01.03.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 17 / Tagesordnungspunkt 3

Nicole HöchstAfD - Vereinbarte Debatte zum Weltfrauentag

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Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an meine Großmütter und an meine Mutter für ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Kinder und Enkelkinder, ihre Familien und unser Land aussprechen. Ich danke ausdrücklich allen Kämpferinnen für Frauenrechte, in der Politik wie auch auf der Straße, anderswo auf der Welt, aber auch in Deutschland.

(Beifall bei der AfD)

Meine Damen und Herren, eine Betrachtung des Weltfrauentags, eine Errungenschaft aus Zeiten, als Feminismus noch links war – schauen wir zurück –: Die Generation unserer Urgroßmütter bescherte uns das überfällige Frauenwahlrecht. Die Generation unserer Großmütter hat Deutschland wieder aufgebaut. Sie haben uns unsere Heimat zurückgegeben. Sie haben selbst, meist nebenbei, ihre Kinder großgezogen, ohne Hilfe und Beistand.

Die Generation unserer Mütter hat für uns Frauen ebenfalls viel bewegt. Sie hat uns die große Freiheit gebracht, berufstätig zu sein – ohne die Erlaubnis des Mannes. Sie hat uns die Selbstbestimmung über unsere Körper gebracht, uns gelehrt, Herr über den eigenen Körper zu sein. Sie hat uns wahrhaftig die grundgesetzlich verbriefte Gleichberechtigung ermöglicht.

(Beifall bei der AfD)

Und unsere Generation? Tja, wir werden als Nebelkerzenwerfer und Pseudofrauenbefreier in die Geschichtsbücher eingehen, wenn wir so weitermachen;

(Beifall bei der AfD – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie vielleicht!)

denn Sie bringen den intellektuellen Stillstand und die gesellschaftliche Lähmung durch Gleichstellungstotalitarismus.

(Beifall bei der AfD – Lachen bei der SPD)

Meine Damen und Herren, die Politik der letzten Jahre, nein Jahrzehnte – so muss man fast schon sagen – zeichnet sich durch primär frauenfeindliche Errungenschaften aus wie zum Beispiel exorbitant hohe Preise für Wohnraum, eine unbezahlbare Energiewende, den rasanten Anstieg der Lebenshaltungskosten und die drohende Altersarmut gerade von Frauen. Ohnehin zwingen Kinder als Armutsrisiko Frauen schon lange in die Lohnarbeit.

(Beifall bei der AfD)

Sie feiern Frauen im Arbeitsmarkt als Errungenschaft. Das ist es längst nicht mehr. Ihre Politik zwingt Frauen in die Erwerbstätigkeit.

(Beifall bei der AfD)

Sie haben uns die Quote gebracht und zerstören damit selbst das Ansehen Millionen freier, selbstbestimmter Frauen, die nach Ihrer Logik allen Ernstes der Hilfe bedürfen, um in den Genuss bestimmter Positionen zu gelangen. Dem ist nicht so. Quoten und Erleichterungen sind sogar kontraproduktiv, wie jüngst eine Studie zu den MINT-Fächern herausstellte.

(Beifall bei der AfD)

Diese führen nämlich gerade nicht zu einem Anstieg des Frauenanteils unter den Absolventen.

Ist es Ihnen schon einmal in den Sinn gekommen, zu hinterfragen, warum es Quoten für interessante Aufsichtsratsposten gibt, aber für Berufsgruppen wie Müllmann oder Kanalarbeiter – um nur einige zu nennen – keine Quoten benötigt werden?

(Beifall bei der AfD)

Aber letztlich sind das alles Scheingefechte. Die zwanghafte Durchsetzung einer wie auch immer gearteten Gleichstellung gerät zur Farce. Zum einen sind wir Frauen mächtig und Manns genug, uns die Positionen zu erkämpfen, die wir erlangen möchten, qua Eignung, qua Motivation und qua Fleiß.

(Beifall bei der AfD)

Wir benötigen Ihre Bevormundung nicht, wir benötigen Ihre Erleichterung nicht, und wir benötigen Ihre Extraermunterung nicht. Wir schaffen das alleine.

(Beifall bei der AfD)

Die strukturelle Benachteiligung von Frauen gleicht einem Yeti: Jeder spricht darüber, aber noch niemand hat ihn ernsthaft gesehen.

