22.03.2019 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 90 / Tagesordnungspunkt 26

Thomas EhrhornAfD - Lohndiskriminierung von Frauen

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Seit Jahrzehnten ertragen wir die verschiedenen Auswüchse linker Ideologieprojekte, deren Hauptmerkmal es ist,

(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der SPD: Das haben wir alles schon mal gehört!)

keinen Fehler auf dem Weg zum totalen Irrtum zu machen. Ob Gender-Gaga

(Anke Domscheit-Berg [DIE LINKE]: AfD-Gaga!)

oder Klima-Religion,

(Widerspruch bei der LINKEN – Sven Lehmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind eigentlich die Frauen in Ihrer Partei?)

am Ende findet sich für jede Sekte der geeignete Anhänger.

(Beifall bei der AfD)

Anhänger hat auch das Märchen der angeblich unterdrückten und diskriminierten Frau, die in einer von Männern dominierten Welt ungerecht behandelt wird.

(Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sieht man an Ihrer Fraktion!)

Die Geschichte wird immer gleich erzählt. Sie lautet etwa so: Die Chefs in den Unternehmen sind meistens Männer. Die wissen die Arbeit von Frauen aus Gründen, die mir noch niemand erklären konnte, einfach nicht zu schätzen, und deshalb bekämen die Frauen weniger Gehalt.

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn Sie es nicht verstehen wollen!)

Nun lösen wir uns mal ganz kurz von der Welt der Märchen und kommen zu den Fakten. Vergleicht man die Gehälter aller berufstätigen Frauen in der Bundesrepublik mit denen aller berufstätigen Männer, stellt man fest: Ja, dann verdienen Frauen in der Tat – rein statistisch – erst einmal 21 Prozent weniger.

(Zuruf von der LINKEN: Aha!)

Ja, aber eben nicht für die gleiche Arbeit, nicht in den gleichen Berufen, nicht in vergleichbaren Firmen und nicht mit der gleichen Berufserfahrung!

(Widerspruch bei der SPD und der LINKEN)

Woran liegt das? Es liegt daran, dass Frauen in eher niedrig entlohnten Bereichen wie Erziehung, Unterricht, Gesundheit und Sozialwesen überrepräsentiert sind. Unterrepräsentiert sind sie dagegen in wissenschaftlich oder naturwissenschaftlich orientierten Berufen, den sogenannten MINT-Berufen.

(Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und in Ihrer Fraktion! – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind Sie selber!)

Warum das so ist? Ja, das müssen Sie die Frauen vielleicht einmal selbst fragen.

(Widerspruch bei der LINKEN)

Könnte es vielleicht daran liegen, dass Frauen und Männer so gleich, wie immer behauptet wird, doch nicht sind?

(Marianne Schieder [SPD]: Gleich mit Ihnen möchte ich auch nicht sein!)

Sei’s drum! Es ist jedenfalls nicht die Aufgabe des Staates, den Frauen in ihre freie Berufswahl hineinzureden.

(Beifall bei der AfD)

Bereinigt man die Statistik nun aber um diesen Faktor, stellt man fest, dass von der Lohnlücke gerade noch 6 Prozent übrig bleiben.

(Katja Mast [SPD]: 6 Prozent sind 6 Prozent!)

Aber damit ist die Geschichte ja nicht zu Ende. Laut Umfragen sind noch immer viele Paare – also Männer und Frauen – der Meinung, dass Mütter von Schulkindern nicht Vollzeit arbeiten sollten. Und oft sind es in der Tat die Frauen, die bereit sind, etwas Karriere für ein klein wenig mehr Zeit mit dem eigenen Kind einzutauschen – eine Einstellung, die bei den Damen und Herren von Linken und Grünen natürlich zur Schnappatmung führt, die aber in einer freien Gesellschaft einfach legitim ist. Das müssen Sie mal zur Kenntnis nehmen.

(Beifall bei der AfD – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Während sich also in dieser Lebensphase viele Frauen selbst aus dem Rennen nehmen, indem sie sich für eine Teilzeitstelle entscheiden, machen Männer nicht selten Überstunden und sammeln Berufserfahrung.

