09.11.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 62 / Zusatzpunkt 12

Stephan ProtschkaAfD - Änderung des Tierschutzgesetzes

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Habe die Ehre! Herr Präsident! Gott zum Gruße, meine Kollegen und Kolleginnen! Liebe Gäste im Plenum! Liebe Zuschauer zu Hause! Kein Mensch, der ein bisschen Gefühl hat, möchte, dass Tiere unnötig leiden. Die AfD steht deswegen klipp und klar für eine mitfühlende und würdevolle Behandlung aller Tiere – bei Haltung, bei Transport und vor allem bei Schlachtung.

(Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Ihr und Mitgefühl!)

Tiere sind nämlich Mitgeschöpfe und keine Sachgegenstände, wie das heute noch im Gesetz steht.

(Beifall bei der AfD)

Dass wir heute aber dennoch über die Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration sprechen müssen, dafür sind alle Landwirtschaftspolitiker von CDU/CSU, SPD, Grünen und Linken verantwortlich. Sie, meine Damen und Herren, haben es seit fünf Jahren in der Hand gehabt, etwas für unsere Ferkelzüchter und für die Ferkel zu unternehmen. Das haben sie komplett versäumt.

(Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Sie wollen Lokalanästhesie! Das ist völlig absurd!)

Seit 2013 gibt es nämlich die Grundlage im Tierschutzgesetz für ein Ende der betäubungslosen Ferkelkastration. Sie alle haben das in den letzten fünf Jahren verschlafen, so wie Sie so viel verschlafen haben in unserem Land.

(Beifall bei der AfD)

Sie haben anscheinend einfach nur Ihre Hände in den Schoß gelegt und haben gemeint, irgendwie würde der Markt das Problem in den nächsten fünf Jahren schon lösen. Aber das Problem hat sich leider nicht gelöst.

(Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Sie haben es noch nicht verstanden! Das ist ja das Problem!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU und von der SPD, es greift zu kurz, lediglich die Frist um zwei Jahre zu verlängern. Jetzt müssen die Verantwortlichen im Bundesministerium für Landwirtschaft endlich handeln. Doch wie handeln sie? Wie bei der Dürrehilfe greift die Große Koalition zu kurz. Sie legen sich verantwortlich für die betroffenen Landwirte in Deutschland unnötig frühzeitig auf Isofluran als einziges Mittel fest. Frau Breher, dazu steht in Ihrem Gesetzentwurf: Alternativen, keine. Es gibt allerdings sehr viele Alternativen dazu.

Die chirurgische Kastration mittels Isofluran als Inhalationsnarkose – das hat die Frau Kollegin schon gesagt – verlangt einen höheren apparativen Aufwand, da ein spezielles Narkosegerät benötigt wird. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf bis zu 10 000 Euro je Gerät. Zudem steht Isofluran unter Verdacht, Leberschäden hervorzurufen. Ich weiß nicht: Wir schützen die Tiere; aber unsere Tierärzte lässt man in Zukunft unter Leberschäden leiden, oder wie? Man denkt in diesem alten Haus einfach nicht mehr. Es wird nur noch Blödsinn erzählt.

(Beifall bei der AfD)

Das möchte ich einmal klären. Dann kommt nämlich der nächste Antrag, dann kommen die arbeitsrechtlichen Bedenken, wenn der Veterinär irgendwelchen Mitteln ausgesetzt ist, die Leberschäden hervorrufen.

(Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Du hast gar nicht verstanden, wie das funktioniert!)

Genauso wie bei der Vollnarkose mittels Injektion ist auch bei Ferkeln eine höhere Sterblichkeit durch Isofluran möglich. Die AfD-Fraktion spricht sich deswegen nachdrücklich für die Kastration der Ferkel mittels Lokalbetäubung aus.

(Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Das ist widerlegt!)

Ich sehe, dass es schon blinkt; ich hätte noch so viel zu sagen. – Das ist eine tierfreundliche Methode, und sie ist für Züchter wirtschaftlich tragbar. Deswegen fordern wir die Regierung auf, endlich zu handeln.

Ich muss jetzt etwas weglassen, weil der Präsident mir schon Zeichen gibt. – Die CDU/CSU hätte es in der Hand, mithilfe einer bürgerlichen Mehrheit aus CDU/CSU, FDP und AfD endlich etwas für die Ferkelerzeuger und für den Tierschutz zu machen. Die AfD ist auf alle Fälle bereit, konstruktive Lösungen zu suchen.

(Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: So ein Unsinn! Vielleicht beschäftigen Sie sich mal ein bisschen intensiver mit dem Thema!)

Mit der bürgerlichen Mehrheit wäre es möglich, für die Landwirte, für unsere Bauern und für unsere Ferkel etwas zu tun.

Danke schön, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD)

Als Nächstes hat das Wort für die SPD-Fraktion die Kollegin Susanne Mittag.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7289816
Wahlperiode 19
Sitzung 62
Tagesordnungspunkt Änderung des Tierschutzgesetzes
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