(Heiterkeit und Beifall bei der AfD)

Apropos Gleichstellungsbeauftragte. Diesem Instrument zur systematischen Männerbenachteiligung können wir nichts abgewinnen.

(Beifall bei der AfD – Lachen bei der SPD)

Im Ernst: Kennt jemand von Ihnen einen Gleichstellungsbeauftragten? Wenn ja, dann ist das tatsächlich ein Einzelfall, der diesen Namen verdient.

(Ulli Nissen [SPD]: Was tun uns die Männer leid!)

Sie, Frau Barley, die Sie die Gleichstellung für eine Errungenschaft der Neuzeit halten, demütigen im Grunde genommen und in Wahrheit Frauen. Sie verhalten sich zutiefst sexistisch, wenn Sie die Würdigung primärer Geschlechtsorgane zum wichtigsten Merkmal im Berufsleben machen. Das verbitte ich mir!

(Beifall bei der AfD)

Aber, meine Damen und Herren, es kommt noch schlimmer. Unsere Generation linksgrüner Frauenrechtlerinnen aller Parteien in den Parlamenten und auf den Straßen verdingt sich als Generation der willfährigen Steigbügelhalter und Willkommensklatscher. Sie werden in die Geschichte eingehen als die Frauen und die Frauenrechtlerinnen, die uns einer zutiefst totalitären Ideologie, dem Islam, ausliefern, und zwar unter dem Deckmäntelchen der Toleranz.

(Beifall bei der AfD)

Sie liefern uns aus der Geschlechtertrennung und der systematischen, strukturell in dieser sogenannten Religion angelegten Benachteiligung von Frauen. Sie hinterlassen unseren Töchtern und Enkelinnen einen islamisierten Bundesstaat Deutschland in einem zentral regierten islamischen Europa.

(Beifall bei der AfD – Lachen bei der SPD und der LINKEN – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Setzen, sechs!)

Sie haben die Zeichen der Zeit noch gar nicht erkannt. Wir brauchen nicht in ferne Länder schweifen, um uns dort anzuschauen: Oh Gott, oh Gott! Es gibt Frauenbeschneidungen, Kinderehen, Polygamie, Ehrenmorde. – Mensch, kehren wir vor der eigenen Haustür! Das haben wir doch längst alles hier.

(Beifall bei der AfD)

Was ist los mit uns? Haben wir eigentlich im Kampf für die Frauenrechte nachgelassen? Nein, wir sind in Deutschland tatsächlich dahin gekommen, dass wir als Gesellschaft diese Probleme kultursensibel überhaupt nicht ansprechen dürfen, weil dann immer ein wie auch immer gearteter Rassismusvorwurf im Raum steht.

(Beifall bei der AfD)

Überhaupt hat es in Deutschland seit vielen Jahren Methode, Artikel 4 des Grundgesetzes zur Religionsfreiheit absolut zu setzen und von diesem alle anderen Artikel abzuleiten. Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie damit die Würde der Frau dem jeweiligen Dogma, der jeweiligen Religionszugehörigkeit unterordnen? Herzlichen Glückwunsch!

(Beifall bei der AfD)

Die betroffenen Frauen kommen hier in Deutschland nicht in den Genuss von Freiheit und Gleichheit, wie es uns aber hier in Deutschland vom Grundgesetz garantiert wird. Ich sage: Kinderehen hier in Deutschland! Ich sage: Polygamie! Als biodeutscher Polygamist kommen Sie ins Gefängnis. Sind Sie aber aus Syrien, kommen Sie ins Fernsehen. Herzlichen Glückwunsch!

(Beifall bei der AfD)

Meine Damen und Herren, heute, im Jahr 2018, ist klar, dass echter Feminismus notwendigerweise wertekonservativ ist. Er muss es sogar sein; denn er will die freiheitlichen Errungenschaften für Frauen bewahren. Er will ihnen ihre Rechte bewahren, ihnen Schutz und Sicherheit bieten. Er will präventiv wirken, indem er endlich aufhört, zu beschönigen und zu vertuschen.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Katja Suding, FDP.

(Beifall bei der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7205644
Wahlperiode 19
Sitzung 17
Tagesordnungspunkt Vereinbarte Debatte zum Weltfrauentag
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