17.09.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 176 / Tagesordnungspunkt 10, 7q,r, ZP 11-16

Olaf in der BeekFDP - Entwicklung und internationale Zusammenarbeit

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Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Angesichts der Coronapandemie sind weitere Anstrengungen nötig, um die globalen Nachhaltigkeitsziele und die Pariser Klimaziele zu erreichen. In den ärmsten Teilen der Welt spitzt sich die Situation seit Jahren dramatisch zu. Durch zunehmende Umweltkatastrophen, aber auch durch die aktuelle Coronakrise wird die Situation noch brisanter. Schätzungen des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung zufolge werden allein bis zum Jahresende bis zu 136 Millionen Menschen zusätzlich von Hunger bedroht sein, und bis zum Jahr 2030 könnten laut Weltbank 100 Millionen Menschen zusätzlich in extremer Armut leben.

Diese Zahlen sind mehr als alarmierend. Aber die Probleme sind nicht neu. Wir weisen schon seit Jahren deutlich darauf hin, dass wir unserer Verantwortung gerade gegenüber den am wenigsten entwickelten Ländern der Erde endlich gerecht werden müssen. Wir müssen nachhaltig unterstützen und Widerstandsfähigkeit schaffen. Die globalen Nachhaltigkeitsziele und die Pariser Klimaziele dürfen aufgrund der Coronakrise nicht aus dem Blick geraten. Entwicklungszusammenarbeit, Klimaschutz und Umweltschutz gehen nur gemeinsam.

Wenn wir die Klimaziele und die Umweltziele nicht erreichen und damit die Lebensgrundlage der Menschen gefährden, werden auch alle Maßnahmen zu Bildung, Gesundheitsförderung, nachhaltigem Wirtschaften und zur Schaffung von Lebenschancen ins Leere laufen. Corona darf nicht dafür sorgen, dass wir in diesen Fragen international vom Kurs abkommen.

(Beifall bei der FDP sowie der Abg. Dr. Sascha Raabe [SPD] und Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Was sind die Folgen, wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen? Hunger, Armut, Flucht und eine dramatische Zunahme von Konflikten. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir müssen besser heute als morgen gegensteuern. Nachhaltigkeit heißt nämlich nicht, auf Versäumnisse zu reagieren, sondern zu handeln, bevor es zu spät ist!

(Beifall bei der FDP sowie der Abg. Dr. Sascha Raabe [SPD] und Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Neben mehr Unterstützung für die Ärmsten der Armen brauchen wir eine deutlich besser abgestimmte europäische Entwicklungspolitik. Die Effizienz deutscher und europäischer Entwicklungszusammenarbeit hat in der Tat noch Luft nach oben. Gerade jetzt – der neue EU-Haushalt wird verhandelt, und Deutschland hat die Ratspräsidentschaft – müssen wir entscheidend vorankommen. Wir müssen Lösungen finden, wie wir Entwicklungs- und internationale Klimapolitik effizienter gemeinsam gestalten können, vor allem auf der europäischen Ebene. Was passiert, wenn wir nicht in der Lage sind, neue europäische Wege zu gehen, sehen wir doch schon am wachsenden Einfluss Chinas und anderer autoritärer Regime. Dort spielt Nachhaltigkeit wirklich keine Rolle, liebe Kolleginnen und Kollegen.

Es ist jetzt an der Zeit für kluge nationale und internationale Entscheidungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklungs- und Klimapolitik. Diese ist heute notwendiger als jemals zuvor. Bitte unterstützen Sie unseren Antrag.

Danke schön.

(Beifall bei der FDP)

Das Wort hat die Kollegin Helin Evrim Sommer für die Fraktion Die Linke.

(Beifall bei der LINKEN)

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Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7470556
Wahlperiode 19
Sitzung 176
Tagesordnungspunkt Entwicklung und internationale Zusammenarbeit
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