16.01.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 140 / Tagesordnungspunkt 9

Markus PaschkeSPD - Nachhaltige Mobilitätsforschung

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe seit November, als ich in den Bundestag nachgerückt bin, aus der rechten Ecke unseres Saals schon viel Absurdes gehört. Aber die letzte Rede hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Man hatte gerade den Eindruck: Da hat jemand überhaupt noch nichts verstanden und überhaupt noch nicht mit den Menschen vor Ort gesprochen.

(Beifall bei der SPD)

Mobilität ist eines der entscheidendsten Zukunftsthemen unserer Gesellschaft, und zwar aus ökologischer, aus ökonomischer und aus gesellschaftlicher Sicht. Mobilität ist wichtig für die Menschen in der Stadt und auf dem Land, wenn auch mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen.

In Städten wie Berlin ist der Transport von großen Menschenmengen eine der täglichen Herausforderungen. 2018 beförderte die BVG über 1 Milliarde Fahrgäste, Tendenz steigend. Damit der öffentliche Personennahverkehr für die Nutzerinnen und Nutzer attraktiv bleibt, braucht es andere Konzepte zur Aufteilung des zur Verfügung stehenden Verkehrsraums und den Einsatz neuer Technologien.

Völlig andere Voraussetzungen und Herausforderungen gibt es im ländlichen Raum. Das Auto ist für viele Menschen zentraler Bestandteil ihres Alltages. In vielen Orten gibt es wenig oder gar keine Infrastruktur, um den täglichen Bedarf zu decken. Ärzte, Apotheken, ja sogar Supermärkte, Bäcker, Fleischer sind nur noch in größeren Orten oder in den Kreisstädten konzentriert. Gleiches gilt für Ausbildungs- und Arbeitsstellen, Schwimmbäder, Theater und Kinos.

Der öffentliche Nahverkehr ist fast ausschließlich am Bedarf des Schülerverkehrs ausgerichtet. Diese Verkehrszeiten sind häufig überhaupt keine Alternative für den Weg zur Arbeit oder zur täglichen Versorgung. Ohne ausreichende Mobilitätsangebote im ländlichen Raum werden viele Menschen weiter das Auto nutzen oder in Städte und Ballungsräume ziehen.

Unsere Mobilitätsforschung braucht neue Impulse und muss nachhaltig werden, um auch den zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden. Mal als kleinen Einschub – sehe ich den Redner noch? -

(Dr. Michael Espendiller [AfD]: Hier!)

– ja, da ist er doch –: Nach Ihrem Gutdünken würden wir uns immer noch mit Pferden und Pferdekutschen fortbewegen, weil wir uns nicht weiterentwickelt hätten.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Michael Espendiller [AfD]: Das stimmt nicht! Welcher Staat hat denn das Auto erfunden? Sie wollen den E-Trabi, Herr Kollege!)

Denn neben technischen Innovationen gehören hierzu auch soziale Innovationen, das heißt: Wie verändert sich das Verhalten oder die Kommunikation in der Gesellschaft? Das alles spielt auch beim Thema Mobilität eine Rolle.

Es gibt viele kommunale und private Projekte und Angebote, die die Folgen fehlender Mobilitätsangebote und veränderter Ansprüche in der Gesellschaft abmildern sollen. Diese werden auch häufig von Bund, Ländern und Kommunen wissenschaftlich oder finanziell begleitet. Die Verbesserungen kommen punktuell bei einzelnen Zielgruppen an, werden aber in der Gesamtheit häufig nicht allen bekannt und nutzbar.

Beim Ziel der CO

Ich komme jetzt zum Schluss. Mit dem vorliegenden Antrag wollen wir eine ressortübergreifende Strategie nachhaltiger Mobilitätsforschung entwickeln. Die Forschungsergebnisse müssen verbreitet und in die Fläche gebracht werden, damit wir sie schnell nutzen können und die Menschen das auch erleben.

Danke schön.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Vielen Dank, Markus Paschke. – Nächster Redner: für die FDP-Fraktion Mario Brandenburg.

(Beifall bei der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7413995
Wahlperiode 19
Sitzung 140
Tagesordnungspunkt Nachhaltige Mobilitätsforschung
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