redner in der Debatte: Detlev Pilger für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7110903
Wahlperiode 18
Sitzung 234
Tagesordnungspunkt Entwicklung und Bestand des sozialen Wohnungsbaus
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