29.10.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 186 / Tagesordnungspunkt 18

Nicole HöchstAfD - Lehrkräftemangel

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Herr Präsident! Werte Kollegen! Liebe Bürger! Liebe Frau Kemmer! Auch die Irrungen und Wirrungen der Coronamaßnahmenkrise überdecken die fatalen Folgen der Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte nicht. Sie alle hier haben mit Ihren Parteien die Bildung effizient kaputtgespart, verreformiert, ideologisch verformt

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

und die Bildungsnation an die Wand gefahren.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Das ist – ganz egal, was Sie jetzt alles Wohlklingendes fordern, Frau Kemmer – Ihre große Schuld.

Die Probleme sind lange bekannt: Die Klassenteiler sind zu groß. Zu wenig Lehrpersonal steht zur Verfügung. Die Schulen leiden unter Baumängeln und fehlender Ausstattung, insbesondere in Bezug auf Hygiene in den Sanitärräumen sowie digitale Infrastruktur.

Ihre großartig betrommelten Pakte sind nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Hätten die hier anwesenden Parteien, die alle in Bund, Ländern und Kommunen in Regierungsverantwortung sitzen, ihre Hausaufgaben gemacht, wären uns viele der völlig überzogenen Coronamaßnahmen erspart geblieben.

(Beifall bei der AfD)

Aber nein, man reicht sich auf allen Ebenen den Schwarzen Peter weiter, und immer sind die anderen schuld, wenn dringend erforderliche Ausgaben wieder nicht gemacht werden. Schämen Sie sich!

(Beifall bei der AfD)

Frau Kemmer, Nachhilfe für Sie von einer Fachfrau: Der wichtigste Erfolgsgarant für gute Bildung ist der Präsenzunterricht – da können Sie alle draußen fragen – mit direkter und vertrauensbasierter Schüler-Lehrer-Beziehung. Genau hierauf stellen unsere Anträge grundsätzlich ab.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Lehrkräfte in allen Positionen an der Bildungsfront da draußen.

(Beifall bei der AfD – Zuruf von der CDU/CSU)

Sie leben Ihre Berufung seit Jahren unter den schlechtest denkbaren Voraussetzungen.

(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Sie haben wahrlich Unterstützung verdient da draußen – und nicht nur in diesen seltsamen Zeiten.

(Beifall des Abg. Norbert Kleinwächter [AfD])

Selbstverständlich können Digitallösungen eine sinnvolle Ergänzung zum Präsenzunterricht sein.

(Lachen des Abg. Tankred Schipanski [CDU/CSU] – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Schauen Sie mal in Ihren Antrag! Da lesen Sie genau das Gegenteil!)

Und ja, die Digitalisierung von Schulen und die Professionalisierung von Onlineunterricht können in pandemischen Krisenzeiten geeignet sein, um den nötigen Ausfall des Präsenzunterrichts abzufedern und zu ergänzen,

(Lachen des Abg. Tankred Schipanski [CDU/CSU])

für den Fall, dass uns tatsächlich mal ein Killervirus heimsuchen sollte. Gerade hierauf zielt unser zweiter Antrag ab – das ist wirklich nicht so schwer zu verstehen –: Wir benötigen dringend flächendeckend geeignete pädagogische Konzepte und Lehrerqualifizierung, um digitales Lehren und Lernen von zu Hause aus für einen wirklichen Ernstfall zu ermöglichen. Digitales Lernen ohne Raum, Ausstattung, Hilfe und Aufsicht zu Hause geht völlig an der Lebensrealität von Familien vorbei.

Das interessiert die FDP aber nicht, die mit ihrem Antrag wieder möglichst alles durchdigitalisieren möchte, ohne Praxistauglichkeit, dafür mit einer Vielzahl von wohlklingenden Superlativen – super!

Forderungen zur Umwandlung in ein Ganztagsschulsystem ab der Grundschule fehlen bei den Grünen selbstverständlich nicht. Das wäre dann der Todesstoß für unsere gewachsene Vereinslandschaft und die Musikschulen.

(Margit Stumpp [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Unsinn!)

Die Menschen von heute wie morgen werden durch Bildung in die Lage versetzt, als mündige Bürger eigenständig und eigenverantwortlich in den Kommunikationswelten zu handeln. Sie sollen durch humane und humanistische Bildung gegen Ideologisierung, Fanatismus, virtuell bedingte Abhängigkeiten sowie Vereinsamung und Entmenschlichung immun gemacht werden.

(Beifall bei der AfD)

Wir Menschen sollten die Digitalität beherrschen, nicht von ihr getrieben oder beherrscht werden.

Unsere Anträge sind die weitestgehenden.

(Lachen bei Abgeordneten der SPD – Ronja Kemmer [CDU/CSU]: In Widersprüchen vielleicht!)

Sie sind am ehesten geeignet, den Weg aus der Krise zu finden.

(Beifall bei der AfD)

Bitte stimmen Sie unseren Anträgen zu: Für unsere gemeinsame Zukunft und für Deutschland!

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Dr. Karamba Diaby [SPD]: Sehr schwach!)

Für die Fraktion der SPD macht sich bereit die Kollegin Marja-Liisa Völlers. Sie hat das Wort.

(Beifall bei der SPD)

Personen

Dokumente

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Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7480534
Wahlperiode 19
Sitzung 186
Tagesordnungspunkt Lehrkräftemangel
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