17.01.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 141 / Tagesordnungspunkt 19

Artur AuernhammerCDU/CSU - Agrarpolitischer Bericht 2019

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Verehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist ein guter Tag, über Agrarpolitik zu diskutieren, wenn die Internationale Grüne Woche hier in Berlin eröffnet wird. Es ist auch ein guter Tag, über Agrarpolitik zu diskutieren, wenn der Situationsbericht vorgestellt wird.

Aber hier in diesem Haus findet immer eine starke Polarisierung in der Agrarpolitik statt. Wir waren das früher von den Grünen gewohnt; das hat sich auch heute wieder gezeigt. Aber auch hier auf der rechten Seite findet eine immer stärkere Polarisierung statt. Ich finde, wir sollten mehr die Gemeinsamkeiten in der Agrarpolitik statt das Auseinanderdriften nach vorne stellen.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Heute demonstrieren in Nürnberg wie überall in Deutschland die Bauern mit ihren Traktoren auf der Straße. Morgen findet auch wieder eine Demonstration hier in Berlin statt – zwei Demonstrationen, die eigentlich das Gegensätzliche darstellen.

Aber ich finde es wichtig, dass wir hier im Deutschen Bundestag über Agrarpolitik diskutieren. Und ich habe kein Verständnis dafür, wenn der agrarpolitische Sprecher der FDP zur gleichen Zeit, in der wir hier über die deutsche Landwirtschaft diskutieren, draußen auf der Grünen Woche sein Buch verkauft. Hier sind wahrscheinlich privatwirtschaftliche Interessen wichtiger als die Interessen der Bäuerinnen und Bauern, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

Ja, wir haben viele Herausforderungen. Vieles ist schon angesprochen worden: Düngeverordnung, Dialog mit der Gesellschaft – alles ist wichtig. Wichtig ist für mich auch, dass die Wertschöpfung bei den Betrieben draußen ankommt. Ich war entsetzt, als ich letzte Woche in einem Berliner Supermarkt ein Angebot einer 1-Liter-Milchpackung gesehen habe, noch dazu gelabelt als „faire Milch“, für 39 Cent. Meine sehr verehrten Damen und Herren, dieser Milchpreis ist eine Schande für unsere Gesellschaft.

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Ich unterstütze unsere Bundesministerin, dass wir hierüber mit dem Handel intensiv reden und vor allem diese unlauteren Wettbewerbspraktiken beseitigen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Das ist wirklich im Sinne unserer Bäuerinnen und Bauern.

Aber der Situationsbericht sagt uns auch, dass 70 Prozent der Betriebe weniger als 50 Hektar bewirtschaften. 70 Prozent der deutschen Bäuerinnen und Bauern haben weniger als 50 Hektar. Wenn wir hier ständig über neue Auflagen diskutieren, wenn wir hier ständig über Herausforderungen der Gesellschaft gegenüber der Landwirtschaft diskutieren, dann müssen wir auch daran denken: Es kommt immer eine Bürokratie heraus, von der unsere Bäuerinnen und Bauern überfordert sind.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, unsere Bäuerinnen und Bauern wollen ihre Tiere pflegen und ihre Felder bewirtschaften; sie wollen keine Ordnerschränke füllen, sondern sie wollen etwas tun für Landwirtschaft und Natur.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Deshalb ist es für mich wichtig, dass wir hier über Kleinerzeugerregelungen diskutieren, dass wir den kleinen Betrieben eine Chance geben: Ihr müsst nicht alle Auflagen, wie sie ein Großbetrieb hat, erfüllen; ihr seid auch Teil unserer Gesellschaft; auch ihr seid wichtig.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, gerade die kleinbäuerlichen Strukturen sind auch wertvoll für den ländlichen Raum. Über den ländlichen Raum werden wir auch auf der Internationalen Grünen Woche diskutieren. Für mich persönlich ist es wichtig, und ich hoffe, Sie alle werden in den nächsten Tagen die Internationale Grüne Woche besuchen. Besuchen Sie deren Erlebnisbauernhof, und kommen Sie ins Gespräch! Kommen Sie vor allem mit der Jugend in der Landwirtschaft ins Gespräch! In den nächsten Tagen ist auch die Deutsche Landjugend sehr stark hier in Berlin vertreten. Sie wollen feiern; sie wollen miteinander diskutieren; sie wollen ihre Zukunft in die Hand nehmen. Unsere Motivation muss sein, das Beste für unsere Deutsche Landjugend zu erreichen. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam nach guten Zukunftslösungen suchen und diese auch finden.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Vielen Dank. – Als Nächste spricht für die Fraktion der SPD die Kollegin Isabel Mackensen.

(Beifall bei der SPD)

Personen

Dokumente

Automatisch erkannte Entitäten beta

Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7414169
Wahlperiode 19
Sitzung 141
Tagesordnungspunkt Agrarpolitischer Bericht 2019
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine