Helge LindhSPD - Gedenkort für die NS-Kriegsopfer in Osteuropa
Sehr geehrter Kollege Grundl, in dem Anliegen, dass dieser Gruppen längst nicht hinreichend gedacht wurde, sind Frau Schieder, meine Wenigkeit und Sie uns sicher einig. Sie haben mir sicherlich genau zugehört und wissen, dass ich ausgeführt habe, dass es eben nicht immer so einfach ist, die Gruppen zu trennen. Die Betroffene, von der ich berichtet habe, wurde zum Beispiel in vielerlei Hinsicht verfolgt: als Slawin, als Polin, als angebliche Widerstandskämpferin, als sogenannte Kriminelle und Asoziale. Das heißt, sie war in mehrfacher Hinsicht ein Opfer der Vernichtungspolitik. Aufgabe wird es jetzt sein – und darüber entscheiden wir nicht –, Wege des Erinnerns zu finden.
Ich finde es aber nicht richtig – das ist mein Appell an Sie –, dass wir hier jetzt parteipolitische Spiele spielen und Sie uns vorwerfen, dass die Koalition das oder das verhindere. Wir sollten gemeinsam daran arbeiten – jenseits von Fraktionen und jenseits von Vorwürfen –, uns dieser Gruppen angemessen zu erinnern. Eine solche Einigkeit zu finden, jenseits parteitaktischer und parteipolitscher Erwägungen, ist, glaube ich, würdevoller und richtiger.
(Beifall bei der SPD)
Vielen Dank. – Als nächster Redner erhält der Kollege Alexander Müller, FDP-Fraktion, das Wort.
(Beifall bei der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7322435 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 77 |
Tagesordnungspunkt | Gedenkort für die NS-Kriegsopfer in Osteuropa |