19.04.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 26 / Tagesordnungspunkt 16

Volker MünzAfD - Christenverfolgung

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Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Nastic, ein Wort an Sie: Die Partei, die einen Schießbefehl ausgegeben hat, war die SED, die sich heute Die Linke nennt – Ihre Partei.

(Beifall bei der AfD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das haben Sie nicht richtig mitbekommen! Einmal aufpassen!)

Mit der Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Christen in muslimischen Staaten findet seit Jahren eine ethnisch-religiöse Säuberung statt, und das christlich geprägte Europa schaut zu. Dies ist eine Schande, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD)

Die Reaktionsmuster sind immer die gleichen, wie auch nach islamistischen Anschlägen in Deutschland: Auf Trauer und Empörung folgen Appelle an das friedliche Miteinander der Kulturen. Während die orientalischen Christen sich zu ihrem Glauben auch in Bedrängnis bekennen, findet in Europa eine Abkehr vom christlichen Glauben statt. Hier in Deutschland werden Kreuze aus öffentlichen Gebäuden abgehängt.

(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Also bei uns nicht! Vielleicht in Ihrem Fraktionssaal!)

Selbst die Oberhirten der beiden deutschen Amtskirchen haben in Jerusalem ihr Kreuz abgelegt – welch ein trauriges Signal, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD)

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Kollegin von den Grünen?

(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Im Sitzungssaal der CDU/CSU hängt das Kreuz!)

Es ist meine erste Rede. Trotz meiner ersten Rede lasse ich sie zu. Bitte schön.

Ich wusste nicht, dass es Ihre erste Rede ist. – Gut.

(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das steht hier nicht!)

Ein öffentliches Bewusstsein für das Schicksal der verfolgten Christen zu schaffen, ist wichtig. Ich erkenne den Einsatz von Volker Kauder ausdrücklich an.

(Markus Grübel [CDU/CSU]: Das war der erste vernünftige Satz!)

Es müssen jedoch auch konkrete Maßnahmen folgen. Konferenzen reichen nicht.

(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Sie haben wieder nicht komplett zugehört!)

In der Bibel steht geschrieben: Lasst uns Gutes tun an jedermann, besonders aber an unseren Glaubensgenossen.

(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Von wem wurde denn Martin Luther King erschossen? – Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Sie kennen den barmherzigen Samariter?)

Und was tun wir? Was tut die Bundesregierung? Deutschland will das Elend der Welt in Deutschland retten. Während reiche arabische Staaten jegliche Solidarität vermissen lassen, nimmt Deutschland Millionen von Muslimen auf. Das ist nur scheinbar christlich.

(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Sie sind doch zum radikalen Großmufti gereist, nicht wir!)

Damit übernehmen wir uns in unserer nationalen Überheblichkeit

(Beifall bei der AfD)

und lösen keine Probleme,

(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Was für eine Heuchelei! – Christian Hirte [CDU/CSU]: Schauen Sie einmal, wie viele Flüchtlinge es im Libanon und in der Türkei gibt!)

sondern schaffen neue, sodass auch hier Christen und Juden, wie erst gestern in Berlin, von Muslimen drangsaliert werden, während die orientalischen Christen, die keine Fluchtmöglichkeiten in der Region haben, alleingelassen werden.

Die völkerrechtswidrigen Interventionen der USA und ihrer Verbündeten im Irak, in Libyen und aktuell in Syrien haben die Länder erst recht destabilisiert und die Lage der Christen verschlimmert. Ich fordere die Bundesregierung auf:

(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Redezeit!)

Setzen Sie sich für einen Stopp der völkerrechtswidrigen Militärintervention gegen Syrien ein! Stoppen Sie die Waffenlieferungen aus Deutschland in Länder, in denen Christen verfolgt werden! Das gilt auch für die Türkei.

(Beifall bei der AfD)

Setzen Sie sich für Wirtschaftssanktionen gegen Verfolgerstaaten ein!

(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Drei Minuten Redezeit!)

Herr Kollege, auch wenn es Ihre erste Rede ist: Denken Sie an die Redezeit.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der AfD)

Der letzte Redner in der Debatte ist der Kollege Frank Heinrich von der CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7219362
Wahlperiode 19
Sitzung 26
Tagesordnungspunkt Christenverfolgung
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