17.05.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 33 / Einzelplan 07

Stephan BrandnerAfD - Justiz und Verbraucherschutz

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich die drei Minuten, die ich habe, dafür nutzen, einen kurzen Rückblick und einen Ausblick zu machen.

Meine Damen und Herren, wir hatten als AfD viele vernünftige Forderungen im Wahlkampf. Zwei Forderungen waren: Sie, also Angela Merkel, muss weg, und er, also Heiko Maas, muss weg.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Wenn ich auf die Regierungsbank schaue, sehe ich: Wir waren damit vollständig erfolgreich. Sie ist weg – nicht ganz, sondern wahrscheinlich nur woanders –, und er ist weg, zumindest aus seinem Amt entfernt und nicht mehr Justizminister.

Meine Damen und Herren, von Anfang an war Heiko Maas eine Fehlbesetzung. Er ist durch nichts anderes qualifiziert als durch seinen Ziehvater Lafontaine, der ihn im Saarland hat groß werden lassen.

(Lachen des Abg. Dr. Johannes Fechner [SPD])

Er ist für jeden Anzug zu klein und auch für jedes politische Amt; anders kann man das wirklich nicht sagen.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Durch dubiose Skandale aufgefallen, dubiose Finanzierung irgendeiner Fußballmannschaft mit dem Namen „Tote Hosen“ oder „Braune Hosen“ – ich weiß nicht genau, wie die Mannschaft im Saarland da hieß – durch die saarländische Landtagsfraktion, mit Skandalen ins Amt gekommen und dann versagt auf ganzer Linie, sei es bei der Mietpreisbremse, sei es bei der Frage, wie Maklergebühren auf die Mieter umgelegt werden, sei es bei der Frage des Netzwerkzersetzungsgesetzes, dieses unsäglichen Zensurgesetzes, das wir als AfD bekämpfen werden bis zum Letzten, bis dieses Gesetz verschwunden ist.

(Beifall bei der AfD)

Herr Maas hat auf ganzer Linie versagt und wurde nun in das Außenamt entsorgt. Ich bin sicher: Auch da ist ihm der Anzug, den er angezogen hat, viele Nummern zu groß.

Herr Maas ist geradezu geflüchtet. Ich habe mir den Zeitablauf mal angesehen: Seit dem 31. Januar 2018 bin ich Vorsitzender des Rechtsausschusses.

(Zurufe von der SPD)

Da hat Herrn Maas wahrscheinlich die Panik gepackt, und sechs Wochen später war er dann weg; im März 2018 hat er das Amt gewechselt. Ich glaube, er hatte einfach Angst vor der Auseinandersetzung mit mir und mit uns von der AfD im Rechtsausschuss.

(Beifall bei der AfD – Lachen bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Canan Bayram [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche Hybris!)

Es wurde ein neuer Posten für ihn gesucht, und der wurde im Außenamt gefunden.

Meine Damen und Herren, Sie sehen daran im Kleinen: AfD wirkt. Herr Maas ist weg. Herr Maas ist jetzt sehr häufig sehr weit und sehr viel weg. Das ist gut für Deutschland, zumindest gut für die deutsche Rechts- und Justizpolitik.

(Beifall bei der AfD – Zurufe von der SPD)

Das war der Rückblick. Der Ausblick ist etwas erfreulicher, Frau Barley.

(Sonja Amalie Steffen [SPD]: Wann ist die Zeit rum? Waren doch nur drei Minuten!)

Wir haben ja schon im Ausschuss nebeneinander gesessen. Sie haben also den Schneid gehabt, sich im Ausschuss neben mich zu setzen. Wenn Sie einmal ehrlich sind: So schlimm war das doch gar nicht, oder?

(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Der Kollege Hohmann hat es ja schon gesagt: Wir gehen Ihnen mit ausgestreckten, offenen Armen entgegen

(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

und bringen Ihnen, Frau Barley, einen Vertrauensvorschuss entgegen und hoffen, Frau Barley, dass Sie ihn im Sinne einer guten Zusammenarbeit und im Sinne einer guten Rechts- und Justizpolitik in der Bundesrepublik Deutschland nutzen. Unser Angebot steht also – ich greife das, was der Kollege Hohmann gesagt hat, auf –: Herzlich willkommen bei uns im Ausschuss, bei mir im Ausschuss! Ich denke einmal, es wird etwas mit uns politisch, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD – Dr. Manuela Rottmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)

Wir sind nicht mit allem einverstanden, aber die Rechts- und die Justizpolitik ist nun einmal weder rot noch schwarz und auch nicht blau; und das ist auch gut so. Nicht einverstanden sind wir zum Beispiel mit einigen merkwürdigen Haushaltsposten. Ich habe mir einmal einen herausgesucht, und zwar den mit der Titelnummer 685 01-059 Nummer 6. Den werden wir uns einmal genauer anschauen. Vielleicht finden wir auch noch die eine oder andere weitere Diskrepanz.

(Zurufe der Abg. Dr. Manuela Rottmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Canan Bayram [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Ich denke aber einmal: Wenn wir den Rechtsstaat in Deutschland verteidigen und ausbauen wollen, dann sind wir auf der richtigen Linie und, ich vermute einmal, Frau Barley, wo ich Sie jetzt anschaue, auch mit Ihnen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Dr. Johannes Fechner [SPD]: Das war alles?)

Für die CDU/CSU-Fraktion hat als Nächstes die Kollegin Elisabeth Winkelmeier-Becker das Wort.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Stefan Ruppert [FDP])


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7227468
Wahlperiode 19
Sitzung 33
Tagesordnungspunkt Justiz und Verbraucherschutz
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