Johannes HuberAfD - Kindergrundsicherung
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will es auf den Punkt bringen: Die grüne Kindergrundsicherung behebt keine Kinderarmut, sondern fördert sie. Neben einem fixen Garantiebetrag wollen Sie nämlich zusätzlich einen GarantiePlus-Betrag, der umso höher ausfällt, je niedriger das Einkommen der Familie ist. Das ist der absolut falsche Anreiz, der am meisten die Menschen belohnt, die nicht arbeiten.
(Zuruf von der LINKEN: Oh, Gott! – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh!)
Auf jeden Fall motiviert dieser Antrag Menschen nicht dazu, ein höheres Einkommen anzustreben.
(Beifall bei der AfD – Sven Lehmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden Sie von Kinderarbeit, oder was? – Weiterer Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Es geht hier um die Kinder!)
Damit verbessern Sie langfristig eben nicht die Lebenslage der Eltern und auch nicht die der Kinder, die nämlich beide untrennbar miteinander verbunden sind. Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht.
Die grüne Kindergrundsicherung verbessert auch nicht die gesellschaftliche Situation der Alleinerziehenden, für die Sie erst einmal ein deutliches Plus im Portemonnaie anstreben. Aber was glauben Sie eigentlich, welchen Effekt Ihr Vorschlag einer Steigerung der Unterhaltspflicht auf Partnerschaften mit Kindern hat? Sie spielen in der Praxis Mütter gegen Väter aus. Bei Streit oder schon bei Unstimmigkeiten zwischen den Eltern schaffen Sie einen Anreiz für noch mehr Trennungen und Scheidungen.
(Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Die Zahl der Alleinerziehenden wird dadurch nicht weniger, sondern mehr, und das zum Leidwesen der Kinder.
(Beifall bei der AfD)
Wenn Sie wirklich Alleinerziehenden und Kindern helfen wollen, dann sollten Sie vielleicht besser aufhören, Politik zu machen. Ihnen geht es auch gar nicht primär um die Kinder; denn Sie wissen ganz genau, dass das Geld in den Händen der Eltern landet. Es wäre daher ehrlicher gewesen, Ihr Antrag hieße „Erwachsenengrundsicherung“.
Aber wenn Sie ehrlich wären, dann müssten Sie den Leistungsträgern draußen, den Steuerzahlern, sagen, dass Ihre Politik Eltern in Arbeit benachteiligt. Von dieser Gruppe nämlich nehmen Sie im Kampf gegen die Mittelschicht das Geld, das sie auf jene umverteilen, die Sie als Ihre Wählerklientel ansehen. Ihr Klassenkampf ist es also, der unsere Gesellschaft tatsächlich spaltet.
(Beifall bei der AfD – Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Während wir von der AfD sagen: „Arbeit muss sich wieder lohnen“, entfremden Sie gesellschaftliche Gruppen voneinander, zerstören die Bindungen ganzer Familien und degradieren sie zu Bittstellern und Transferabhängigen. Wir dagegen fordern Gerechtigkeit für Familien statt Almosen von Gnaden linksgrüner Umverteiler.
(Beifall bei der AfD – Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Geld ist für Kinder! Das haben Sie nicht verstanden!)
Kinder sind arm, weil ihre Eltern arm sind; das müssen auch Sie zugestehen. Daher müssen wir zum Wohl der Kinder die Lebenslage der Eltern verbessern. Wir müssen mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Wir müssen angesichts des katastrophalen Umgangs der Bundesregierung mit der deutschen Wirtschaft und Industrie die bestehenden Arbeitsplätze retten und neue für die Zukunft gewinnen. Das müssen wir machen.
(Beifall bei der AfD)
Weil das aber alleine nicht reicht, müssen wir die Eltern auch entlasten: erstens mit einem höheren Kinderfreibetrag
(Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das entlastet gerade die Reichen!)
und zweitens dadurch, dass wir die Sozialabgaben für Familien senken, damit sie erst gar nicht in die verdeckte Armut rutschen.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man merkt einfach: Sie haben gar nicht verstanden, worum es hier geht!)
Diejenigen, die Kinder bekommen, sie großziehen und hart arbeiten, dürfen nicht weiter die Deppen der Nation sein. Kinder dürfen kein Armutsrisiko sein. Sie sind ein Geschenk. Das müssen sie vor allem für jene sein, die jeden Morgen aufstehen und zur Arbeit gehen. Das ist sozial, das ist gerecht, und dafür steht die AfD.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD – Leni Breymaier [SPD]: Ohne jede Sachkenntnis! – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Ahnung!)
Für die SPD-Fraktion hat das Wort die Kollegin Dagmar Schmidt.
(Beifall bei der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7396556 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 121 |
Tagesordnungspunkt | Kindergrundsicherung |