18.06.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 166 / Zusatzpunkt 12

Thomas EhrhornAfD - Aktuelle Stunde: Sexuellen Missbrauch effektiv bekämpfen

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Zuschauer! Als in den 90er-Jahren der Fall „Dutroux“ öffentlich wurde, glaubten viele, dies sei ein belgisches Problem, und Derartiges könne bei uns ganz sicher nicht passieren. Welch ein Irrtum! Heute wissen wir es besser. Die Berichte über all die dramatischen Missbrauchsfälle, mit denen wir in der letzten Zeit konfrontiert wurden, füllen so viele Seiten, dass es schwerfällt, das alles an einem Tag zu lesen. Sie zeigen, dass die Bundesrepublik ganz offenkundig zu einer Drehscheibe für Kinderpornografie und Kindesmissbrauch geworden ist, und das nicht erst seit gestern.

Deshalb darf man an dieser Stelle schon mal die Frage stellen, wie es eigentlich dazu kommen konnte, dass dieses Land zu einer Wohlfühlzone für Kinderschänder geworden ist; denn so etwas passiert ja nicht über Nacht. Wir sollten uns vielleicht einmal fragen, ob wir es nicht mit den Folgen eines jahrzehntelangen Staatsversagens zu tun haben, welches den Boden für all das bereitet hat. Wie konnten sich über Jahrzehnte wie im Fall „Kentler“ in unserem Land Pädophilennetzwerke bilden, welche bis in Senatsverwaltungen, Bezirksjugendämter und eine Vielzahl anderer Einrichtungen hineinragen konnten?

(Beifall bei der AfD)

Könnte es vielleicht daran liegen, dass Täter die Risiken, angemessen bestraft zu werden, aufgrund einer viel zu lang gelebten Laissez-faire-Kultur in unserem Land für überschaubar halten? Aufgrund einer ideologisch verbrämten Resozialisierungskultur, die Täterschutz weitaus höher einschätzt und bewertet als den Schutz der potenziellen Opfer? Aufgrund einer Gerichtsbarkeit, die sich auf den Vorstellungen der Frankfurter Schule gründet und Täter eigentlich grundsätzlich nicht für schuldfähig hält?

Erleben wir nicht gerade eine Renaissance einer Ideologie, die den Missbrauch von Kindern begünstigt, wenn nicht sogar fördert? Ich nenne zum Beispiel das als progressiv verkaufte Erziehungskonzept „Original Play“, welches sich seit 2014 in evangelischen Kitas in Berlin – in evangelischen Kitas in Berlin, wo auch sonst? –,

(Widerspruch bei der SPD und der LINKEN)

aber auch in Hamburg und Gott weiß sonst noch wo etabliert hat; ein Konzept, welches offenkundig fremden pädophilen Männern, ohne Wissen der Eltern selbstverständlich, gegen die Zahlung eines Geldbetrages erlaubte, mit Kitakindern zu kuscheln. Das muss man sich mal vorstellen. Dann kommt natürlich das, was kommen muss: Die daraus resultierenden Missbrauchsfälle endeten erst dann, als das Magazin „Kontraste“ anfing, darüber zu berichten.

(Enrico Komning [AfD]: Schweinerei!)

Viele von denen, die sich heute medienwirksam mit den Opfern solidarisieren und mit einer zur Schau gestellten Betroffenheit von einem gesamtgesellschaftlichen Problem fabulieren, sollten sich aus dieser Debatte teilweise besser heraushalten.

(Norbert Müller [Potsdam] [DIE LINKE]: Unsäglich!)

Denn viele Konzepte der kindlichen Frühsexualisierung, die vom links-grünen Parteienspektrum initiiert und mitgetragen werden, sind, ehrlich gesagt, nicht viel besser.

(Beifall bei der AfD)

Sozialpädagogik der Vielfalt mit Kuschelhöhlen für Masturbation und Doktorspiele sollen nach dem Willen dieser Leute Einzug in unsere Kitas halten. Ich kann Ihnen nur sagen: Das widert mich an.

(Beifall bei der AfD – Zurufe der Abg. Norbert Müller [Potsdam] [DIE LINKE] und Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Zusammen mit dem Gender-Mainstreaming steht all das in der Tradition der sogenannten emanzipatorischen Sexualpädagogik. Die Ursprünge sind immer die gleichen. Sie lassen sich zurückverfolgen bis zu den ersten Galionsfiguren der Grünen, bis zu so fragwürdigen Persönlichkeiten wie Daniel Cohn-Bendit.

(Beifall bei der AfD – Zuruf von der SPD: Missbrauch gab es schon vor den Grünen!)

Die immer wiederkehrenden Versuche, sich kindlicher Sexualität zu bemächtigen, scheinen in der grünen DNA tief verwurzelt zu sein.

(Norbert Müller [Potsdam] [DIE LINKE]: Das ist das Allerletzte!)

Eines kann ich Ihnen allerdings versprechen – ich sage das mit Blick auf die Betroffenen, die Eltern und die Opfer –: Mit uns wird es kein Gender-Mainstreaming geben.

(Lachen bei der SPD)

Es wird keine Kuschelhöhlen für Doktorspiele und es wird kein „Original Play“ in den Kitas geben. – Zu diesem dümmlichen Lachen, das ich aus dieser Richtung immer wieder höre, kann ich Ihnen nur sagen: Das ist absolut deplatziert an dieser Stelle; denn witzig ist hier gerade mal überhaupt nichts.

(Beifall bei der AfD)

Dieses Lachen ist genauso peinlich, wie es peinlich ist, dass Leute im Konzert immer wieder an der falschen Stelle klatschen. Das muss hier auch mal gesagt werden.

Meine Damen und Herren, das letzte Versprechen, das ich Ihnen auch noch gebe, ist das Versprechen, dass es mit uns auch in Zukunft niemals Bewährungsstrafen und Täterschutz für Kinderschänder geben wird. Denn wir sind inzwischen die einzige wirkliche Rechtsstaatspartei in diesem Hause,

(Lachen bei der SPD und der LINKEN)

und wir nehmen das sehr ernst. Darauf können Sie sich verlassen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Vielen Dank. – Nächste Rednerin in der Debatte ist für die Fraktion der CDU/CSU die Kollegin Nadine Schön.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7452953
Wahlperiode 19
Sitzung 166
Tagesordnungspunkt Aktuelle Stunde: Sexuellen Missbrauch effektiv bekämpfen
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