13.12.2018 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 71 / Zusatzpunkt 10

Martin ReichardtAfD - Aktuelle Stunde - Abschaffung des § 218 StGB

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

(Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Ein Mann redet von Schwangerschaft!)

Walnussbäume mit einem Umfang von mehr als 60 Zentimetern dürfen ohne Genehmigung nicht gefällt werden. Autobahnen werden nicht gebaut, weil eine Fledermauskolonie schützenswert ist. Der Juso-Beschluss ermöglicht es nun, dass eine Nadel durch den Bauch der Mutter in das Herz des Ungeborenen gestoßen wird, um dessen Tod durch das Injizieren von Kochsalzlösung herbeizuführen.

(Zuruf der Abg. Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Meine Damen und Herren, dieser Beschluss der Jusos ist eine Grausamkeit und Unmenschlichkeit, wie sie in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands einmalig ist.

(Beifall bei der AfD – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Das sagen Sie!)

Er ist ein Beschluss, dessen Umsetzung zu einer Aufnahme in die Reihe der größten Unmenschlichkeiten und Kulturbrüche der ganzen Menschheitsgeschichte führen würde.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Alexander Graf Lambsdorff [FDP]: Wer will das denn umsetzen? Kein Mensch will das umsetzen! Das wissen Sie ganz genau!)

Ungeborene Babys mit Armen und Beinen, die ihre Augen zum Schlafen schließen und die Berührungen durch die Bauchdecke wahrnehmen können, sollen laut diesem Beschluss keine Rechte in Deutschland mehr haben. Zitat: Irgendwelche Ungeborenen haben juristisch eh keine Rechte, sagte eine Genossin von Ministerin Giffey und von Frau Nahles. Gegnern, die dem widersprachen, wurde pathetische Rhetorik vorgeworfen. Ich nenne die Rhetorik der Jusos in der Frage zu werdendem Leben eine entmenschlichte Rhetorik, eine Rhetorik, die ans Ende der humanen Gesellschaft führt, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD – Zuruf der Abg. Helin Evrim Sommer [DIE LINKE])

In China und auf dem Balkan werden Mädchen abgetrieben, weil Väter einen Stammhalter wollen, weil Mädchen dort nichts wert sind.

(Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?)

In Deutschland stellen die Jusos ein von Linken pervertiertes Selbstbestimmungsrecht der Frau über das ungeborene Leben.

(Helin Evrim Sommer [DIE LINKE]: Übelst!)

Das ist ein Angriff auf das ungeborene Leben. Ich sehe dort keinen Unterschied zu jenen Vätern, die ihre Töchter abtreiben wollen, um einen Stammhalter zu zeugen.

(Beifall bei der AfD)

Ich hätte von meinen ehemaligen Genossen – zum Glück sind sie es nicht mehr – eine klare Aussage erwartet, ein klares Nein zu diesem Beschluss,

(Armin-Paulus Hampel [AfD]: Richtig!)

ein klares Nein zum Töten von Kindern und ein lautes Ja zum Schutz menschlichen Lebens.

(Beifall bei der AfD)

Ihr bis heute letztlich andauerndes Schweigen macht Sie zum Komplizen jener Menschenverächter, die bei den Jusos offensichtlich die Mehrheit stellen, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD – Widerspruch bei Abgeordneten der SPD)

Im „Handelsblatt“ ruderte der Juso-Vorsitzende ­Kühnert denn auch politisch zurück. Er sagte:

Es mag naiv ... gewesen sein zu glauben, man könne die Zurücknahme der geltenden Regeln fordern, ohne gleichzeitig einen konkreten Vorschlag zu unterbreiten ...

Ein paar Sätze weiter sagt er:

Uns ging es darum, in einer sensiblen ethischen Frage klar Position zu beziehen …

Die klare Position der Jusos kennen wir: Ein ungeborenes Leben hat eben keine Rechte und ist infolgedessen auch nichts wert, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD)

Weiterhin beklagt Herr Kühnert einen Shitstorm von vermeintlich Rechten, die mit „widerlichsten Methoden“ auf die notwendige Diskussion reagieren. Widerlich, meine Damen und Herren, ist nur eines, widerlich ist der Beschluss der Grünen – der Jusos.

(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

– Aber die Grünen passen da ja auch mit rein.

(Beifall bei der AfD)

Was Herr Kühnert einen Shitstorm nennt, das ist ein Aufstand der Anständigen,

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

ein Aufstand, der zeigt, dass die Zeit zu Ende geht, in der linke Ideologen jede Form der Perversion in gesellschaftlichen Fortschritt umdeuten können.

(Beifall bei der AfD)

Es ist ein Aufstand derer, die anders als die Jusos noch über Menschlichkeit verfügen und den Willen haben, die Menschenrechte in Deutschland zu verteidigen und zu schützen.

(Beifall bei der AfD – Stefan Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und an der Grenze schießen sie auf Kinder!)

Auf dem Bundeskongress der Jusos hat sich die unmenschliche Fratze linker Ideologie gezeigt, die Kinder tötet und überall von Humanität faseln will.

(Beifall bei der AfD)

Die Menschen wollen kein pervertiertes Selbstbestimmungsrecht, das sich über ungeborenes Leben setzt. Sie wollen eine Familienministerin, die sich schützend vor kleine Hände, kleine Arme, kleine Beine stellt, vor he­ranwachsendes Leben. Das wollen die Menschen.

(Beifall bei der AfD – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Abstoßend!)

Die wichtigste Diskussion, die wir hier ethisch im Bundestag zu führen haben, meine Damen und Herren, ist die Diskussion, warum Frauen in Deutschland überhaupt zur Abtreibung genötigt sind.

(Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schreien Sie doch nicht so!)

Herr Reichardt, setzen Sie bitte einen Punkt.

Ich schließe mit dem Talmud – da werden Sie mich wohl nicht unterbrechen –:

Wer ein Menschenleben rettet, dem wird es angerechnet, als würde er die ganze Welt retten. Und wer ein Menschenleben zu Unrecht auslöscht, dem wird es angerechnet, als hätte er die ganze Welt zerstört.

Sie kommen jetzt zum Schluss.

Meine Damen und Herren, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest.

(Beifall bei der AfD – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sollten sich schämen! – Weitere Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat die Abgeordnete Leni Breymaier für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7307255
Wahlperiode 19
Sitzung 71
Tagesordnungspunkt Aktuelle Stunde - Abschaffung des § 218 StGB
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine
Automatisch erkannte Entitäten beta