Harald WeyelAfD - Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Danke für die Möglichkeit der Kurzintervention. – Frau Kollegin Hajduk, halten Sie es für möglich, dass die Official Development Assistance, kurz: ODA, letzten Endes einen Anachronismus darstellt, der von der UNCTAD, vom UNO-System Anfang der 70er-Jahre ausgebracht wurde, dass die ganze tonnenideologische Entwicklungshilfe, die auf dieser Grundlage jetzt fast ein halbes Jahrhundert die Welt quasi regiert oder sie zu regieren versucht, ein Kind des Kalten Krieges darstellt und eigentlich zurückzuweisen ist? Wir haben nicht das Problem der Quantität. Unser Problem ist: zu viel Geld, zu viel Geld in alten Schläuche; dazu kommen Ideen und die entsprechende Rhetorik: Es wurden eben die Millennium Development Goals und Ähnliches – davor waren es die Entwicklungsdekaden – genannt. Wir erleben in diesem Sektor eigentlich alle Jahre, alle Jahrzehnte wieder eine Umverpackung von Gammelfleisch mit umgekehrter Rhetorik. Hier geht es immer um das Gleiche, sei es „trickle-down“, sei es Bottom-up, sei es Armutsbekämpfung, sei es die Bildung etc.
Die Entwicklungshilfe hat global eine verheerende Bilanz. Diese Diskussion wurde 2007 in den USA aufgegriffen. Von deutscher Seite ist vor zehn Jahren zum ersten Mal von Rupert Neudeck und dem Botschafter a. D. Seitz ein entsprechender Ansatz entwickelt worden. Mit dem „Bonner Aufruf“ wurde 2008, 2009 zum ersten Mal ein alternatives Denken, das es in der angloamerikanischen Welt schon länger gab und in dem man sich kritisch zu den genannten Dingen geäußert hat, aufgegriffen. Am Bundestag ist das fraktionsübergreifend an allen vorbeigegangen.
(Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Unsinn, was Sie da reden!)
Das ist eine intellektuelle Zumutung
(Marianne Schieder [SPD]: Das ist eine Zumutung, sonst gar nichts!)
und hat nichts damit zu tun, das Publikum über die Notwendigkeiten in der Entwicklungshilfe aufzuklären, deren Problem die Qualität und nicht die Quantität ist.
Danke.
(Beifall bei der AfD)
Würden Sie bitte stehen bleiben. – Frau Hajduk, bitte; auch nicht länger als zwei Minuten; denn wie der Name schon sagt: Es ist eine Kurzintervention.
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7251618 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 45 |
Tagesordnungspunkt | Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung |