01.10.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 180 / Tagesordnungspunkt 1 Epl 30

Karamba DiabySPD - Bildung und Forschung

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! In Deutschland dauert es laut OECD sechs Generationen oder 180 Jahre, bis ein Kind von der untersten Einkommensschicht in die Mitte der Gesellschaft kommt. Man muss gar kein Sozialdemokrat sein, um zu merken: Das dauert zu lange.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Bettina Stark-Watzinger [FDP])

Von 100 Schulkindern aus einkommensschwachen Familien gehen nur durchschnittlich 21 anschließend auf eine Hochschule. Bei Kindern von Akademikerinnen und Akademikern sind es durchschnittlich 74, also dreimal so viele. Das heißt für uns alle: Wir müssen mehr investieren, damit der Bildungserfolg nicht von der sozialen Herkunft der Eltern abhängt.

(Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Wie lange regiert ihr jetzt schon?)

Bildung ist also das wichtigste Instrument, das wir haben. Deshalb freue ich mich, dass wir im Vergleich zu 2019 sage und schreibe 2 Milliarden Euro mehr zur Verfügung haben, und das ist gut so.

(Beifall bei der SPD)

Meine Damen und Herren, erlauben Sie mir, als Beispiele einige Projekte zu nennen: Die 13 Begabtenförderwerke wie zum Beispiel die Friedrich-Ebert-Stiftung oder die Heinrich-Böll-Stiftung

(Bettina Stark-Watzinger [FDP]: Es gibt auch andere schöne Stiftungen!)

leisten einen entscheidenden Beitrag für die Gesellschaft und zur Förderung einer demokratischen Kultur in Deutschland. Ich bin persönlich der Heinrich-Böll-Stiftung dankbar, dass sie mir ein Promotionsstipendium gezahlt hat.

(Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben sie gut gemacht!)

Die Begabtenförderung ist weit mehr als nur die Vergabe von Stipendien. Ihr Herzstück ist die ideelle Förderung.

(Beifall bei der SPD sowie der Abg. Brigitte Freihold [DIE LINKE])

Deshalb ist es wichtig, meine Damen und Herren, dass sie ausreichend finanziert wird. Junge Menschen sollen das Bewusstsein für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit vermittelt bekommen.

Meine Damen und Herren, die Pandemie hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Politik wichtig ist. Corona hat aber auch deutlich gemacht, dass die Hochschulmedizin in den Bereichen Forschung und Patientenversorgung eine Schlüsselrolle einnimmt und die notwendige Brücke zwischen Theorie und Praxis schlägt. Das neue Netzwerk Universitätsmedizin zum Aufbau eines Forschungsnetzwerks unter der Leitung der Charité und zur Bewältigung der Pandemie ist ein Anfang. Es muss weitergeführt und für künftige Herausforderungen weiterentwickelt und gefestigt werden.

(Beifall bei der SPD)

Kolleginnen und Kollegen, wir haben in der Coronapandemie gesehen, dass nicht alle Kinder von zu Hause aus beschult werden konnten, weil ihnen einfach die Endgeräte fehlten.

(Dr. h. c. Thomas Sattelberger [FDP]: 25 Prozent!)

Auch hier gilt: Kein Kind darf zurückgelassen werden, jedes Kind muss es packen. Deshalb müssen wir die Verteilung der Endgeräte an die Lehrkräfte sowie an die Schülerinnen und Schüler beschleunigen.

Sechs Generationen oder 180 Jahre dauert es, bis ein Kind von der untersten Einkommensschicht in die Mitte der Gesellschaft kommt. Das dauert zu lange. Wir müssen diesen Weg deutlich beschleunigen. Dafür sind in diesem Haushalt die richtigen Instrumente eingeplant, und daran werden wir uns auch halten. Ich freue mich auf die Diskussionen.

Danke schön.

Vielen Dank, Dr. Karamba Diaby. – Nächste Rednerin: für die CDU/CSU-Fraktion Kerstin Radomski.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7473879
Wahlperiode 19
Sitzung 180
Tagesordnungspunkt Bildung und Forschung
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