Steffen KotréAfD - Wasserstoff
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Wasserstoff soll nun der neue Heilsbringer sein. Aber ich glaube, ich muss Sie an dieser Stelle noch mal ganz kurz aus dem Wolkenkuckucksheim herunter auf die Erde ziehen.
(Timon Gremmels [SPD]: Lieber Wasserstoff als Heilsbringer als Sie als Unglücksbringer!)
Die Wasserstofftechnologie ist 180 Jahre alt, und niemand ist bis vor Kurzem auf die Idee gekommen, im Wasserstoff den Heiligen Gral unserer Energieversorgung zu sehen. Warum nicht? Weil wir Gas, Kohle, Öl und selbstverständlich Kernenergie haben – und damit einen gesunden Energiemix.
(Beifall bei der AfD – Marianne Schieder [SPD]: Hallo? Von welchem gestrigen Planeten kommen Sie denn? – Weitere Zurufe von der SPD: Oh!)
Aber die Energiewendeideologen sehen ihr Experiment gescheitert. Die sogenannte Energiewende fährt gerade an die Wand – physikalisch, weil wir viele Stromausfälle bekommen, und ökonomisch mit der Ausplünderung nicht mehr nur der Stromkunden, sondern in Zukunft bald auch der Steuerzahler.
(Timon Gremmels [SPD]: Haben Sie auch mal eine andere Platte?)
Anstatt an dieser Stelle umzukehren, schlittern wir also weiter in den Sumpf der verschwendeten Subvention hinein. Nach den schädlichen Coronamaßnahmen können wir uns das gar nicht mehr leisten.
(Timon Gremmels [SPD]: Wir können uns Sie nicht mehr leisten!)
Es ist eigentlich kein Geld mehr da für weitere Experimente.
(Beifall bei der AfD – Lorenz Gösta Beutin [DIE LINKE]: Aber für deutsche Braunkohle!)
Der Knackpunkt ist der Wirkungsgrad. Gegenüber den wettbewerbsfähigen Energien haben wir beim Wasserstoff, beim industriell hergestellten Wasserstoff, eine Vernichtung des Nutzungsgrads von 75 Prozent.
(Timon Gremmels [SPD]: Ihr Wirkungsgrad ist unterirdisch!)
Wir müssen also viermal mehr Energie hineinstecken, als wir herausbekommen und tatsächlich nutzen können. Wasserstofftechnologie kann ein Nischenprodukt sein, jawohl, aber eben auch nur das.
(Beifall bei der AfD)
Wenn ich hier das Stichwort „europäische Strategie“ höre: Na ja, auf europäischer Ebene haben ja nicht mal die Coronamaßnahmen geklappt. Der Euro klappt nicht, und auch die restliche Zusammenarbeit klappt nicht, meine Damen und Herren. Warum soll es an der Stelle dann funktionieren?
Die zentralplanerische Fehlinvestition in Wasserstoff bedeutet leider gleichzeitig auch den zerstörerischen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Das bedeutet gleichzeitig eine weitere Umweltzerstörung und die Senkung unserer Lebensqualität.
(Timon Gremmels [SPD]: Sie senken meine Lebensqualität! Gewaltig!)
Ein trauriges Beispiel an dieser Stelle ist der Reinhardswald in Hessen, der Märchenwald der Gebrüder Grimm, ein malerischer ursprünglicher Rückzugsort für Menschen und Tiere. Jahrhundertealte Bäume sollen nun abgeholzt werden für Windenergieanlagen.
(Timon Gremmels [SPD]: Quatsch! Lüge!)
Windenergieanlagen werden, wenn das so umgesetzt wird, diesen Urwald leider in eine Industrielandschaft verwandeln.
(Timon Gremmels [SPD]: Falsch! – Klaus Mindrup [SPD]: Falsch! Märchen!)
Im Hambacher Forst sind die Leute auf die Bäume geklettert. Das links-grüne Lager hat sich für den Erhalt eines unbedeutenden Stücks Wald eingesetzt. Die gleichen Leute verantworten bzw. sympathisieren jetzt damit, dass unsere letzten noch verbliebenen Urwälder vernichtet werden sollen. Das ist eine Zerstörung von Heimat, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der AfD)
Das ist der Beginn von Dystopien und Huxleys schöner neuen Welt. Das ist schlicht ein Verbrechen an Natur, Umwelt und den Menschen, meine Damen und Herren. Und wenn wir weitergehen ins Reich der Schnapsideen, dann ist klar: Auch der Wasserstoff aus Nordafrika ist eine solche.
(Timon Gremmels [SPD]: Mit Schnapsideen kennt ihr euch aus!)
Wir geben unsere Energieversorgung in ausländische Hände. Wir machen uns abhängig von ausländischen Machthabern. Welch ein Irrsinn, meine Damen und Herren!
(Andreas Steier [CDU/CSU]: Quatsch!)
Oder Wasserstoff in der Stahlindustrie: Schon heute ist Deutschland in diesem Sektor kaum wettbewerbsfähig. Da kommt nun die Bundesregierung daher und will Stahlproduzenten die Kohle wegnehmen,
(René Röspel [SPD]: Eine kleine Reise nach Duisburg täte Ihnen gut!)
um die Nutzung von Wasserstoff in diesem Bereich zu animieren. Der teure Wasserstoffstahl hat auf dem Weltmarkt keine Chance. Die Asiaten würden uns mit ihren Produkten überschwemmen. Das würden wir mit unserem Wohlstand und dem Wegfall unserer Arbeitsplätze bezahlen müssen.
Nein, lassen wir diesen Wahnsinn der Energiewende! Lassen Sie uns zurückkehren zu einem vernünftigen Strompreis! Wir könnten den Strompreis halbieren! Jawohl, wir könnten ihn halbieren, –
(Timon Gremmels [SPD]: Wir können Sie halbieren!)
Sie müssen zum Schluss kommen.
– wenn wir diese ganzen Experimente jetzt lassen. Schluss mit dem Wahn der Energiewende! Schützen wir unsere Heimat!
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Nächster Redner in der Debatte ist für die Fraktion der SPD der Kollege Andreas Rimkus.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7453061 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 166 |
Tagesordnungspunkt | Wasserstoff |