09.11.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 62 / Zusatzpunkt 15

Steffen KotréAfD - Änderung von energierechtlichen Vorschriften

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Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Um mit Herrn Professor Sinn, dem ehemaligen Präsidenten des ifo-Instituts, eines Wirtschaftsforschungsinstituts, zu sprechen: Die Energiewende kostet fürchterlich viel Geld, reduziert den Lebensstandard und verschandelt unsere Landschaft.

(Beifall bei der AfD – Timon Gremmels [SPD]: Das ist Unsinn!)

Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Energiewende nicht funktionieren kann – und so ist es. Die Bundesregierung reitet hier ein totes Pferd.

(Beifall bei der AfD)

Ohne ökonomisch sinnvolle industrielle Speichermöglichkeiten gehen Stromerzeugung und Stromverbrauch nicht zusammen. Wir haben diese Speicher nicht, und auch in den nächsten 10 oder 20 Jahren werden wir diese Speicher nicht haben. Power-to-X mit einem unterirdischen Nutzungsgrad von 10 bis 20 Prozent ist eher eine Energievernichtungsmethode.

(Beifall bei der AfD)

Wenn eine grüne Politikerin behauptet, wir könnten Strom in den Netzen speichern, dann ignoriert sie schlichtweg physikalische Grundgesetze.

(Beifall bei der AfD – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer war das denn? Fake News! – Dr. Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Können Sie mal Ihre Quelle nennen! – Gegenruf des Abg. Karsten Hilse [AfD]: Frau Baerbock war das!)

Aber so ist eben das Denken im „Wünsch dir was“-Wolkenkuckucksheim.

In unserer sozialen Marktwirtschaft geht es eigentlich so vonstatten: Erst kommt der Bedarf, und der wird dann gedeckt; aber bei der Energiewende ist es genau umgekehrt: Erst wird der erneuerbare Strom erzeugt, und dann schaut man, ob und wie man ihn entsprechend abnimmt.

(Dr. Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, wir schalten die Kohlekraftwerke ab!)

Das ist Planwirtschaft.

(Beifall bei der AfD)

Im Ergebnis zahlen wir doppelt so viel für den Strom wie die Menschen in Frankreich und dreimal so viel wie die Menschen in Bulgarien.

(Helin Evrim Sommer [DIE LINKE]: So ein Quatsch!)

– Nein, es ist kein Quatsch.

Der erneuerbare Zappelstrom kann die Nachfrageschwankungen im Sekundenbereich nicht ausgleichen. Das können nur konventionelle Kraftwerke; sie können das elektrotechnische Netz stabilisieren. Der erneuerbare Strom kann es nicht. Ab 40 bis 50 Prozent erneuerbarer Zappelstrom wird der Netzzusammenbruch wahrscheinlicher. Wir können das leider in Südaustralien sehen. Dort ist es schon Realität geworden. Die Blackouts kann man dort beobachten. Hinzu kommt, dass die deutsche Energiewende völlig sinnlos ist. Wir sparen kein Gramm CO 2 ein.

(Beifall bei der AfD)

Wenn wir hier in Deutschland entsprechend vorgehen würden, wäre das wirklich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Wenn die erneuerbaren Energien so toll wären, warum müssen wir dann die Leistungskapazität der Stromerzeugung zusätzlich mit konventionellen Kraftwerken erhöhen? Warum wohl? Um es mit einem Bild zu sagen: Wir haben einen schicken Mercedes in der Garage; aber wir nutzen den Trabant, den wir öfter in die Werkstatt schicken müssen.

(Beifall bei der AfD)

Mit der AfD wird es keinen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien geben. Wir stehen zu unserer Braunkohle, unserem heimischen marktfähigen Energieträger. Weltweit sind 1 600 Kohlekraftwerke in Bau und in Planung. Also, so schlecht kann die Kohle nicht sein. Wenn wir an die Kosten für die Energiewende denken – 1 Billion Euro –: Was könnten wir mit diesen Mitteln machen? Wir könnten Alters- und Kinderarmut abstellen. Wir könnten unser Bildungssystem sanieren. Wir könnten die Familien fördern. Das wäre sinnvoll, aber nicht die Energiewende.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Das Wort für die SPD-Fraktion hat der Kollege Johann Saathoff.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7289830
Wahlperiode 19
Sitzung 62
Tagesordnungspunkt Änderung von energierechtlichen Vorschriften
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