Martin HessAfD - Inneres, Datenschutz und Informationsfreiheit
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Jahr 2017 wurden rund 290 000 Straftaten von Zuwanderern begangen – 290 000 Straftaten, die nie in unserem Land verübt worden wären, wenn diese Regierung unsere Grenzen effektiv schützen würde.
(Beifall bei der AfD)
Trotzdem erzählt die Bundesregierung der deutschen Bevölkerung ein Märchen. Sie behauptet, Deutschland sei so sicher wie seit 1992 nicht mehr, und verweist dabei auf die Polizeiliche Kriminalstatistik. Dabei wissen Sie doch ganz genau, Herr Minister, dass diese eben nicht die gesamte Sicherheitslage in Deutschland abbildet.
(Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie viele Straftaten werden von der AfD verübt?)
Das Dunkelfeld, also die Straftaten, die bei der Polizei zwar nicht angezeigt, aber dennoch begangen werden, sind beträchtlich. Nach Schätzungen des Bundes Deutscher Kriminalbeamter liegt die Gesamtzahl der in Deutschland tatsächlich begangenen Straftaten nicht, wie in der PKS aufgeführt, bei 5,7 Millionen, sondern tatsächlich bei 25 Millionen.
(Beifall bei der AfD – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wie ist das in Ihrer Fraktion?)
Außerdem ist die islamistische Terrorgefahr nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst – diese ist so hoch wie nie zuvor.
(Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP]: Da haben Sie Erfahrung!)
Die Zahl der islamistischen Gefährder, der Salafisten und der islamistischen Terrorverfahren eilt von einem Rekordhoch zum nächsten. Der Verfassungsschutz warnt inzwischen sogar vor Anschlägen islamistischer Schläfer auf Kindergärten und Krankenhäuser. Dass Ihre Behauptung nicht stimmen kann, Herr Minister, ist für jeden Bürger offensichtlich. Vor 2015 brauchten wir nämlich keine Betonpoller, keine schwerbewaffneten Polizisten und keine Frauenschutzzonen, um bei öffentlichen Veranstaltungen friedlich und sicher zu feiern.
(Beifall bei der AfD)
Deshalb ist und bleibt es eine Tatsache, egal ob das Ihnen gefällt oder nicht: Die Weigerung der Bundeskanzlerin, die deutschen Grenzen für illegale Migranten zu schließen, hat Deutschland nachweislich unsicherer gemacht.
(Beifall bei der AfD)
Wenn man sich dieses unwürdige Schauspiel der letzten Tage anschaut,
(Ulli Nissen [SPD]: Unwürdig sind Sie!)
dann stellt man fest: Daran wird sich auch nichts ändern. Man muss sich das mal vorstellen: Der Bundesinnenminister und die deutsche Bundeskanzlerin streiten sich darüber, ob geltendes Recht an der Grenze wieder angewandt werden soll.
(Ulli Nissen [SPD]: Das haben wir schon gestern gehört!)
Wie tief ist diese Regierung mittlerweile gesunken!
(Beifall bei der AfD)
Dann präsentiert uns diese Regierung eine Lösung, die im Ergebnis die Intelligenz der Bürger beleidigt. Ich muss dies so hart formulieren: Herr Minister, was Sie hier betreiben, grenzt an Volksverdummung.
Jeder Praktiker wird Ihnen sagen, dass diese Transitzentren nicht funktionieren. Die Gründe liegen klar auf der Hand: Diese Regelung betrifft zum einen nur einen kleinen, bereits registrierten Teil der illegalen Migranten, die überwiegende Mehrheit kann also weiter ungehindert nach Deutschland einreisen. Neuankömmlinge werden die Registrierung in der EU einfach vermeiden, um ungehindert nach Deutschland zu gelangen. Bereits Registrierte werden einfach die deutsch-österreichische Grenze meiden, sie werden über die Schweiz, Frankreich oder Tschechien nach Deutschland einreisen. Ihr angedachtes bilaterales Abkommen mit Österreich ist ja bereits vom Bundeskanzler, vom Vizekanzler und vom Innenminister Österreichs abgelehnt worden. Der wichtigste Grund aber ist: Die Rückführung ohne effektive Grenzkontrollen ist völlig sinnlos, weil sich diese Personen bereits wenige Tage später wieder in Deutschland befinden.
(Beifall bei der AfD)
Das wüssten Sie, Herr Minister, wenn Sie sich mal mit polizeilichen Sachbearbeitern unterhalten würden. Ihre Politik besteht mittlerweile im Wesentlichen aus zwei Elementen: totaler Realitätsverweigerung und reinem Wunschdenken. Diese Regierung muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass Europa Ihre Willkommenspolitik nicht mehr will. Die europäischen Staaten haben erkannt, dass diese Politik den Starken statt den Schwachen hilft, dass sie sozialen Unfrieden schafft und die Sicherheitslage in den europäischen Ländern massiv verschlechtert.
(Beifall bei der AfD)
Bis Europa aber wirksame Maßnahmen trifft – wir wissen ja, das kann sehr, sehr lange dauern –, müssen wir selbst handeln. Deshalb brauchen wir einen effektiven nationalen Grenzschutz, bis die europäische Außengrenze effektiv geschützt wird.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Alles andere – das sage ich mit größtmöglichem Nachdruck – ist sicherheitspolitischer Irrsinn.
(Beifall bei der AfD)
Wenn es um Ihre eigene Sicherheit geht, dann machen Sie den Bundestag zur Festung, dann werden richtigerweise Personenkontrollen durchgeführt und Unbefugte abgewiesen. Aber wenn es um die Sicherheit der Bevölkerung geht, dann heißt es: Grenzen auf und „Refugees Welcome“.
(Beifall bei der AfD)
Diese Politik ist verantwortungslos, schadet massiv den Bürgern unseres Landes, und deshalb muss damit endlich Schluss sein. Deutschland braucht endlich sichere Grenzen.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Herr Seehofer, eine abschließende Bemerkung: Sie hatten die historische Chance, die Herrschaft des Unrechts zu beenden; aber dazu haben Ihnen offensichtlich Geradlinigkeit, Entschlusskraft und Durchsetzungsvermögen gefehlt.
(Peter Boehringer [AfD]: So ist es!)
Sie haben damit die Sicherheit der deutschen Bevölkerung dem reinen Machterhalt geopfert.
Das werden Ihnen die Wähler in Bayern nicht vergessen. Sie werden – da bin ich mir ganz sicher – am 14. Oktober die Quittung hierfür erhalten.
(Beifall bei der AfD)
Nächster Redner ist der Kollege Klaus-Dieter Gröhler, CDU/CSU.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7251885 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 46 |
Tagesordnungspunkt | Inneres, Datenschutz und Informationsfreiheit |