Martin SichertAfD - Armut in Deutschland
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Was wir hier vorgelegt bekommen, ist fast alles alter Käse, den wir in diesem Jahr schon in einem anderen Antrag der Linken gelesen haben. Das Schlimmste an dem Antrag ist aber: Sie wollen lauter Wohltaten verteilen, ohne zu erklären, wie das finanziert werden soll.
Stellen Sie sich einmal vor, Ihr Partner kommt zu Ihnen und sagt: Schatz, ich habe so ein tolles Haus gesehen. – Dann sagen Sie doch nicht einfach: „Super, kauf das einfach“,
(Zurufe von der LINKEN)
sondern klären erst einmal die Finanzierung. Hier wollen Sie aber Massen an Geld, das Ihnen nicht gehört, mit beiden Händen ausgeben. Das ist schlicht unanständig.
(Beifall bei der AfD)
Ich weiß nicht, wie viele Märchen Sie gelesen haben; aber Geld wächst in Deutschland weder auf Bäumen, noch gibt es Esel, die Goldtaler fallen lassen. Vielmehr muss das Geld hart von der arbeitenden Bevölkerung verdient werden, bevor es ausgeben werden kann.
(Dr. Alexander S. Neu [DIE LINKE]: Genau! Sie reden wie die FDP!)
Auch Sie von der Linken, sollten sich bewusst machen, dass Sie hier auf diesen bequemen Stühlen nur deshalb hin- und herschaukeln und sich aufregen können, weil die Bürger das mit ihren Steuern und Abgaben bezahlen.
(Beifall bei der AfD – Zurufe von der LINKEN)
Wenn Sie hier Geld so freizügig verteilen, dann spielen Sie damit die Bedürftigen gegen die hart arbeitenden Menschen aus, dann spalten Sie diese Gesellschaft.
(Beifall bei der AfD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das ist völliger Unsinn!)
Das ist armselig, und das ist einer Debatte über das wirklich drängende Thema Armut nicht würdig. Das einzig Brauchbare an Ihrem Antrag ist leider nur der Titel „Armut in Deutschland den Kampf ansagen“.
Die Armut wächst auch deswegen, weil Leute wie Sie der Meinung sind, man müsse angeblichen deutschen Reichtum umverteilen. Wenn Sie vom Reichtum sprechen, der verteilt werden soll, dann führen Sie eine Scheindebatte; denn der Medianwert des Vermögens ist in keinem anderen Land des Euro-Raums geringer als in Deutschland.
(Zurufe von der LINKEN)
Das durchschnittliche Vermögen ist in Zypern beispielsweise dreimal so hoch; selbst in Spanien ist es noch eineinhalbmal so hoch. Das liegt auch daran, dass die Steuer- und Abgabenlast, die Sie immer weiter erhöhen wollen, in Deutschland inzwischen schon eine der höchsten weltweit ist. Wenn man den Menschen während ihres Arbeitslebens so viel Geld abknöpft und sogar noch die Rente besteuert, dann bleibt vielen keine Möglichkeit, für Notfälle selbst vorzusorgen. Wenn viele nicht mehr selbst vorsorgen können und staatliche Hilfe erst dann bekommen, wenn ihr eigenes Vermögen aufgebraucht ist, dann verarmen folglich immer mehr Menschen.
Reden wir mal Klartext in diesem Hohen Haus: Der Hauptgrund für die zunehmende Armut in Deutschland ist die EU.
(Lachen bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Marianne Schieder [SPD]: Als Nächstes dann die Flüchtlinge!)
Für viele von Ihnen – das zeigt auch dieses Gelächter – ist dieses Hohe Haus nur ein verlängerter Arm von Brüssel.
(Stephan Stracke [CDU/CSU]: Was haben Sie für verschrobene Ideen?)
Aber ich möchte Sie daran erinnern: Dies ist der Deutsche Bundestag, und unsere Aufgabe ist es zunächst einmal, die Armut im eigenen Land zu bekämpfen, anstatt Menschen aus der ganzen Welt unsere Sozialleistungen zu gewähren.
