26.04.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 29 / Zusatzpunkt 3

Beatrix von StorchAfD - 70 Jahre Gründung des Staates Israel

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Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Verhältnis Deutschlands zu Israel wird immer ein besonderes sein. Mein Parteifreund Andreas Kalbitz, der Fraktionsvorsitzende der AfD in Brandenburg, hat es gestern so formuliert:

Der Holocaust als singuläres Verbrechen der deutschen Geschichte verpflichtet uns zu einer besonderen Verantwortung gegenüber Israel.

Deswegen, Herr Kauder, ist hier und heute kein Platz für parteipolitische Instrumentalisierung.

(Beifall bei der AfD – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das zeigt, was Ihnen wichtig ist. Es ist nicht der geschlossene Kampf gegen den Antisemitismus, um sich geschlossen hinter Israel zu stellen.

(Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Sagen Sie das mal Herrn Höcke! – Zuruf der Abg. Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Das lehnen wir ab.

Wir teilen dieselbe jüdisch-christliche Zivilisation.

(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was sagt eigentlich Herr Gereon dazu?)

Millionen von Christen sind froh und dankbar, dass der Zugang zu den heiligen Stätten in Israel, in Jerusalem in den Händen Israels und nicht in jenen der Hamas liegt. Wir begrüßen, dass sich die Bundesregierung in ihrem Antrag dem Existenzrecht Israels verpflichtet erklärt und dazu bekennt. Das allerdings wäre glaubwürdiger, wenn die Bundesregierung nicht gleichzeitig mit Millionen von Steuergeldern Judenhass und Israelfeindschaft im Nahen Osten mit deutschen Steuergeldern finanzierte.

(Beifall bei der AfD)

Die UNRWA, das umstrittene UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten, ist im Gazastreifen praktisch ein Teil der Infrastruktur der Hamas. In den UNRWA-Schulen wird das Existenzrecht Israels konsequent geleugnet. Auf Karten der UNRWA-Schulbücher existiert der Staat Israel nicht; Israel erscheint nur mit der Palästinenserflagge, und Städte wie Tel Aviv sind gar nicht verzeichnet. Märtyrer, also Terroristen und Selbstmordattentäter, werden als Helden verklärt. ­UNRWA-Lehrer aus dem Gazastreifen, aus Syrien und Libanon feiern die zehn besten Zitate von Adolf Hitler auf Facebook; sie leugnen den Holocaust und fordern öffentlich: Tötet die Siedler! – Das sind nur wenige von Dutzenden Beispielen, die UN Watch zusammengestellt hat.

Wer sich also fragt, woher der Hass gegen Juden und gegen Israel kommt, der hat hiermit die Antwort: Daher kommt er – mitfinanziert von deutschem Steuergeld.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Während Donald Trump die Zahlungen deswegen eingefroren hat, hat die Bundesregierung die deutschen Zahlungen immer weiter aufgestockt. Seitdem die Bundeskanzlerin amtiert,

(Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ich dachte, hier ist kein Platz für Innenpolitik!)

sind die Zahlungen von 3 Millionen Euro auf 80 Millionen Euro gestiegen. Wir lehnen das ganz klar ab.

(Beifall bei der AfD – Dr. Alice Weidel [AfD]: Das ist eine Schande!)

Martin Klingst hat am 22. Januar 2018 in der „Zeit“ geschrieben:

UNRWA ist zu einer Krake geworden. Gegründet, um ein drängendes Problem zu lösen, ist das Hilfswerk inzwischen selber ein Problem.

Das Wegschauen der Bundesregierung hat gravierende Folgen. Die Radikalisierung durch die Indoktrinierung in den UNRWA-Schulen trägt traurige Früchte. Der Gründer der Bewegung „Marsch der Rückkehr“, Issam Hammad, hat angekündigt, dass Millionen von UNRWA-Flüchtlingen im Mai an die israelische Grenze marschieren werden. Falls Israel seine Grenzen schützt, droht Hammad mit einem – wörtlich – „Dritten Weltkrieg“. Die Zukunft Israels hängt von dem Schutz seiner Grenzen ab. Eine Welt offener Grenzen ist mit dem Existenzrecht Israels nicht vereinbar.

(Beifall bei der AfD)

Meine Damen und Herren von der Bundesregierung, halten Sie nicht nur Sonntagsreden! Herr Kauder, Sie haben gesagt: Wir stehen an der Seite Israels. Schreiben Sie nicht nur Resolutionen auf Papier, sondern handeln Sie auch im Geiste dieser Resolution.

(Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ich weiß ja, wer es sagt!)

Hier gilt das besonders. Sie können nicht einerseits mit großen Worten den Antisemitismus beklagen und andererseits gleichzeitig 80 Millionen Euro an diejenigen geben, die Israel von der Landkarte fegen wollen.

(Beifall bei der AfD)

Frau Bundeskanzlerin – leider ist sie nicht mehr da –, ich sage Ihnen trotzdem bei allem gebotenem Respekt: Das ist vollkommen verlogen. Folgen Sie Donald Trump, stellen Sie alle Zahlungen an die UNRWA so lange zurück, bis sichergestellt ist, dass kein Cent mehr für Judenhass ausgegeben wird oder an Hamas-Terroristen fließt! Das Existenzrecht Israels ist an dieser Stelle nicht abstrakt; es ist sehr konkret. Die Welt wird Sie daran messen und wir auch.

(Beifall bei der AfD)

Jetzt erteile ich das Wort dem Kollegen Martin Schulz, SPD.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7221585
Wahlperiode 19
Sitzung 29
Tagesordnungspunkt 70 Jahre Gründung des Staates Israel
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