09.11.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 62 / Tagesordnungspunkt 25

Armin-Paulus HampelAfD - Deutsch-Französische Zusammenarbeit

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Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Gäste im Deutschen Bundestag! Ich glaube, Herr Hardt, Sie müssen Ihre Geschichtsbücher vielleicht etwas umschreiben. Das Versailler Diktat war der Samen für den nächsten Waffengang im Zweiten Weltkrieg. Lesen Sie mal bei dem australischen Wissenschaftler Christopher Clark nach, welche Analysen er zum Ersten Weltkrieg vornimmt. Ich glaube, Ihr Bild über den Ersten Weltkrieg ist da ein bisschen veraltet. Das ist das Entscheidende.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Herr Buschmann, Sie haben recht: Die zweite Katastrophe hat uns dann endlich zur Einsicht getrieben. Nachdem Deutsche und Franzosen über Jahrhunderte hinweg Generation für Generation auf den Schlachtfeldern Europas geopfert haben, ohne über längere Zeit einen Vorteil zu erringen, versuchen wir es nun glückseligerweise friedlich miteinander.

Ja, der Élysée-Vertrag – Charles de Gaulle und Konrad Adenauer – war für die deutsch-französische Freundschaft der Grundstein, den wir erhalten wollen und müssen; gar keine Frage.

(Beifall bei der AfD)

Bei der Feier zum Élysée-Vertrag ist übrigens nicht aufgefallen – darüber ist auch in den Medien nicht berichtet worden –: Bei uns war das Haus voll; die Französische Nationalversammlung war maximal halb gefüllt.

(Jürgen Hardt [CDU/CSU]: Sie waren nicht dabei!)

Denken Sie mal darüber nach! Es ist auch interessant, wie die Franzosen das sehen.

Die Konsequenz daraus ist, dass wir – übrigens auch mit Blick in die weiter zurückliegende Geschichte, auf Otto von Bismarck – mit einem Netzwerk von Verträgen unser Land stabil und friedlich mit den Nachbarn halten wollen. Genau das ist heute nicht der Fall: Mit Herrn Putin sind wir im Streit. Herrn Trump vertrauen wir nicht mehr. Wir haben Herrn Orban mit seiner Vorstellungsweise nicht mehr akzeptiert. Mit den Polen sind wir über Kreuz. Selbst die Österreicher – siehe Global Compact for Migration – verlassen uns. Wir haben also nicht die freundschaftlichen Verbindungen, wie wir sie nach allen Seiten zu unseren näheren und weiteren Nachbarn brauchen.

Herr Macron – das sage ich immer wieder – hat uns nach seinem Wahlsieg nicht die Hand zur Freundschaft gereicht, sondern die Hand in unsere Tasche gesteckt, weil er Frankreich reformieren will, und zwar mit deutschem Geld. Das sollten wir hier auch mal ganz klar betonen.

(Beifall bei der AfD)

Wenn wir über die deutsch-französische Zusammenarbeit reden wollen, dann müssen wir uns darüber gewahr werden, dass wir eine ganz große deutsch-französische Aufgabe haben. Sie wissen, was jetzt kommt: Die Alternative für Deutschland ist überzeugt, dass die gemeinsame Währung verheerend war für Europa, dass die Aufgabe der Maastricht-Kriterien und die Einführung des Euro diesen Kontinent spalten werden. Dann sind wir die Europäer, und Sie sind die Spalter Europas, weil Sie es zugelassen haben.

(Beifall bei der AfD)

Wir müssen über eine Euro-Nachkriegs – – eine Nach-Euro-Ordnung

(Dr. Daniela De Ridder [SPD]: Ein verräterischer Lapsus!)

nachdenken, wenn der Euro zusammengebrochen sein wird. Und er wird zusammenbrechen, meine Damen und Herren. Dann sind die Deutschen und Franzosen gefordert, eine Ordnung zu finden, in der wir diesen Streit – Sie wissen: bei Geld hört die Freundschaft auf –, der, ich sage es Ihnen voraus, kommen wird, friedlich gemeinsam miteinander lösen werden.

Deutschland und Frankreich werden aufgerufen sein, die Nach-Euro-Ordnung neu und friedlich zu gestalten. Das ist die Herausforderung für Deutschland und Frankreich, meine Damen und Herren.

Danke schön.

(Beifall bei der AfD)

Nächster Redner: Dr. Nils Schmid für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7289798
Wahlperiode 19
Sitzung 62
Tagesordnungspunkt Deutsch-Französische Zusammenarbeit
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