(Marianne Schieder [SPD]: Darum geht es nicht!)

Und höhere Berufserfahrung – wer hätte das gedacht? – führt zu höherem Lohn. So einfach ist das.

(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Marianne Schieder [SPD]: Das gibt’s doch gar nicht!)

Und wird die Statistik auch diesbezüglich bereinigt, so rechnet uns das Institut der deutschen Wirtschaft vor, bleibt vom Gender Pay Gap so gut wie nichts mehr übrig.

(Beifall bei der AfD – Widerspruch bei der LINKEN – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz toller Hecht! Sie machen sich hier komplett lächerlich!)

Dass es in das linke Weltbild nicht so gut passen mag, dass Frauen noch immer die Zeit mit dem eigenen Kind höher bewerten als berufliches Fortkommen, wissen wir natürlich. Im Sozialismus gehören Frauen in die Produktion und die Kinder in die Kita; auch das wissen wir.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Inzwischen gibt es ja sogar Frauen, die deshalb arbeiten, um die Kosten für den Kitaplatz zu erwirtschaften. Das heißt, sie verdienen Geld, um tatsächlich fremde Menschen dafür zu bezahlen, dass sie das eigene Kind erziehen.

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auweia! – Zuruf von der SPD: Unglaublich!)

Ich frage Sie: Merkt denn hier eigentlich

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie merken auch nichts in dieser Debatte!

irgendwann irgendwer in diesem Hohen Haus, wie krank das eigentlich ist?

(Beifall bei der AfD – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihre Rede ist krank! – Zuruf von der SPD: Sie sind krank!)

Wenn wir nun aber unbedingt über Diskriminierung und finanzielle Ungleichheiten reden wollen, dann reden wir doch mal über den Gender Lifetime Gap, wie ich es nenne. Reden wir mal darüber, dass Frauen durchschnittlich fünf Jahre länger leben, was ja nach Genderideologie gar nicht passieren dürfte, weil Frauen und Männer ja gleich sind.

(Beifall der Abg. Nicole Höchst [AfD] – Lachen bei der LINKEN – Stefan Schwartze [SPD]: Soll der, der länger lebt, weniger verdienen?)

Dennoch passiert es. Das heißt, Frauen profitieren im Durchschnitt fünf Jahre länger von einer Rente, die im Übrigen auch durch männliche Beitragszahler gezahlt wird. Schon mal darüber nachgedacht?

(Lachen bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Rechnen wir doch mal aus, was da finanziell so alles zusammenkommt.

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nehmen Sie denen alles weg! Schreiben Sie dazu einen Antrag! So was muss alles weg!)

Vielleicht kommen wir dann auch zu ganz anderen Bewertungen bezüglich der angeblichen immer wieder benannten strukturellen Benachteiligungen,

(Sven Lehmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich dachte, Karneval ist vorbei!)

die wir natürlich immer nur bei Frauen ausmachen.

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schreiben Sie das unbedingt in Ihr Wahlprogramm!)

Deshalb sage ich Ihnen: Hören Sie endlich auf, die Menschen mit Ihren ideologischen Märchen zu langweilen. Frauen sind in dieser Gesellschaft keine Opfer!

(Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schwachsinn!)

Deswegen brauchen wir weniger Frauenquoten. Wir brauchen keine Prüfung der Entgeltgleichheit, und am allerwenigsten brauchen wir ein Verbandsklagerecht.

Herr Kollege, kommen Sie zum Schluss.

Ihre Anträge haben den Nährwert einer Gurke.

(Zurufe von der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wir werden sie selbstverständlich ablehnen.

Danke schön.

(Beifall bei der AfD – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da schämt sich selbst Ihre eigene Fraktion für diesen Unsinn! – Weitere Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Redner hat seinen Platz wieder eingenommen. Sie können jetzt mit den Zwischenrufen aufhören.

(Heiterkeit)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Ursula Groden-­Kranich, CDU/CSU-Fraktion, das Wort.

(Beifall bei der CDU/CSU)

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Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7337912
Wahlperiode 19
Sitzung 90
Tagesordnungspunkt Lohndiskriminierung von Frauen
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