Markus PaschkeSPD - Innovation, Bildung und Digitalisierung
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bevor ich loslege, möchte ich noch etwas zum Thema Software sagen. Es würde mich wirklich freuen, wenn sich die Kollegen von rechts außen ab und zu mal informierten. In Deutschland gibt es nicht nur die größten Softwareunternehmen, sondern wir haben auch viele Unternehmen, die spezielle Lösungen anbieten, von denen einige auch Weltmarktführer sind. Da hilft es, wenn man sich vorher mal informiert und nicht so tut, als ob sich Qualität und Leistung nur woanders finden ließen.
(Beifall bei der SPD)
Aber machen Sie ruhig so weiter. Wissen gilt ja als hinderlich beim Pflegen der Vorurteile. Deswegen habe ich mir überlegt, dass ich, auch im Hinblick auf das, was heute Vormittag und gestern in der Nachhaltigkeitsdebatte so kam, versuchen werde, zu erklären, was Nachhaltigkeit überhaupt ist.
Nachhaltig ist nicht das Ignorieren des Klimawandels und gesellschaftlicher Entwicklungen. Nachhaltig ist auch nicht das Glorifizieren der Vergangenheit, nach dem Motto des kleinen Roboters in dem Film „WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf“. Nachhaltig ist es aber auch nicht – das sage ich in Richtung der anderen Dogmatiker –, mit panischem – –
(Kerstin Kassner [DIE LINKE]: Na, na, na! Da schließt er sich ja ein!)
– Darf sich jeder angesprochen fühlen, der sich den Schuh anzieht.
(Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Das war jetzt sehr witzig!)
Nachhaltig ist es auch nicht, bei bekannten Problemen mit panischem Aktionismus bisherige Strukturen zu zerschlagen, allein in der Hoffnung, dass später etwas Besseres kommt.
Nachhaltig ist es, erkannte Probleme als Querschnittsaufgabe anzunehmen, mit Forschungs- und Innovationsstrategien zu unterlegen und vor allem gute Ergebnisse umzusetzen.
(Dr. Anna Christmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja wo sind denn die Umsetzungen?)
Zur Nachhaltigkeit gehört es auch, die Menschen in unserer Gesellschaft mitzunehmen und alle am Fortschritt teilhaben zu lassen. Nachhaltig ist es, für unsere Kinder und Enkelkinder eine Gesellschaft und eine Erde zu hinterlassen, auf der sie die Zukunft für die nächsten Generationen gestalten können. Wir haben heute bereits mehrfach gehört, dass Bildung der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben ist und wir künftige Probleme nur lösen können, wenn wir auch dafür Sorge tragen, dass alle Menschen gleichermaßen Zugang zu Bildung erhalten.
(Beifall bei der SPD)
Dieses Prinzip der Teilhabe gilt auch für den Bereich der Forschung. Mit Forschung und Innovation können wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen, aber es bedarf auch der Verankerung in der Gesellschaft. Forschung schafft nicht nur Grundlagen und Orientierungswissen; Forschung bringt auch technische und soziale Innovationen und Lösungen für die Energiewende, für die Verkehrswende, für ein nachhaltiges Wirtschaften und vor allem für eine gute Arbeit der Zukunft hervor.
Der Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft beinhaltet nicht nur technologische Innovationen, sondern insbesondere auch soziale Innovationen, die unsere demokratische Kultur, die soziale Teilhabe und die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland stärken.
(Beifall bei der SPD)
Der Erhalt unserer Wirtschaft und unseres Wohlstandes und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch, sondern es sind zwei Seiten derselben Medaille. Dabei müssen wir auch über den nationalen Tellerrand hinausschauen. Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik kann nur erfolgreich sein, wenn wir international kooperieren und die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken.
Zusammengefasst möchte ich noch mal betonen: Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen haben eine Wirkung; sie beflügeln nämlich die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und helfen dabei, die gesellschaftliche Transformation zum Wohle aller zu gestalten.
Vielen Dank.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Es macht sich auf den Weg der Kollege Uwe Kamann, und da er einen etwas weiteren Weg hat, dauert das ein bisschen. – Herr Kollege Kamann, Sie haben das Wort.
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7470540 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 176 |
Tagesordnungspunkt | Innovation, Bildung und Digitalisierung |