Steffen KotréAfD - Ausbaumengen für Windenergie an Land und Solarenergie
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Eine führende Unternehmensberatung untersucht die Energiewende. Sie zieht Bilanz. Sie hat 14 Kriterien zur Zielerreichung der Energiewende formuliert, und sie sagt, dass lediglich fünf Ziele realistisch zu erreichen sind. Sie sagt weiterhin, dass acht von diesen Zielen realistisch nicht zu erreichen sind; das ist mehr als die Hälfte. Zu diesen nicht realistisch zu erreichenden Zielen gehört, dass CO 2 -Ausstoß eingespart wird.
Wir erinnern uns ganz kurz: Warum wurde denn die Energiewende ins Leben gerufen? Genau aus diesem Grund, weil der Ausstoß gemindert werden soll. Es ist also nicht realistisch, dass wir bei ihm einsparen. Wir geben also 30 Milliarden Euro pro Jahr aus – wofür eigentlich?
(Dr. Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür, dass wir Strom produzieren!)
Für nichts und wieder nichts.
(Beifall bei der AfD)
30 Milliarden Euro! An dieser Stelle vergegenwärtigen wir uns mal den Bundeshaushalt für Arbeit und Soziales. 30 Milliarden Euro sind davon etwa 20 Prozent. Was könnten wir damit machen? Wir könnten damit Kinderarmut und Altersarmut bekämpfen. Aus meiner Sicht ist das Geld dort viel besser angelegt.
(Beifall bei der AfD)
Betrachten wir einmal die Windenergieanlagen. Sie sind nicht nur ökonomischer Unsinn; sie sind auch ökologischer Unsinn, ja sogar schädlich. Der TÜV hat uns ja jetzt bescheinigt: Ältere Windanlagen sind „tickende Zeitbomben“. Wenn eine Gondel brennt, dann brennt sie; man kann sie nicht löschen. Türme knicken ab. Es ist wohl auch schon vorgekommen, dass sich die Rotorblätter so aufgespalten haben, dass sie die ganze Umgebung verseucht haben, sodass sie für die Landwirtschaft nicht mehr nutzbar war.
(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Timon Gremmels [SPD]: Was? Fake News!)
Zu dieser Umweltschädlichkeit gehört auch, dass Rotorblätter schlicht nicht wiederverwendet werden können; sie sind Sondermüll.
(Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Das ist sonderbar!)
Überhaupt ist der Rückbau nicht geklärt.
(Timon Gremmels [SPD]: Natürlich!)
Wir denken an die familienhausgroßen Fundamente, die sich im Erdreich befinden. Wenn eine kleine Betreibergesellschaft insolvent geht: Wer haftet dafür? Richtig! Leider wieder der Steuerzahler.
(Timon Gremmels [SPD]: Sie müssen dafür Rückstellungen bilden!)
– Ja, natürlich muss eine Rückstellung gebildet werden. Das ist aber in den Anfangsjahren nicht gemacht worden; das ist versäumt worden. Da muss wahrscheinlich wieder der Steuerzahler ran.
(Timon Gremmels [SPD]: Quatsch!)
Und, wie mein Vorredner schon sagte, der allergrößte Kokolores ist wohl, dass Windenergieanlagen in Wäldern errichtet werden. Es werden also CO 2 -speicherende Bäume abgeholzt, um dort Industrieanlagen zu errichten – mit dem Hinweis, dass man ja CO 2 einsparen möchte. Das ist ein kompletter Schildbürgerstreich.
(Beifall bei der AfD – Timon Gremmels [SPD]: Es gibt ein Aufforstungsgebot!)
Wir haben Windräder, die das Grundwasser beeinträchtigen, wir haben Infraschall – die Problematik kennen Sie –, und natürlich zerstören Windräder die Landschaft in ihrem Erholungswert.
(Timon Gremmels [SPD]: Quatsch!)
Aber machen wir weiter mit dem Irrsinn. Aufgrund dieser Politik zahlen wir dafür, dass das Ausland Strom von uns abnimmt. Am 1. Januar 2018 haben wir zum Beispiel 8 Cent pro Kilowattstunde bezahlt, damit unser Strom im Ausland abgenommen wird. 8 Cent pro Kilowattstunde – das ist doppelt so hoch wie der Marktpreis und hat uns an diesem Tag 23 Millionen Euro gekostet.
(Dr. Alice Weidel [AfD]: Die verstehen doch gar nicht, was ein Marktpreis ist! Vergiss es!)
Das kann ich nicht verstehen.
(Beifall bei der AfD)
Diejenigen, die diesen Strom von uns bezogen haben, werden sich wahrscheinlich ins Fäustchen gelacht haben über so viel Dummheit hier bei uns.
(Beifall bei der AfD)
Wenn wir uns mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien energiepolitisch demnächst wohl selbst kastriert haben, wenn die Sonne nicht mehr scheint, wenn der Wind ausbleibt, was bleibt uns dann übrig? Atomstrom aus dem Ausland zu importieren.
