Marlene MortlerCDU/CSU - Glyphosat
Ich beantworte die Fragen nicht der Reihe nach, sondern so, wie Sie mir jetzt gerade einfallen.
Erstens, zum Thema Lebensmittelverschwendung. Als Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft weiß ich Gott sei Dank noch, wie man mit Ressourcen umgeht, zum Beispiel dass es gut ist, wenn der Kühlschrank ab und zu leer ist. Dann schätzt man wieder, wenn etwas Frisches drin ist. Ich begrüße ausdrücklich die Kampagne „Zu gut für die Tonne!“, die unser Minister bzw. seine Vorgängerin Ilse Aigner ins Leben gerufen hat. Ich stehe voll dahinter. Ich habe auch die Zu-gut-für-die-Tonne-App. Sie auch? – Sehen Sie. Diese App zeigt uns nämlich, wie wir mit Lebensmittelresten sinnvoll umgehen, um sie nicht wegzuwerfen. Ganz ehrlich, wir wissen doch: In Deutschland werden Lebensmittel am Ende der Kette weggeworfen. 40 Prozent der Lebensmittel werden von privaten Haushalten weggeschmissen – immer noch. Deshalb wollen wir weiter aufklären.
Zum anderen wissen wir, dass gerade in den Entwicklungsländern am Anfang der Kette, also beim Aussäen, bei der Saat, bei der Ernte, beim Transport, beim Lagern schon die ersten Probleme entstehen. Deshalb ist es so wichtig, dass unser Entwicklungshilfeminister Gerd Müller, der hier einen super Job macht, das Thema zusammen mit Christian Schmidt auf seine Agenda geschrieben hat, damit sich durch mehr Aufklärung, durch mehr Hilfe zur Selbsthilfe die Situation in diesen Ländern entsprechend verbessert.
(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
– Wer am lautesten schreit, hat nicht immer recht.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Sie haben noch eine Minute, Frau Kollegin.
Für mich ist das Thema sehr ernst, weil es mir persönlich sehr am Herzen liegt. Wir wissen, es fängt im Haushalt an. Die Dosis macht das Gift. Wenn Pflanzenschutzmittel ordnungsgemäß ausgebracht sind, dann gibt es keine Probleme, aber eben nur unter dieser Bedingung. Hier trägt der Landwirt Verantwortung.
Zu der Frage nach den Beistoffen. Ich würde an deiner Stelle das BVL fragen,
(Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen wir das einmal gemeinsam!)
das Bundesamt, das jetzt und hoffentlich auch in Zukunft für die Zulassung zuständig ist. Wir wissen, die Analysemethoden werden immer mehr verfeinert, die Risikoabwägungen sind immer kritischer; das ist ja auch in unserem Sinne.
Ich bitte Sie, zum Schluss zu kommen, Frau Kollegin. Die drei Minuten sind um.
Damit bin ich fertig.
Danke.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Frau Kollegin, herzlichen Dank. – Ich sehe, dass die Fragesteller mit den Antworten nicht zufrieden sind. Ich empfehle, dass man die Fragen „Wer weiß was?“ oder „Wer hat was?“ dann bilateral klärt.
Am Ende dieser sehr munteren Debatte hat die Kollegin Rita Hagl-Kehl für die Sozialdemokraten das Wort.
(Beifall bei der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7181143 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 4 |
Tagesordnungspunkt | Glyphosat |