(Beifall bei der AfD – Widerspruch bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Deutschland braucht ein Ende der Nullzinspolitik, damit die Menschen wieder für ihr Alter vorsorgen können. Deutschland braucht ein Ende des Euro, der jedes Jahr Abermilliarden an Wohlstand vernichtet. Deutschland braucht ein Ende der angeblichen Arbeitnehmerfreizügigkeit, dank der jeder Scheinarbeitnehmer aus Osteuropa ins deutsche Sozialsystem einwandern kann. Und Deutschland braucht einen Ausstieg aus internationalen Zuwanderungsregelungen, die unserem Land ebenfalls nur massenhafte Einwanderung ins Sozialsystem bescheren.
(Marianne Schieder [SPD]: Jessas na!)
Wir könnten locker die Abgaben und Steuern deutlich senken und zeitgleich das Rentenniveau auf 60 Prozent anheben. Wir müssten nur Europa und der Welt klarmachen, dass wir nicht weiter bereit sind, in diesem Hohen Hause Regelungen umzusetzen, die unseren Wohlstand vernichten.
(Beifall bei der AfD)
Sie fragen sich doch so oft, wieso Menschen die AfD wählen.
(Marianne Schieder [SPD]: Die haben Sie noch nicht gehört!)
Ich will es Ihnen gerne mal erklären: weil die arme Rentnerin aus dem Bayerischen Wald zu Recht sauer ist, wenn sie auf den Bus warten muss, der dreimal am Tag kommt, während die Asylbewerber nebenan auf Staatskosten mit dem Taxi abgeholt werden,
(Widerspruch bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
und weil einfache Arbeitnehmer oftmals schauen müssen, wie sie am Ende des Monats noch ihre Familie ernähren, während Clans wie die Goman Sozialleistungen in so großem Stil abzocken, dass sie sich sogar einen ganzen Fuhrpark von Luxusautos leisten können, und weil es Menschen wie in Duisburg-Marxloh unfassbar finden, dass der Staat es zulässt, dass der Wert ihrer Immobilien ins Bodenlose sinkt, weil die im Rahmen der europäischen Arbeitnehmerfreizügigkeit neu zugewanderten Nachbarn nicht arbeiten, sondern ihren Müll auf die Straße werfen und der ganze Stadtteil zur No-go-Area wird.
(Beifall bei der AfD – Zurufe der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE])
Wir haben, um das mal klar zu sagen, mit unseren Sozialleistungen Menschen nach Marxloh gelockt, die mit ihrem Verhalten dafür gesorgt haben, dass es dort nun Kakerlaken- und Rattenplagen gibt. Das ist nicht nur unsozial, sondern auch mit dem im Grundgesetz verankerten Recht auf Eigentum unvereinbar.
(Marianne Schieder [SPD]: Haben Sie schon einmal etwas von geistiger Armut gehört? – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist widerlich, was Sie da sagen!)
Die Menschen fühlen sich zu Recht von Ihnen allen im Stich gelassen; denn anstatt ihre berechtigten Klagen anzuhören – das sieht man auch heute hier wieder –, versuchen Sie, jede Diskussion mit der Rassismuskeule totzuschlagen.
(Beifall bei der AfD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Sie sind das beste Beispiel! – Dr. Daniela De Ridder [SPD]: Das ist einfach widerlich!)
Ja, es ist unsere Pflicht, der Armut in Deutschland den Kampf anzusagen. Das beste Rezept, um die Armut zu bekämpfen, ist, dass der Bundestag endlich nicht mehr wie ein willfähriger Erfüllungsgehilfe Brüssels agiert, sondern wie ein souveränes Parlament für die Interessen des deutschen Volkes. Daher fordern wir Sie auf: Kehren Sie von Ihrem Irrweg der Vergangenheit um! Handeln Sie endlich in diesem Sinne!
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD – Sven Lehmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Peinliche Rede! – Uwe Schummer [CDU/CSU]: Wie peinlich!)
Für die SPD-Fraktion spricht nun die Kollegin Daniela Kolbe.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7219222 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 26 |
Tagesordnungspunkt | Armut in Deutschland |