19.06.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 167 / Zusatzpunkt 25

Dirk SpanielAfD - Corona-Konjunkturpaket

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Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Regierung hat dieses Land durch Verordnungen und Gesetze praktisch zum Stillstand gebracht, und leichtfertig hat der Wirtschaftsminister – der jetzt heute leider nicht da ist – Anfang März noch behauptet, es werde kein Arbeitsplatz durch Corona verloren gehen. Wenn der Wirtschaftsminister wie ein kleiner Junge glaubt, dass man eine hochvernetzte Volkswirtschaft wie Deutschland wie einen Lichtschalter ein- und ausknipsen kann, dann kann ich kein Vertrauen in die Problemlösungskompetenz dieser Regierungsbank haben.

(Beifall bei der AfD – Ulli Nissen [SPD]: Hätten Sie doch sowieso nicht!)

In meinem Bundesland Baden-Württemberg trifft der von Ihnen verursachte Lockdown vor allem die Zulieferbetriebe der Automobilunternehmen sowie die Hersteller selbst.

(Ulli Nissen [SPD]: Es spricht der Autolobbyist Herr Dr. Daimler! – Gegenruf von der AfD: Hören Sie doch mal zu!)

Die Regierung scheint mit einigen Monaten Verspätung ja auch realisiert zu haben, was sie angerichtet hat, und legt jetzt hier ein Paket vor,

(Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: So schnell wie Sie können wir unsere Meinung bei Corona nicht ändern! Das geht nicht!)

mit dem sie die von Arbeitsplatzverlust bedrohten Arbeitnehmer in der Automobilindustrie und anderen Industriebereichen beruhigen will. Konkret wollen Sie vor allen Dingen Elektroautos fördern.

(Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Energetische Gebäudesanierung! Lesen Sie sich doch erst mal das Paket durch!)

Liebe Regierung, selbst wenn durch diese Elektrosubvention alle loslaufen würden und Elektroautos kaufen wollten: Niemand in Deutschland könnte, solange diese Maßnahme von Ihnen vorgesehen ist – bis Jahresende –, diese Autos überhaupt produzieren. Sie haben überhaupt keine Ahnung, liebe Damen und Herren von der Regierung!

(Beifall bei der AfD)

Sie haben keinen blassen Schimmer

(Ulli Nissen [SPD]: Aber Sie, oder was?)

von Vertrieb und Produktion, von hochkomplexen Industrieprodukten; und das ist ein Problem.

(Dennis Rohde [SPD]: Sie haben keine Ahnung von Politik, und das ist auch ein Problem! – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Der nächste Beitrag für die „heute-show“!)

Wie weit diese Elektrosubvention an der Realität vorbeigeht, das zeigt auch die Aussage des Daimler-Betriebsratschefs Michael Brecht: 95 Prozent der Arbeitnehmer aller Fahrzeughersteller in Deutschland hängen am konventionellen Verbrennungsmotor.

Die Verachtung der SPD für die Arbeitnehmer in der Automobilindustrie zeigt übrigens das Zitat eines Ihrer Funktionäre: „Lasst Daimler sterben!“ Ihnen sind die Hunderttausenden Arbeitnehmer in der Autoindustrie und deren Familien völlig egal!

(Beifall bei der AfD – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Vielleicht nehmen Sie das zurück! Finden Sie das nicht unverschämt?)

Das ist übrigens kein Ausreißer in der SPD. Ihre ganze Politik ist gegen das Automobil gerichtet: Dieselfahrverbote, Bußgeldkatalog, Steuererhöhungen für Kraftstoffe – das kommt alles aus Ihrer Feder.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Die AfD-Fraktion schlägt hier vor, dass alle Fahrzeuge, egal ob mit Elektro- oder Verbrennungsmotor, mit reduziertem Steuersatz, das heißt nur noch mit 5 Prozent, besteuert werden sollen,

(Lachen bei Abgeordneten der SPD)

und zwar so lange, bis sich die Autobranche von dem von Ihnen fahrlässig verursachten Konjunktureinbruch erholt hat.

(Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Jawoll!)

Das ist unser Signal: Wir stehen an der Seite der Arbeitnehmer in diesem Land,

(Zuruf der Abg. Ulli Nissen [SPD])

und wir werden ihre Interessen hier vertreten.

(Beifall bei der AfD)

Sie, meine Damen und Herren von der Regierungskoalition, zeigen durch Ihre Maßnahmen in diesem Konjunkturpaket,

(Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Haben Sie das mit der Mehrwertsteuer mitbekommen?)

dass Sie die realen Probleme in diesem Land nicht erkennen können oder dass Sie nicht gewillt sind, diese zu lösen. Die AfD-Fraktion hier im Bundestag wird Sie mit Ihrer scheinheiligen Politik nicht davonkommen lassen.

(Ulli Nissen [SPD]: Wenn jemand scheinheilig ist, dann sind Sie das!)

Wir werden dieses Paket in der heutigen Form deshalb ablehnen.

Wenn Sie eventuell eine Nachfrage haben, können Sie die stellen; dann werde ich die gerne beantworten.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Ulli Nissen [SPD]: Bestimmt nicht! – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ich habe keine Nachfrage! Bei der Qualität dieser Rede frage ich nicht nach!)

Jetzt erteile ich das Wort dem Kollegen Fritz Güntzler, CDU/CSU.

(Beifall bei der CDU/CSU – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Jetzt kommen wir mal wieder zur Sache zurück!)

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Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7453112
Wahlperiode 19
Sitzung 167
Tagesordnungspunkt Corona-Konjunkturpaket
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