Beatrix von StorchAfD - Vereinbarte Debatte Internationaler Frauentag
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bei allem, was schlecht läuft in diesem Land, können wir heute aus Anlass des Internationalen Frauentages etwas Positives sagen: Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist in Deutschland tatsächlich erreicht, und das schon seit Jahrzehnten.
(Beifall bei der AfD – Widerspruch und Lachen bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Es ist heute selbstverständlich, dass Frauen und Männer das gleiche Wahlrecht haben, dass sie die freie Berufswahl haben und dass Frauen und Männer vor dem Gesetz gleich behandelt werden.
(Ulli Nissen [SPD]: Was für ein Witz!)
Und weil das so selbstverständlich ist, sollten wir darüber überhaupt nicht mehr sprechen. Deswegen brauchen wir eigentlich auch keinen Internationalen Frauentag.
(Beifall bei der AfD – Widerspruch bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Niema Movassat [DIE LINKE]: Sie können sich gleich wieder hinsetzen!)
Dem Mainstream-Feminismus geht es aber nicht um Gleichberechtigung, sondern um Gleichstellung. Gleichstellungspolitik zerstört Gleichberechtigung. Die Geschlechterparität im Wahlrecht zerstört die freie und geheime Wahl, vor allen Dingen die gleiche Wahl. Die Quote behindert die freie Berufswahl und die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz. Wir müssen heute aktiv die Gleichstellungspolitik bekämpfen, um die Gleichberechtigung zu bewahren.
(Beifall bei der AfD – Lachen bei Abgeordneten der SPD)
Gleichberechtigung heißt: Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, unabhängig von ihrem Geschlecht. Auf der Grundlage dieser Rechtsgleichheit können die Frauen und Männer dann freie Entscheidungen treffen. Wenn die Menschen sich frei entscheiden, dann können wir die Ergebnisse politisch nicht bestimmen. Genau das macht eine freie Entscheidung aus. Schon Goethe hat gewusst: Gesetzgeber, die Gleichheit und Freiheit versprechen, sind Fantasten oder Scharlatane.
(Ulli Nissen [SPD]: Dass Sie hier Goethe zitieren, ist eine Frechheit!)
Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass in allen Gremien, in allen Vorständen, in allen Parlamenten eine paritätische Besetzung vorhanden ist, und auch nicht, dass in allen Berufen und in allen Branchen gleich viele Männer und Frauen arbeiten müssen. Für die Politik muss gelten: Freie Bürger treffen freie Entscheidungen, und die Politik respektiert das Ergebnis – das ist Gleichberechtigung –,
(Beifall bei der AfD)
nicht: Die Politik zwingt, manipuliert, fordert, bevormundet und indoktriniert so lange, bis das politisch gewünschte Ergebnis eintritt. Das ist Gleichstellung. Und das ist genau Ihr Ansatz, der Ansatz von Ihnen allen hier.
Ihr real existierender Staatsfeminismus will Vorgaben machen, und die Bürger sollen sich danach richten. Diese Vorgaben sind: Beruf und Karriere – gut, Hausfrau und Mutter – schlecht; staatliche Kinderbetreuung – gut, Eigenbetreuung – schlecht; Frauen weg von den sozialen Berufen, rein in die MINT-Fächer und Männer weg von den MINT-Fächern, rein in die sozialen Berufe;
(Ulli Nissen [SPD]: Das ist doch Unfug, was Sie da erzählen!)
Frauen in die Produktion und Männer an den Wickeltisch. Das ist Ihre geschlechterpolitische staatsfeministische Planwirtschaft.
(Beifall bei der AfD – Niema Movassat [DIE LINKE]: Und Sie wollen die Frauen wieder am Herd haben!)
Es steht dem Staat überhaupt nicht zu, irgendwelche Vorgaben zu machen. Die Bürger entscheiden ganz alleine, was sie wollen. Wir brauchen auch keine Supernanny, die uns sagt, was wir mit unserem Leben anfangen sollen. Wenn bei gleichen Rechten und Pflichten Männer und Frauen sich unterschiedlich entscheiden, dann hat der Staat das zu respektieren. Und wenn die Folge davon ist, dass eben nicht in allen Lebensbereichen oder Berufen eine 50-Prozent-Quote herrscht, dann ist das so. Wenn mehr Frauen Automechaniker werden wollen, dann ist das gut; wenn sie es nicht werden wollen, dann ist das auch gut. Wir sind für die Freiheit und gegen die Bevormundung, für die Chancengleichheit und deswegen gegen Paritäts- und Quotenwahn. Ob Sie es hören wollen oder nicht: Die einzige Partei in diesem Haus, die die Gleichberechtigung verteidigt, ist die AfD.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD – Lachen bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist ziemlich egal, was Sie dazu sagen! – Niema Movassat [DIE LINKE]: Da müssen Sie ja selber lachen!)
Jetzt erteile ich das Wort der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, CDU/CSU.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7335441 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 87 |
Tagesordnungspunkt | Vereinbarte Debatte Internationaler Frauentag |