(Niema Movassat [DIE LINKE]: Wollen Sie die Sonne abschalten?)
Merken Sie an dieser Stelle was, meine Damen und Herren von den Linksgrünen?
(Beifall bei der AfD)
Ökologisch und moralisch ist es natürlich bedenklich, dass Windräder töten. Sie töten Vögel. Greifvögel, Störche und Fledermäuse sind gefährdet. Wollen Sie wirklich den Lebensraum der Vögel weiter einschränken? Wollen Sie das? Also ich will es nicht, und die AfD will es nicht. Die AfD steht hier ganz klar für den Umweltschutz, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der AfD – Timon Gremmels [SPD]: Dann müssen Sie alle Autobahnen abschaffen! So ein Blödsinn! Dann machen wir alle Autobahnen zu!)
Wenn wir weiter in die physikalisch-wissenschaftliche Untersuchung von Sonnen- und Windstrom einsteigen, dann sehen wir ganz klar, dass Sonnenenergie und Windenergie natürlich eine viel zu geringe Energiedichte haben. Machen Sie sich an dem Punkt bitte ehrlich! Sagen Sie bitte, dass wir das ökonomisch sinnvoll nur nutzen können, wenn wir Energie im Überfluss haben. Nur dann macht es ökonomisch Sinn. Wind und Sonne – Sie wissen es – erzeugen wetterabhängigen Zufallsstrom. Die Netzstabilität wird unsicherer. Wir müssen ein doppeltes Stromversorgungssystem vorhalten. Wenn also die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, haben wir die konventionellen Kraftwerke, die das abdecken müssen. Aber leider werden diese in ihrer Betriebsfähigkeit eingeschränkt und sind dadurch nicht mehr ökonomisch.
Der Nutzungsgrad von erneuerbaren Energien beträgt 10 bis 20 Prozent. Das ist ökonomisch nicht mehr zu vertreten und spottet jeder ökonomischen Beschreibung.
(Beifall bei der AfD)
Dieser Strom – auch Sie wissen es – ist nicht speicherbar. Auch über den Umweg einer chemischen Speicherung funktioniert das ökonomisch nicht sinnvoll. Das heißt, wenn wir aus Strom Methan produzieren und aus Methan wieder Strom, dann haben wir einen Nutzungsgrad, der unterirdisch ist. Das funktioniert doch nur, wenn wir Energie im Überfluss haben; aber das haben wir eben nicht. Das funktioniert nicht. Das habe ich schon als Student in der ersten Vorlesung Thermodynamik gehört und beigebracht bekommen, dass das so nicht funktionieren kann.
(Dr. Alice Weidel [AfD]: Das haben die noch nie gehört!)
Wie gesagt, ich habe es schon angedeutet: Erneuerbare vernichten die Wirtschaftlichkeit der konventionellen Kraftwerke. Bestes und prominentestes Beispiel – sicherlich bekannt –: Gaskraftwerk Irsching. Die konventionellen Kraftwerke sollen abgeschaltet oder in der Reserve gehalten werden. Das alles können wir uns aus meiner Sicht so nicht leisten. das alles, woran ich hier anknüpfe, sind Naturgesetze. Es scheint mir, dass es hier Fanatiker der Ökoindustrie gibt,
(Timon Gremmels [SPD]: Der Fanatiker steht vor uns!)
die diese Sache quasireligiös angehen. Aber das Problem ist, dass Sie damit die ganze Nation in Haft nehmen. Die Energiewende ist ein riesiges Verlustgeschäft.
(Beifall bei der AfD)
Da stehen Zahlen von 1 Billion, wohl als untere Schwelle, bis 7 Billionen Euro im Raum. Das entzieht sich jeder Logik – meiner jedenfalls –, und das kann ich nicht mehr verstehen. Hier wird Volksvermögen verschwendet. Diese Quasireligiosität, die ich hier gerade so ein bisschen angedeutet habe, kann man auch daran erkennen, dass es kein schlüssiges Konzept für die Energiewende gibt. Es gibt kein schlüssiges Kostenkonzept. Wo, bitte schön, sind Gutachten, dass Windenergieanlagen und Solarenergieanlagen ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind? Wo sind diese Gutachten? Wir haben überall diese Gutachten, nur hier nicht.
(Ingrid Nestle [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN], ein Buch hochhaltend: Hier zum Beispiel!)
Liebe Kollegen von den Linken und den Grünen, ich bitte Sie: Wenn Sie denn an etwas glauben wollen, dann gehen Sie besser in die Kirche. Aber lassen Sie bitte die Finger von Naturwissenschaft und Technik und von unserer Stromversorgung.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Für die SPD-Fraktion hat das Wort der Kollege Johann Saathoff.
(Beifall bei der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7243579 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 37 |
Tagesordnungspunkt | Ausbaumengen für Windenergie an Land und Solarenergie |