28.09.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 53 / Zusatzpunkt 8

Andreas BleckAfD - Schutz der Wälder vor Rodungen für Windkraft

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Werter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

O, du schöner Westerwald. über deine Höhen pfeift der Wind so kalt;  jedoch der kleinste Sonnenschein,  dringt tief ins Herz hinein.

Ich hoffe, dass ich für dieses Zitat nicht durch den Präsidenten zur Ordnung gerufen werde. Immerhin wurde unter anderem deswegen das Bundeswehr-Liederbuch durch die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gestoppt. Ein lächerlicher Skandal, den ich und viele andere Westerwälder nicht vergessen haben.

(Beifall bei der AfD – Timon Gremmels [SPD]: Thema!)

Das Westerwald-Lied gehört zu unserer Heimat, ist unsere Tradition und zeigt, wie wir Westerwälder den Westerwald wahrnehmen.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Aber auch losgelöst von der lokalpatriotischen Perspektive ist der Wald ein schützenswerter Raum für Mensch, Tier und Pflanze. Für den gestressten Menschen bietet der Wald einen offenen Raum für Regeneration und Lebensfreude. Wer kennt es nicht, bei einem ausgedehnten Waldspaziergang in entspannter Atmosphäre plötzlich Ideen und Lösungen für knifflige Fragen zu bekommen?

(Timon Gremmels [SPD]: Da müssen Sie aber lange in den Wald gehen!)

Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder erleben den Wald als Ort der Freiheit. Begeistert lassen sie sich von ihrer Neugier leiten und entdecken in freier Natur Waldbewohner wie Käfer, Schmetterlinge, Füchse oder Rehe. Auch für Tiere und Pflanzen ist der Wald wichtig. Er bietet ihnen Lebensraum und Schutz für eine stabile Reproduktion. Werte Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns deshalb den Wald wertschätzen und bewahren. Er ist Grundlage für unser aller Leben. Deshalb haben Windenergieanlagen im Wald nichts zu suchen.

(Beifall bei der AfD)

Allerdings legt die Bundesregierung mit der Energiewende im wahrsten Sinne des Wortes die Axt an den Wald. Bei Windrädern gibt es nämlich ein Spannungsfeld zwischen Klimaschutz auf der einen Seite und Umwelt- und Naturschutz auf der anderen Seite. Es ist offenkundig, dass die Windenergieanlagen der Umwelt und Natur schaden und die stabile und zuverlässige Energieversorgung Deutschlands gefährden.

(Beifall bei der AfD – Klaus Mindrup [SPD]: Ist das die „heute-show“?)

Dies möchte ich an drei Punkten verdeutlichen.

Erstens. Aufgrund sich verdichtender Hinweise, dass der Infraschall von Windrädern bei Menschen zu gesundheitlichen Problemen wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Herzbeschwerden führt, werden die Abstandsregelungen für Windräder zur Wohnbebauung voraussichtlich verschärft.

(Timon Gremmels [SPD]: Die AfD macht mir Kopfschmerzen, nicht die Windräder!)

Windräder müssten dann vermehrt in Wäldern gebaut werden. Für ein einziges Windrad muss dabei etwa 1 Hektar Wald gerodet werden.

(Timon Gremmels [SPD]: Falsch!)

Auch die Versiegelung des Bodens durch Fundamente aus Beton stellt ein großes Problem dar. Beim Rückbau von Windrädern bleiben diese nicht selten ganz oder teilweise im Boden zurück.

(Beifall bei der AfD – Timon Gremmels [SPD]: Falsch!)

Zweitens. Jährlich kommen Hunderttausende Fledermäuse und Tausende Vögel durch Windräder in Deutschland um.

(Timon Gremmels [SPD]: Wie viele durch Straßen?)

Die Anzahl der jährlich sterbenden Tiere würde sich durch den Ausbau der Windenergieanlagen noch weiter erhöhen.

Drittens. Waldflächen sind für Windräder grundsätzlich ungeeigneter als Freiflächen, da die Verwirbelungen in der Luft über den Bäumen größer sind.

(Beifall der Abg. Franziska Gminder [AfD])

Ohnehin lassen sich Windstrom und Sonnenstrom, auch Zappelstrom genannt, nicht ohne Weiteres speichern. Wenn der Wind nicht bläst, die Sonne nicht scheint, dann gibt es keinen Strom. Um die Netze zu stabilisieren, müssen in Reserve gehaltene Kohle- und Gaskraftwerke dazugeschaltet werden. Wenn der Wind hingegen kräftig bläst und die Sonne lange scheint, gibt es zu viel Strom. Da wir diesen jedoch nicht adäquat speichern können, bezahlen wir sogar für den Export des ungewollten Zappelstroms in die Nachbarländer.

(Beifall bei der AfD)

Wind- und Sonnenstrom sind also nicht grundlastfähig. Deutschland benötigt für eine stabile und zuverlässige Energieversorgung jedoch grundlastfähigen Strom. Der gleichzeitige Ausstieg sowohl aus der Kernenergie als auch aus der Kohleenergie würde ansonsten tatsächlich zu einem Dunkeldeutschland führen, aber hoffentlich bei Ihnen, den Verursachern.

(Beifall bei der AfD)

Wenn Sie den vielen Wind, den Sie um die ideologisch motivierte Energiewende machen, nicht in den Deutschen Bundestag, sondern in die Windräder blasen würden, dann wäre uns allen geholfen.

(Beifall bei der AfD – Timon Gremmels [SPD]: Was für ein Brüller! – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Realsatire!)

Auch der Bundesrechnungshof kommt in seinem aktuellen Bericht zur Energiewende zu einem katastrophalen Ergebnis. Die Kosten der Energiewende stünden, so Bundesrechnungshofpräsident Kay Scheller, in einem krassen Verhältnis zu dem bisher dürftigen Ertrag. Das Bundeswirtschaftsministerium möchte die EEG-Umlage allerdings nicht zu den Kosten der Energiewende zählen. Damit werden die Verbraucher, die im Jahr 2017 alleine für die EEG-Umlage Kosten in Höhe von 24 Milliarden Euro tragen mussten, auch noch verhöhnt. Das, werte Kolleginnen und Kollegen, ist einfach ungeheuerlich.

(Beifall bei der AfD)

Wir müssen endlich die Notbremse ziehen. Im Interesse der Menschen, des Waldes, seiner Tiere und Pflanzen fordern wir ein Ende der ideologisch motivierten Energiewende. Ich wiederhole: Windkraftanlagen haben in den Wäldern nichts zu suchen. Der Überweisung in den Ausschuss stimmen wir zu.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Das Wort hat der Kollege Timon Gremmels, SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7276815
Wahlperiode 19
Sitzung 53
Tagesordnungspunkt Schutz der Wälder vor Rodungen für Windkraft
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