03.07.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 44 / Tagesordnungspunkt I.6

Marc BernhardAfD - Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

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Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen!

Karl der Käfer wurde nicht gefragt,  man hat ihn einfach fortgejagt.

Diese Zeilen aus einem Protestlied der 80er-Jahre dürften Ihnen noch im Ohr klingen, liebe Grünen. Die Geschichte des Käfers, der beim Bau einer Autobahn weichen musste, ging damals durchs ganze Land. Käferchen Karl würde sich heute allerdings im Grabe umdrehen, wenn er erleben müsste, wie Sie den Umweltschutz zugunsten einer hanebüchenen Klimapolitik verraten und verkauft haben.

(Beifall bei der AfD)

Bestes Beispiel ist die unübersehbare Verspargelung unserer Heimat mit sogenannten Windkraftanlagen. Pro Anlage werden allein für die Fundamente bis zu 180 Tonnen Stahlgeflecht in den Boden gesetzt und mit bis zu 1 300 Kubikmetern Stahlbeton ausgegossen – eine unvorstellbare Menge. Nehmen wir nur einmal einen Mittelwert von 1 000 Kubikmetern pro Windrad an, so haben unsere sogenannten Klimaschützer, also Sie, eine 6 860 Kilometer lange vierspurige Autobahn unter die Erde gelegt.

(Beifall bei der AfD)

Käfer Karl würde sich wahrscheinlich übergeben, wenn er wüsste, wie sich seine grünen Freunde gewandelt haben.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Kollege, erklären Sie das noch mal! – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kohlestrom fliegt durch die Luft, ne?)

Und was würde er wohl zur deutschen Klimapolitik sagen? Deutschland hat seine selbstgesteckten Ziele nicht erreicht. Na und? Deutschland hat gerade mal einen Anteil von 0,09 Prozent am CO 2 in der Atmosphäre. Selbst wenn wir in Deutschland alles abschalten würden, kein CO 2 mehr produzieren würden, nicht mehr heizen würden, keinen Strom mehr verbrauchen würden, uns nicht mehr fortbewegen würden

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen doch die Windkraft abschalten!)

und, nicht zu vergessen, liebe Grünen, auch das Ausatmen einstellen würden, hätte das überhaupt keinen Einfluss auf das Weltklima.

(Beifall bei der AfD)

Im sogenannten Pariser Klimaschutzabkommen haben sich die Staaten der Welt angeblich dazu verpflichtet, die globale Erderwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen. Die Wahrheit ist: Bei diesem Abkommen wurden die Europäer ganz einfach über den Tisch gezogen. Effektiv hat sich nur Europa verpflichtet

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind so schlau!)

– hören Sie doch einfach mal zu! vielleicht lernen Sie noch was –,

(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie einfach die Geschäftsordnung!)

CO 2 -Emissionen zu reduzieren. Dem mit 27 Prozent größten CO 2 -Verursacher der Welt, China, erlaubt nämlich dieses sogenannte Pariser Klimaschutzabkommen, bis 2030 seinen CO 2 -Ausstoß unbegrenzt weiter zu erhöhen, und das Gleiche gilt für alle Schwellen- und Entwicklungsländer, und genau das tun die auch.

Weltweit – wir haben es vorher schon gehört – sind 1 600 Kohlekraftwerke im Bau, davon allein 486 in China und 193 in Indien. Völlig egal also, wie viel Deutschland von seinem 2-Prozent-Anteil an den CO 2 -Emissionen einspart – 20 Prozent, 50 Prozent oder gar 100 Prozent –, egal wie viele Kohlekraftwerke wir abschalten –

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen doch gar keine abschalten!)

wir erreichen damit nichts anderes als die Zerstörung von Millionen von Arbeitsplätzen und gefährden die Sicherheit der Menschen in unserem Land.

(Beifall bei der AfD – Carsten Träger [SPD]: Wie war die Zahl noch mal?)

Wie der grüne baden-württembergische Umweltminister Untersteller zu Recht beklagt, riskieren wir mit der Energiewende flächendeckende Blackouts, bei denen Millionen Menschen tagelang ohne Strom sein werden. Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag rechnet für diese Fälle mit Tausenden von Toten.

Im Stromnetz muss nämlich immer

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein einziger Blackout!)

– hören Sie einfach mal zu, Mensch!

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie die Geschäftsordnung!)

Sie verstehen überhaupt nichts von Technik – genau so viel Strom vorhanden sein, wie gerade benötigt wird;

(Abg. René Röspel [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

sonst bricht nämlich das Stromnetz zusammen. Nur gerade mal 1 Prozent der Windenergie steht zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung. Das heißt, neben jede Windkraftanlage muss man zum Beispiel ein Kohlekraftwerk stellen –

(Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Unsinn!)

für den Fall, dass zum Beispiel mal wieder der Wind gerade nicht weht.

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage?

Ich gestatte keine Zwischenfrage. Ich würde das gern zu Ende bringen. Gern eine Kurzintervention danach.

Durch Windenergie kann also kein einziges Kohlekraftwerk abgeschaltet werden; sonst droht das Dunkeldeutschland grüner Ideologie.

(Beifall bei der AfD)

Und was haben wir Bürger davon? Bei vielen bleibt die Wohnung dunkel und der Herd kalt. Wegen der Energiewende hat Deutschland weltweit mit die höchsten Energiepreise. So können immer mehr Bundesbürger ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen. Jahr für Jahr wird 350 000 Haushalten der Strom abgeklemmt.

(Karsten Hilse [AfD]: Das stimmt!)

Welch eine Schande für ein Land, das in der Lage ist, wie letzte Woche, mit einem Federstrich 54 Milliarden Euro für Griechenland bereitzustellen, 50 Milliarden Euro in 2017 für Flüchtlinge,

(Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt doch gar nicht!)

aber gleichzeitig zuschaut, wie seinen Bürgern der Strom abgestellt wird!

(Beifall bei der AfD)

Diese Regierung sorgt für eine weitere Spaltung Europas, diesmal auf dem Strommarkt. Die verantwortungslose deutsche Energiepolitik, die jede Vernunft, jedes Maß, jede Verhältnismäßigkeit einem irrationalen Klimawahn unterordnet, zwingt unsere Nachbarstaaten, sich vom deutschen Stromnetz abzukoppeln, damit ihre Stromnetze nicht zusammenbrechen.

(Beifall bei der AfD)

Merkels Regierung hat mit ihrer fatalen Politik nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa gequält und gespalten. Sie ist der Sargnagel der europäischen Einheit.

(Beifall bei der AfD)

Beenden Sie die Isolation Deutschlands, und treten Sie zurück!

Danke.

(Beifall bei der AfD)

Der nächste Redner ist der Kollege Dr. Georg Nüßlein für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7250814
Wahlperiode 19
Sitzung 44
Tagesordnungspunkt Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
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