15.06.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 40 / Tagesordnungspunkt 19

Till MansmannFDP - Perspektiven für Langzeiterwerbslose

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegen! Werte Kollegen von der Linkspartei, nachdem ich Ihren Antrag mehrfach durchpflügt habe, kann ich sagen: Donnerwetter! So sieht Planwirtschaft aus. Darin stehen Summen – der Kollege Whittaker hat es vorgerechnet; das spart mir einige Zeit –, die einfach gigantisch sind. Da wird mit einem riesigen Hammer alles mit Geld zugepflügt.

(Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Seit wann können Hammer pflügen?)

Selbstverständlich hat der Kollege Whittaker mit seiner Analyse auch recht;

(Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Null! Können wir gerne mal zusammen durchrechnen!)

denn am Ende stehen natürlich Steuererhöhungen.

(Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Für die Reichen! Nicht für die ärmeren Menschen! Da sollen die Steuern gesenkt werden!)

Die Jobs, die Sie schaffen wollen, werden an anderer Stelle unglaublich teuer erkauft werden. Auch in Ihren Nebensätzen verkünden Sie Teures und, wie ich finde, Interessantes. Sie schlagen zum Beispiel mal wieder vor, den Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben.

(Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Ja, unbedingt!)

Da der Mindestlohn ja gesetzlich geregelt ist, würde mich interessieren, wie Sie das eigentlich machen wollen. Er wird ja von einer Expertenkommission ermittelt, und auf der Basis dieser Ergebnisse vom Staat verordnet. Kriegen die unabhängigen Experten dann eine Vorgabe, wie die Expertise auszufallen hat? Oder besetzen Sie die Kommission so oft neu, bis es politisch passt und das herauskommt, was aus Ihrer Sicht herauskommen soll?

(Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Würde ich Ihnen gerne erklären! Aber die Präsidentin möchte keine Zwischenfragen!)

Das sind Anzeichen, die zeigen, dass Sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben.

(Beifall bei der FDP)

Was machen wir nun mit diesem Antrag?

(Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Zustimmen!)

Die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, hat an dieser Stelle einmal von Flugtaxis gesprochen, und in diesem Sinne würde ich sagen: Wir schicken ihn mit einer Zeitmaschine ins 20. oder besser noch ins 19. Jahrhundert; denn da kommt er her.

(Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: So ein Blödsinn!)

Mit genau solchen Rezepten haben wir vor 40 oder 50 Jahren unser Land in eine große Arbeitslosigkeit geführt und es erst richtig reformbedürftig gemacht. Liebe Kollegen von der Linkspartei, kommen Sie im 21. Jahrhundert an!

(Beifall bei der FDP)

Wir brauchen auf dem Arbeitsmarkt Flexibilisierungen und nicht die Erstarrung in staatlichen Mammutprogrammen von gestern.

(Zuruf der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Die Digitalisierung ist die Herausforderung, die uns die Möglichkeiten gibt, den Arbeitsmarkt weiterzuentwickeln, und das ist genau das Gegenteil dessen, was Sie tun. Da wir keine Zeitmaschine haben, verweisen wir diesen Antrag in den Ausschuss.

Vielen Dank.

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Vielen Dank, Till Mansmann. – Nächster Redner: Stephan Stracke für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/cvid/7245981
Wahlperiode 19
Sitzung 40
Tagesordnungspunkt Perspektiven für Langzeiterwerbslose
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