09.10.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 184 / Tagesordnungspunkt 28

Michael EspendillerAfD - Förderung der MINT-Bildung

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Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen! Liebe Zuschauer im Saal und bei YouTube! Wir debattieren heute drei Anträge der Magentasozialisten von der FDP und einen Antrag von unseren Hardcorekommunisten von ganz links.

(Bettina Stark-Watzinger [FDP]: Das war jetzt sehr witzig!)

All diese vier Anträge verfolgen das Ziel, die MINT-Bildung zu fördern, aber ganz ehrlich: All Ihre Anträge sind furchtbar.

(Beifall bei der AfD – Bettina Stark-Watzinger [FDP]: Immerhin haben wir Anträge! – Dr. h. c. Thomas Sattelberger [FDP]: Langeweile!)

Seitenweise Ahnungslosigkeit, und es tut mir um jeden Baum leid, der dafür sterben musste.

Seit Jahrzehnten schreiben sich alle Parteien die Förderung der MINT-Bildung auf die Fahne, und seit Jahrzehnten erreichen sie fast gar nichts. Deswegen will ich Sie heute endlich erlösen und Ihnen verraten, wie es geht. Für die Förderung der MINT-Bildung brauchen Sie nämlich drei Dinge: Fleiß, Disziplin und Dana Scully. Sie alle fragen sich, wie man die MINT-Fächer attraktiver machen kann. Folgender Vorschlag: Benutzen Sie dafür doch endlich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dieser soll regelmäßig berichten, dass eine berufliche oder akademische MINT-Ausbildung eine absolute Aufstiegsgarantie ist. Blenden Sie einfach Seite 43 des aktuellen „MINT-Frühjahrsreports“ des Instituts der deutschen Wirtschaft ein. Dort können Sie nachlesen, dass MINT-Akademiker einen durchschnittlichen Bruttolohn in Höhe von 5 600 Euro erhalten, Tendenz steigend.

(Bettina Stark-Watzinger [FDP]: Geht es Ihnen nur ums Geld, oder was?)

Die guten Verdienstaussichten gelten ebenso für die MINT-Fachkräfte.

Alles, was Kinder, Schüler und Studenten mitbringen müssen, um bei den MINT-Berufen dabei zu sein, das sind die guten alten deutschen Tugenden Fleiß und Disziplin. Denn der Kompetenzerwerb in MINT-Fächern erfordert kein reiches Elternhaus oder andere spezielle Voraussetzungen. Alles, was man braucht, sitzt im Wesentlichen zwischen den eigenen Ohren.

(Beifall bei der AfD)

Schüler brauchen mehr Lehrer – Lehrer, die möglichst kleine Klassen haben, dort einen guten Unterricht machen und nachmittags vielleicht auch mal eine Extrastunde anbieten. Sagen Sie das Ihren Länderkollegen.

Was noch? Sie alle fragen sich hier seit Jahren, wie man es schafft, dass sich mehr Mädchen für Mathe und Naturwissenschaften begeistern. Hier kommt jetzt endlich Dana Scully ins Spiel. Dana Scully ist Spezialagentin beim FBI und Forensikerin – man kennt sie aus der Serie „Akte X“ –, und sie ist Namensgeberin für den sogenannten Scully-Effekt. Eine wissenschaftliche Studie hat nämlich herausgefunden, dass die weiblichen Zuschauer der Serie „Akte X“ vermehrt MINT-Berufe ergriffen haben.

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihre Rede könnte dem schaden!)

Grund dafür ist die Figur der Dana Scully, die mit ihrer Fachkenntnis und ihrer Intelligenz die X-Akten löst. Ohne sie wäre Mulder aufgeschmissen gewesen.

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dass Sie jetzt reden, könnte viele Frauen abschrecken!)

63 Prozent der Frauen, die im MINT-Bereich tätig waren, gaben an, dass Dana Scully ihr Vorbild sei.

Seitdem gab es diverse weitere Serien und Filme mit starken und brillanten Frauenrollen, die Millionen von Frauen inspiriert haben, sich in Männerdomänen zu beweisen. Eine Serie – und da muss man mal ehrlich sein, werte Kollegen – wie „The Big Bang Theory“ hat mehr für die Förderung der MINT-Bildung getan als alle Ihre staubigen Anträge und überteuerten Programme zusammen.

(Beifall bei der AfD – Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Komiker!)

Deswegen möchte ich heute auch an Sie appellieren: Lassen Sie bitte Ihre furchtbaren Verschlimmbesserungen am deutschen Bildungssystem! Geben Sie den Schülern mehr Lehrer! Geben Sie den Schülern wieder Mathebücher, die weniger bunte Bildchen, Nachhaltigkeits- oder Gendergedöns enthalten, sondern die sich auf die fachlichen Inhalte der Mathematik konzentrieren.

(Beifall bei der AfD)

Nicht zuletzt, seien Sie auch ehrlich: Wir leben in einer Leistungs- und Wissensgesellschaft. Wer sich nicht fleißig auf seinen Hosenboden setzt, der wird den Anschluss verlieren. Wer aber mit Fleiß und Disziplin in den MINT-Bereich vordringt, der wird Erfolg haben. Er wird Erfolg in der Schule, im Studium oder in der Ausbildung und letztendlich auch am Arbeitsmarkt haben. Erfolg macht Spaß.

(Ulli Nissen [SPD]: Ihre Rede dafür weniger!)

So werden wir die MINT-Lücke in unserem Arbeitsmarkt füllen können. Ihre Anträge sind dafür leider nicht zielführend.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Vielen Dank. – Nächster Redner ist für Fraktion der SPD der Kollege Dr. Karamba Diaby.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7476142
Wahlperiode 19
Sitzung 184
Tagesordnungspunkt Förderung der MINT-Bildung
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