03.07.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 171 / Tagesordnungspunkt 21

Jörg SchneiderAfD - Nationale Diabetes-Strategie

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Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Antrag der AfD geht es um das Thema „Vitamin D“. Vitamin D wird im menschlichen Körper erzeugt unter Einfluss von Sonneneinstrahlung. Damit wären wir eigentlich schon direkt beim Problem. Uns Menschen gibt es seit ungefähr 1 Million Jahren. Die meiste Zeit davon haben wir draußen verbracht. Vor ungefähr 150 Jahren hat sich das geändert: Erst waren es Fabrikhallen, dann waren es Büros, jetzt ist es das Homeoffice. Wir sind nicht mehr so viel draußen. Die Evolution ist da nicht wirklich hinterhergekommen. Einen anderen Mechanismus, um körpereigenes Vitamin D zu erzeugen, haben wir bisher noch nicht entwickelt.

Damit wären wir im Grunde genommen schon bei der Konsequenz, die daraus folgt. Die meisten Menschen haben im Winter tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel, viele aber auch ganzjährig. Das sind vor allen Dingen ältere Menschen, aber auch Menschen wie zum Beispiel Schichtarbeiter.

Die gute Nachricht ist: Man kann das Ganze relativ einfach analysieren. Eine Analyse kostet ungefähr 20 Euro. Wir schlagen in unserem Antrag vor, sie zukünftig zu einer Kassenleistung zu machen.

(Beifall bei der AfD)

Auch die Behandlung ist nicht besonders teuer. Sie kostet pro Tag ungefähr 10 Cent.

Wozu das Ganze? Wir sprechen heute vor allen Dingen über Diabetes. In einer Langzeitstudie in Finnland wurde festgestellt, dass, wenn Kinder bereits in frühen Jahren Vitamin D zusätzlich bekommen, die Gefahr, an Diabetes Typ 1 zu erkranken, für sie deutlich niedriger ist. Auch ein Zusammenhang zu Corona lässt sich herstellen. Es ist so, dass man festgestellt hat, dass ein erhöhter Vitamin-D-Spiegel zwar nicht die Infektion verhindert, aber den Verlauf der Erkrankung dämpft.

Andererseits sind – das sage ich ganz klar – natürlich an solchen Untersuchungen auch Zweifel angebracht. Schauen wir uns zum Beispiel Corona an: Wenn wir Menschen, die an Corona verstorben sind, untersuchen, stellen wir einen niedrigen Vitamin-D-Level fest. Jetzt könnte man natürlich sagen: niedriger Vitamin-D-Level gleich höhere Sterblichkeitswahrscheinlichkeit. Andererseits ist es natürlich so, dass die Menschen, die an Corona versterben, häufig auch älter sind und deswegen einen niedrigeren Vitamin-D-Level haben. Hier ist tatsächlich noch erheblicher Forschungsaufwand notwendig. Und auch den zu betreiben, fordern wir in unserem Antrag.

Meine Damen und Herren, ich fasse zusammen: Wir haben in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland einen anerkannten Vitamin-D-Mangel. Wir können ihn sehr einfach herausfinden, bei jedem Einzelnen analysieren und auch sehr einfach behandeln. Es gibt durchaus Hinweise, dass das für die Gesundheit der Menschen in diesem Land eine sinnvolle präventive Maßnahme wäre. Als ich das in dieser Woche in unserem Ausschuss vorgestellt habe, hat Herr Professor Ullmann von der FDP sich sehr unflätig geäußert. Er sprach von „Unsinn“ und von „Aluhut“.

Herr Professor Ullmann, Sie werden ja gleich nach mir sprechen. Ich bin gerne bereit, dazuzulernen. Ich hoffe, Sie geben mir heute etwas mehr Gelegenheit dazu, als Sie das am Mittwoch getan haben.

Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen und wünsche Ihnen einen schönen Sommer.

(Beifall bei der AfD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Sabine Dittmar, SPD.

(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dietrich Monstadt [CDU/CSU])

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Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7456141
Wahlperiode 19
Sitzung 171
Tagesordnungspunkt Nationale Diabetes-Strategie
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