Jens LehmannCDU/CSU - Sportereignis Invictus Games
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Für Sportler – hier spreche ich aus eigener Erfahrung – gibt es nichts Größeres, als an einem internationalen Sportereignis teilzunehmen. Noch motivierender ist es, wenn eine solche Veranstaltung im eigenen Lande stattfindet. Deshalb gehören die Invictus Games nach Deutschland.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Denn diese sind nicht nur ein sportliches Großereignis, das die Wertschätzung für die Teilnehmer aus vielen Ländern zum Ausdruck bringt, sondern sie stoßen hierzulande auch eine Debatte an, die längst überfällig ist, nämlich die über den Respekt für den Dienst an unserer Gesellschaft gerade im Sicherheitsbereich. Soldatinnen und Soldaten dienen uns allen, ebenso wie die Polizei, das Technische Hilfswerk oder die Feuerwehr. Sie alle tragen zur Sicherheit der Menschen in unserem Lande bei, im Ernstfall mit Leib und Leben. Trotzdem wird ihre Arbeit noch immer nicht ausreichend gewürdigt. Viele dieser Sicherheitskräfte fühlen sich alleingelassen mit ihrer Arbeit, aber auch mit ihren Beeinträchtigungen, die sie im Dienst für uns alle davongetragen haben. Das ist ein Problem für unsere Gesellschaft als Ganzes.
Meine Damen und Herren, für mich sind die Invictus Games die Olympischen Spiele einsatzgeschädigter Soldatinnen und Soldaten. „ Invictus“, also „unbesiegbar“, sagt schon einiges über die Athleten, die an diesen Spielen teilnehmen. Hier messen sich Soldaten, die sich trotz körperlicher und seelischer Verletzungen aus Einsätzen ins Leben zurückgekämpft haben. Nicht selten war es ein Kampf mit sich selbst, sich wieder sportliche Betätigung zuzutrauen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei den Invictus Games geht es nicht allein um den sportlichen Wett kampf. Vielmehr zeigen die Versehrten, dass sie mit ihre n erlittenen Einschränkungen umgehen. Sport ist hier im allerbesten Sinne Rehamittel, Motivation und Wegbereiter zurück ins Leben. Invictus-Sportler sind Vorbilder, nicht nur für ihre Angehörigen und Freunde, sondern auch für all diejenigen, die mit Rückschlägen zu kämpfen haben oder vor besonderen Herausforderungen stehen; auch für mich. Ich weiß um die Willensstärke, Disziplin und das harte Training, die es braucht, um bei großen internationalen Wettkämpfen anzutreten. Ich kenne das Gefühl, an die eigenen körperlichen Grenzen zu gehen – und darüber hinaus. Doch ich kann nur erahnen, wie viel mehr Invictus-Sportler überwinden mussten und müssen; ein steiniger Weg. Dafür meinen allergrößten Respekt.
Ich kenne aber auch das Hochgefühl, wenn man es geschafft hat, wenn man das Gefühl hat, über sich hinausgewachsen zu sein. Genau das habe ich im letzten Jahr beim Empfang der Invictus-Sportler erleben dürfen. Ich will und werde nach Kräften mithelfen, dass dies auch viele andere Sportler erleben können.
Meine Damen und Herren, stellen wir uns der Aufgabe, versehrte Soldatinnen und Soldaten auf ihrem schweren Weg zu unterstützen! Beginnen wir damit, indem wir die Invictus Games schon bald nach Deutschland holen!
Gleichzeitig muss in unserer Gesellschaft endlich das Bewusstsein reifen, dass es nicht „die Sicherheitskräfte“ und „uns“ gibt: Es gibt nur ein Wir. Bitte senden Sie dieses Signal in unsere Gesellschaft hinein.
Meine Damen und Herren, für den erfolgreichen Einsatz für Deutschland, aber auch für die sportlichen Leistungen –
Kollege Lehmann, achten Sie bitte auf die Zeit!
– letzter Satz – appelliere ich an Sie alle, die Invictus Games nach Deutschland zu holen und unseren Antrag zu unterstützen.
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7335065 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 86 |
Tagesordnungspunkt | Sportereignis Invictus Games |