Jörn KönigAfD - Inneres, Bau und Heimat
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen! Liebe Zuschauer auf den Tribünen und zu Hause! Von 1992 bis 2017 hat der Sportausschuss des Deutschen Bundestages aufgrund eines ganz bestimmten Gesetzes existiert: Es war das Gesetz der Trägheit; denn es wurde leider unterlassen, Politik für den Sport zu machen. Der Anteil für den Spitzensport im Bundeshaushalt sank auf unter 0,05 Prozent der Gesamtausgaben, wir reden hier von 50 Cent bei 1 000 Euro. Die nominale Summe betrug 2017 165 Millionen Euro, zum Vergleich: Der Kulturetat des Bundes liegt bei 1,6 Milliarden Euro. Kultur ist wie Sport keine originäre Bundesaufgabe; die Etats könnten also ruhig vergleichbar groß sein. Es wird sogar umgekehrt ein Schuh draus: Es treiben deutlich mehr Menschen Sport, als dass sie regelmäßig ins Theater gehen. Der Sport bietet gesellschaftliche Chancen auf Champions-League-Niveau, Herr Seehofer, die Bundesförderung spielt dagegen leider nur in der Kreisklasse.
Seit 2017, mit dem Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag, weht Gott sei Dank ein anderer Wind.
(Beifall bei der AfD – Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein laues Lüftchen!)
Das Budget für den Spitzensport wird im nächsten Jahr auf 290 Millionen Euro anwachsen; das ist eine Steigerung von 75 Prozent in nur vier Jahren. Auch andere Forderungen wie die Erhöhung des Einkommens für Spitzensportler von 600 auf 1 200 Euro monatlich und die Abschaffung der willkürlichen Höchstgrenze für Förderung von Sportgroßveranstaltungen wurden umgesetzt.
Das ist zwar alles sehr erfreulich, aber nur ein erster Schritt. Wir fordern daher, kurzfristig den Etat für die Spitzensportförderung auf 340 Millionen Euro zu erhöhen; entsprechende Haushaltsanträge werden wir vorlegen. Langfristig sollte der Sportetat aber auf 1 Milliarde Euro jährlich angehoben werden.
(Beifall bei der AfD)
Wir sind und waren eine großartige Sportnation, und wir müssen uns diese Milliarde für den Sport einfach ganz selbstverständlich leisten.
Corona hat auch den Sport schwer getroffen. Die wochenlange Schließung der Sportanlagen, insbesondere für die Einzelsportler, war ein schwerer Fehler. Für die Unterstützung der vielen Tausend Sportvereine und der Verbände haben wir bereits am 6. April einen 11-Punkte-Antrag vorgelegt. Er wurde abgelehnt, später aber doch größtenteils umgesetzt.
(Stephan Brandner [AfD]: AfD wirkt!)
– Ja. – Im Coronanachtragshaushalt für 2020 sind 200 Millionen Euro für den Ausgleich von Einnahmeausfällen wegen fehlender Zuschauer vorgesehen. Das begrüßen wir ausdrücklich, wir vermissen aber die Mittel für 2021; denn dann werden die Coronabeschränkungen noch nicht aufgehoben sein. Zusätzlich sollte dieses Geld auch für andere, vor allem internationale Sportveranstaltungen zur Verfügung stehen – mit Zuschauern und Abstand. Wir haben zum Beispiel in diesem Jahr noch drei Rodelweltcups in Deutschland. Abschließend wünsche ich unseren Nationalmannschaften, dass Tokio 2021 wirklich stattfindet. Wir wünschen Gesundheit, Erfolg und angemessene Erfolgsprämien. Ein Olympiasieg sollte wie in anderen Ländern mit 100 000 Euro vergütet werden. Einen Antrag dazu hat die AfD-Fraktion vorgelegt.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall bei der AfD)
Nächste Rednerin ist die Kollegin Dagmar Freitag, SPD.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7473764 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 180 |
Tagesordnungspunkt | Inneres, Bau und Heimat |