Hagen ReinholdFDP - Energieeinsparrecht für Gebäude
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich begrüße Ihre Entscheidung und fahre mit dem GEG fort.
Hey, ich kann gut singen; also, so ist es nicht.
Das weiß ich. Ob das Herrn Altmaier gefreut hätte?
Ja, das ist die andere Frage. – Gut, wir fangen noch mal an. Nächster Redner: für die FDP Hagen Reinhold.
Im GEG gab es zwei Sachen miteinander zu verbinden, und das musste geschafft werden. Das eine ist: Wir brauchen natürlich ein behagliches Wohnklima in neuen Gebäuden, keine Frage. Und wir brauchen weder für Mieter noch für Selbstnutzer die Überforderung bei Nebenkosten. So weit, so richtig. Und wir müssen uns darum kümmern, dass wir das Klima retten. Diese beiden Sachen waren zu kombinieren; das ist nicht gerade gut gelungen. Warum nicht? Weil wir darauf achten müssen, dass wir niedrige Baukosten haben. Wir wollen ja niedrige Mieten in Deutschland; das haben Sie sich ja vorgenommen.
Damit Sie mich nicht missverstehen: Ich will anders als die Truppe da drüben keine zugigen Bretterbuden bauen, indem ich alles abschaffe. Wir brauchen Standards; keine Frage, das sollte so sein. Ich bin auch dafür, dass man Gesetze zusammenlegt, wenn dadurch entbürokratisiert wird. Das hat aber nicht funktioniert. Warum Sie sich aber so auf den Primärenergiebedarf stürzen und dabei Sachen völlig außer Acht lassen, verstehe ich nicht. Wenn CO
(Beifall bei der FDP)
Sache erledigt! Sie selber nehmen sich doch vor: Wasserstoffinitiative, viele andere Sachen, vielleicht zu Energieträgern zu kommen, die CO
Ich sage Ihnen etwas: Wenn die Bürger in diesem Land losgehen und sagen: „Ich habe da so einen Schmerz im Bauch; das ist so ein Bauchgefühl: Warum muss ich eigentlich statt 10 Zentimeter 20 Zentimeter dämmen? Warum muss ich eine Lüftungsanlage einbauen?“, dann sind das keine Klimaleugner, sondern sie sagen: Das verbraucht doch alles CO
(Christian Dürr [FDP]: So ist es!)
Deshalb ist es Schwachsinn, sich auf die Primärenergie zu stürzen; das ist nämlich das Ziel.
(Beifall bei der FDP)
Wenn die Zielgröße Klimaschutz ist, dann kann die Antwort darauf nur CO
Dieses Vorschreiben von zu verbrauchender Energie, wissen Sie, woran mich das immer erinnert? Das erinnert mich daran: Ich kaufe mir ein Auto, und der Hersteller sagt mir, wie viel Sprit ich verbrauche. Das hat noch nie funktioniert,
(Christian Dürr [FDP]: Richtig!)
bei mir zumindest nicht. Denn es gibt keinen Standardbürger in einem Standardhaus, der sein Standardzimmer auf eine Standardtemperatur heizt; das funktioniert nicht.
(Beifall bei der FDP)
Ich komme vom Bau; ich habe eine Baufirma. Ich war bei genug Neubautenwartungen und Umbauten dabei. Es gibt Millionen falsch eingestellter Heizungen. Die können noch so gut geplant und gebaut worden sein – wir haben nicht genug Wartungsingenieure, die die Heizungen warten; da haben wir ein riesengroßes Problem. Die Heizungen blasen nämlich – anders als Ihre Rechnung am Schreibtisch – ein Vielfaches an CO
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Warum eigentlich eine Mindestanlagengröße? Das wäre genau so, als wenn Sie mir eine Mindestmützengröße für den Winter vorschreiben würden.
(Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN)
„Schwachsinn!“, sage ich dazu.
(Beifall bei der FDP)
Ich würde mich freuen, wenn es nicht nur im Anschluss an dieses Gesetz und viele andere Gesetze, sondern auch nach Ihrer Regierungszeit noch ein Land gibt, in dem wir gut und gerne leben. Dem sind wir zumindest mit diesem Gesetz nicht ein Stück näher gekommen; es tut mir leid.
(Beifall bei der FDP)
Vielen Dank, Hagen Reinhold. – Nächster Redner: für die Fraktion Die Linke Lorenz Gösta Beutin.
(Beifall bei der LINKEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7452992 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 166 |
Tagesordnungspunkt | Energieeinsparrecht für Gebäude |