11.03.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 151 / Tagesordnungspunkt 3

Uwe WittAfD - Berichte zum Bundesteilhabegesetz

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Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste des Hohen Hauses! Die Regierung legt heute einen Bericht zum Stand und zu den Ergebnissen der Maßnahmen nach Artikel 25 Absatz 2 bis 4 des Bundesteilhabegesetzes vor, einen Bericht von zwei Bundestagdrucksachen mit insgesamt über 500 Seiten, 500 Seiten, die den Steuerzahler 48 Millionen Euro kosten und das Ergebnis von Seilschaften und Vorteilsnahmen zugunsten SPD-naher Institute veranschaulichen.

(Beifall bei der AfD – Kerstin Tack [SPD]: Fernab jeder Kenntnis! – Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Dummes Geschwätz! Das ist unglaublich!)

Minister Heil, das Bundesteilhabegesetz soll die Lebenssituation von Millionen Mitbürgern mit einer anerkannten Schwerbehinderung verbessern und Teilhabe im sozialen und beruflichen Kontext ermöglichen. Doch statt diesen Menschen eine Verbesserung ihrer Lebenssituation zu ermöglichen,

(Katja Mast [SPD]: Es zeigen immer vier Finger zurück!)

haben Sie das Gesetzespaket ihrer ehemaligen SPD-Vorsitzenden und damaligen Arbeitsministerin Andrea Nahles eins zu eins übernommen und einen Bürokratiemoloch geschaffen, der leider nicht zugunsten der Betroffenen agiert.

(Stefan Keuter [AfD]: Pfui!)

Dieser Moloch scheint jedoch ein anderes Ziel zu verfolgen: Umgehung des Parlaments und Übertragung von Entscheidungsbefugnissen zugunsten des SPD-Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

(Kerstin Tack [SPD]: Wenn man immer nichts zu melden hat, dann kann man so einen Blödsinn sagen!)

In Artikel 25 übertragen Sie die Zuständigkeit für die Organisation und Implementierung des Bundesteilhabegesetzes allein und ausschließlich dem Bundesministerium für Arbeit. Bereits bei anderen Gesetzen wie zum Beispiel bei der Qualitätssicherung und Zulassung von Maßnahmenträgern – § 184 SGB III – sind dem Bundestag gewisse Kompetenzen entzogen worden, indem das Bundesministerium für Arbeit und Soziales für die Zulassung von Trägern und Maßnahmen eigenverantwortlich ist und ohne Zustimmung des Bundestages agieren darf. Somit sind der parlamentarische Zugriff und die Kontrolle der Volksvertreter nicht mehr gegeben, um Fehlanreizen und Missbrauch entgegenzuwirken.

(Beifall bei der AfD – Kerstin Tack [SPD]: Kommt noch was Inhaltliches, oder war es das?)

Dieses Konstrukt der Eigenverantwortlichkeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes knüpft an diese Umgehung des Parlamentes an. Kein verantwortungsvoll denkender Mensch würde sonst in 31 Projekten einen Beirat mit Vertretern aus Ländern, dem Städtetag, dem Landkreistag, Sozialhilfeträgern, freien Wohlfahrtsträgern und vielen anderen ins Leben rufen, um die Novellierung des Bundesteilhabegesetzes zu begleiten und auf den Weg zu bringen. Von den 31 Pilotprojekten haben sich zwischenzeitlich bereits zwei Landkreise aufgrund von Personalmangel verabschiedet; das spricht Bände.

(Beifall bei der AfD)

Dieser Moloch verschlingt auch Unmengen an Steuergeldern, und zwar 48 Millionen Euro, indem er Evaluierungsaufträge an Träger und Institute vergibt, Institute wie infas, das Institut für angewandte Sozialwissenschaft, 1959 gegründet mit SPD-Geldern,

(Lachen der Abg. Kerstin Tack [SPD])

oder das ISG, das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik, gegründet von Otto Blume,

(Kerstin Tack [SPD]: Ogottogott!)

einem Genossen der Willy-Brandt-Ära.

Millionen Menschen, die sich vom neuen Bundesteilhabegesetz

(Kerstin Tack [SPD]: Mann, Mann, Mann!)

eine reale Verbesserung im Alltag erhofft haben, werden enttäuscht, wohingegen SPD-nahe Organisationen daraus Profit schlagen.

(Zuruf von der SPD: Das sind unglaubliche Feindbilder!)

Diese Vorgehensweise reiht sich in Ihre Vorgehensweise zugunsten der DDVG ein.

(Kerstin Tack [SPD]: Sagen Sie mal einen inhaltlichen Satz, einen einzigen! Einen halben!)

Wir erinnern uns: Ausgliederung der Zeitungszusteller aus dem Mindestlohn, Befreiung der Zeitungszusteller von der Rentenpflicht. Auch von der Zwangseinführung der Bonpflicht

(Kerstin Tack [SPD]: Ganz, ganz schlecht! – Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kommt davon, wenn man den Bericht nicht liest!)

profitiert die DDVG als Teilhaber vom Kassenbon-Start-up LocaFox.

(Kerstin Tack [SPD]: Ganz schwach!)

Liebe Bürgerinnen und Bürger, falls es Sie interessiert, was das Fazit

(Kerstin Tack [SPD]: Oijoijoi!)

der beauftragten Institute zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes ist –

(Kerstin Tack [SPD]: Ganz, ganz flach!)

es lässt sich mit wenigen Worten erklären –: Es gibt kein Ergebnis.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Kerstin Tack [SPD]: Ganz, ganz flach!)

Das Wort hat der Abgeordnete Wilfried Oellers für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7433374
Wahlperiode 19
Sitzung 151
Tagesordnungspunkt Berichte zum Bundesteilhabegesetz
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