09.10.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 184 / Tagesordnungspunkt 28

Mario BrandenburgFDP - Förderung der MINT-Bildung

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Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich hatte eigentlich eine wunderschöne Rede für Sie vorbereitet, muss jetzt aber doch noch etwas von der Redezeit opfern.

Kollege Espendiller, mir war nicht bewusst, dass sich die AfD inzwischen um Bäume sorgt und Sie inzwischen quasi auch einen Baumkuschler-Flügel haben. Aber ich kann Sie beruhigen: Für einen Antrag der FDP stirbt kein Baum, wir machen das digital. Bäume sterben erst, wenn Ihre Retrofraktion sich die Berge vor Ihnen ausdrucken lässt.

(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN und der Abg. Margit Stumpp [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Und an der Stelle: Sehr hoch geschätzte Kollegin Stumpp, wenn man einen FDP-Antrag von FDP-Sprech befreit, dann ist er leer. Deswegen erinnert er Sie an grüne Anträge.

(Beifall bei der FDP – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber hässlich für den FDP-Antrag!)

So, jetzt aber zurück zum Thema. Frau Karliczek, Sie haben im Ausschuss am Mittwoch den Satz gesagt: Deutschland ist aus einem digitalen Winterschlaf erwacht. – Das ist schön, die Feststellung ist richtig, insofern: Guten Morgen! Nur kommt Ihnen ja genau deswegen das, was die Freien Demokraten die ganze Zeit fordern, so stressig vor. Ich verstehe: Wenn man gerade aufsteht, ist das natürlich durchaus nervig. Nur reicht es gerade im MINT- und Technologiebereich eben nicht, was wir aktuell tun. Genau deswegen braucht es einen Zukunftsvertrag für moderne Bildung.

(Beifall bei der FDP)

Ich möchte die Ambitionslosigkeit auch erklären: Wenn ich in Diskussionen um digitale Bildung und das Lernen von zu Hause höre, dass wir in fünf Jahren so weit sind wie die Dänen oder wie asiatische Länder, dann ist das gut und richtig. Nur kann es doch nicht unser Anspruch sein, in fünf Jahren so weit zu sein, wie jemand anderes dann vor fünf Jahren war. Es muss doch unser Anspruch sein, in zehn Jahren wieder so weit zu sein, dass für unser Land gilt: Bildung wieder als Exportschlager und nicht als Importgut!

(Beifall bei der FDP)

Dabei ist der Umgang mit neuen Technologien nun mal elementar. Sie müssen früh in die Lebenswirklichkeit der Heranwachsenden eingeführt werden, damit man sich seine eigenen Meinungen bilden kann.

Zu den angesprochenen Forscherinnen. An der Stelle natürlich auch Gratulation für die Entdeckung der Genschere; das wird sehr, sehr vieles verändern. Nur müssen Sie die Geschichte dann auch zu Ende erzählen. Denn ist es nun mal ein Fakt, dass der Umgang mit dieser Genschere, nämlich mit sogenannten CRISPR-Kits oder CRISPR-Sets, für den Biounterricht an einem College in den USA bereits im Lehrplan steht. Er wird dort gemacht, erlebt. Es wird sich Meinung darüber durch Erleben gebildet. Hier gibt es nur Theorie, und keine Theorie der Welt wird die Praxis schlagen, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Union.

(Beifall bei der FDP)

Genau deswegen muss die Frage an die Regierung auch erlaubt sein: Wenn wir den jungen Menschen den Umgang mit diesen Technologien – Genschere, Nanobots, Exoskelette, alles, was auf die nächste Generation zukommen wird – nicht früh genug ermöglichen, wie sollen sie dann mehr werden als nur gute Kunden, nämlich mündige Individuen, die sich damit ihr Leben selbst bauen können?

Deswegen ist es so wichtig, dass es stattfindet. Nur so wird dieses Land endlich wieder Zukunft gestalten, anstatt Gegenwart zu verwalten.

Vielen Dank.

(Beifall bei der FDP)

Vielen Dank. – Als Nächstes spricht für die Fraktion der CDU/CSU die Kollegin Ronja Kemmer.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. René Röspel [SPD])


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7476149
Wahlperiode 19
Sitzung 184
Tagesordnungspunkt Förderung der MINT-Bildung
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