Timon GremmelsSPD - Forschungsrahmenprogramm - Klimakrise
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich hatte das Vergnügen und die Ehre, an der internationalen Klimakonferenz in Kattowitz teilzunehmen. Im Vorfeld dieser Klimakonferenz hat der Weltklimarat – IPCC – einen Sonderbericht zur globalen Erderwärmung vorgelegt. 1,5 Grad: Das ist das Maximum, was wir gerade noch vertragen.
91 Autoren aus 40 Ländern haben an dem Bericht mitgearbeitet. Mehr als 6 000 Einzelstudien wurden dafür eingesetzt, und die Ergebnisse dieser Studie haben Eingang in den Schlussbericht der Weltklimakonferenz gefunden. Ich glaube, das zeigt deutlich, wie wichtig und bedeutend Klimaforschung auch für internationale Beschlüsse, für internationale Abkommen und für die Konferenzergebnisse von Kattowitz ist.
(Beifall bei der SPD)
Wir müssen diesen Klimawandel aufhalten.
Es war ja auch ein Kollege von der AfD in Kattowitz dabei. Wir hatten als Delegation des Deutschen Bundestages echt gute Gespräche – auch mit internationalen Klimaforschern –, aber ich musste mich, ehrlich gesagt, fremdschämen dafür, dass wir viel Zeit darauf verschwendet haben, Ihre Ideologie da zu diskutieren. Wir haben keinen einzigen Wissenschaftler getroffen, der diese Thesen unterstützt hat. Auch das muss an dieser Stelle einmal klar gesagt werden.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Herr Kollege, erlauben Sie eine Zwischenfrage?
Nein; wir wollen alle unseren Zug bekommen.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Das ist kein Argument.
(Dr. Stefan Ruppert [FDP]: Er muss nach Hause!)
Ich möchte an dieser Stelle deutlich sagen, dass wir in Deutschland sehr gut aufgestellt sind. Insbesondere das IPK in Potsdam – im Wahlkreis meiner geschätzten Kollegin Dr. Manja Schüle – leistet eine hervorragende Arbeit.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Ich glaube, dass wir auf die Ergebnisse, die dort hervorgebracht werden, stolz sein können. Die Bundesrepublik Deutschland – die Bundesregierung und der Bundestag hier mit seinen Haushaltsplänen – unterstützt die Forschung in Deutschland, finanziert sie mit und baut sie aus.
Meine sehr verehrten Damen und Herren von den Grünen, wenn Sie sich anschauen, was wir damals, als es hier eine rot-grüne Koalition gegeben hat, in dem Bereich Klimaforschung auf den Weg gebracht haben,
(Dr. Stefan Ruppert [FDP]: Ewig her! – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist lange her!)
dann sehen Sie, dass wir es 2005 waren – damals hatten wir mit Edelgard Bulmahn noch eine richtige Forschungsministerin –, die mit dem Programm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA)“ – angetreten sind, um Klimaforschung zu finanzieren. 1,5 Milliarden Euro sind in der aktuellen Legislaturperiode von 2015 bis 2019 dafür vorgesehen. Insofern: Wir tun etwas für die Klimaforschung in Deutschland.
Ich glaube, dass wir eher ein Umsetzungsproblem denn ein Erkenntnisproblem haben.
(Beifall bei der SPD)
Wir dürfen die einzelnen Forschungsprojekte aber nicht voneinander trennen. Wir müssen Klimaforschung und Energieforschung zusammensehen, und deswegen hat die SPD im 7. Energieforschungsprogramm „Innovationen für die Energiewende“ insgesamt 7 Milliarden Euro für den Zeitraum 2018 bis 2022 bereitgestellt, und das ist auch gut so.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Das sind fast 60 Prozent mehr als beim letzten Programm. Das zeigt auch, dass die SPD dafür sorgt, dass FONA und die Energieforschungsprogramme besser miteinander verzahnt werden, um hier Synergien zu erzeugen.
Die Klimaforschung ist genauso wie die Energieforschung bei uns in guten Händen, und jetzt wünsche ich Ihnen und uns allen eine schöne, klimaschonende Heimreise in die Wahlkreise.
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7318281 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 75 |
Tagesordnungspunkt | Forschungsrahmenprogramm - Klimakrise |