01.03.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 17 / Tagesordnungspunkt 3

Nicole BauerFDP - Vereinbarte Debatte zum Weltfrauentag

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Sehr geehrter Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! 100 Jahre würde es noch dauern, bis Männer und Frauen weltweit die gleichen Chancen hätten – 100 Jahre, wenn wir vom derzeitigen Reformtempo ausgingen; so der aktuelle Global Gender Gap Report. Auf eine wirkliche Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt müssten wir sogar 200 Jahre warten. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir dauert das zu lange, sehr geehrte Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Frauen verdienen im Schnitt immer noch weniger als Männer, Frauen sind immer noch weniger in Führungsetagen von großen Unternehmen vertreten, und Frauen sind immer noch mehr von Altersarmut betroffen. Das zeigt, dass wir den Weltfrauentag hier in diesem Hohen Hause zu Recht begehen.

(Beifall bei der FDP)

Was können wir tun, um gleiche Chancen zu schaffen? Drei Punkte sind dafür wesentlich. Wir müssen Mädchen und junge Frauen stärker für MINT-Fächer begeistern – Mathematik, Informatik, Natur und Technik –; denn der Wissenschaft ist es egal, von wem sie studiert wird. Gleiches gilt auch für die Ausbildungsberufe. Das sage ich als Ingenieurin.

Außerdem brauchen wir flexiblere Arbeitsmodelle. Die Digitalisierung erlaubt Homeoffice und mobiles Arbeiten. Im Jobsharing können Frauen Führungspositionen teilen, und ein Langzeitarbeitskonto ermöglicht auf lange Sicht die Balance zwischen privatem und beruflichem Leben – Stichwort „Entlastung in der Rushhour des Lebens, bei der Pflege, aber auch bei den Kindern“.

(Beifall bei der FDP sowie der Abg. Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Das, meine Damen und Herren, hilft uns Frauen wirklich.

Schließlich müssen wir bessere Betreuungsangebote für Kinder schaffen, von der Kita über den Hort bis zur Ganztagesschule – hochwertig, erschwinglich und mit erweiterten Öffnungszeiten.

(Beifall bei der FDP)

Ja, wir sind schon weit gekommen, aber nicht weit genug. Meine Damen und Herren, worauf warten wir noch?

(Beifall bei der FDP)

So sehen für mich als junge Frau Wahlfreiheit, Autonomie und Selbstbestimmtheit aus. So können auch Alleinerziehende ihre individuellen Lebensentwürfe verwirklichen; denn 90 Prozent von ihnen sind Frauen. In Städten wie Berlin und Hamburg sind wir schon recht weit gekommen. Aber viele von uns leben in den ländlichen Regionen, und dort herrscht großer Nachholbedarf. Es ist kein Zufall, dass die Vereinten Nationen genau in diesem Jahr die Gleichberechtigung und Stärkung von Frauen und Mädchen in ländlichen Räumen in den Fokus stellen. Wir von den Freien Demokraten wollen keine hundert Jahre warten. Wir wollen gleiche Chancen für Frauen und Männer. Wir wollen jetzt alte Rollenbilder überwinden. Wir wollen Männerdomänen weiter für Frauen und junge Mädchen öffnen, und wir wollen die Vereinbarkeit von privatem und beruflichem Leben und Leisten für Männer wie auch für Frauen. Wir haben es in der Hand.

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Yvonne Magwas, CDU/CSU.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7205653
Wahlperiode 19
Sitzung 17
Tagesordnungspunkt Vereinbarte Debatte zum Weltfrauentag
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine