30.10.2020 | Deutscher Bundestag / 19. EP / Session 187 / Zusatzpunkt 14

Reinhard HoubenFDP - Veranstaltungswirtschaft in der Corona-Krise

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Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich war natürlich schon gespannt darauf, wie Union und SPD heute hier auf die verschiedenen Anträge der Oppositionsfraktionen eingehen. Große Klasse!

Herr Müller, Sie fordern jetzt vehement – ähnlich wie Herr Mohrs –, dass wir jetzt im November unheimlich dringend und unheimlich schnell was machen müssen. Glauben Sie denn im Ernst, die Leute nehmen Ihnen das noch ab? Die Opposition – vor allen Dingen FDP und Grüne – hat seit ungefähr acht Monaten auf die entsprechenden Probleme hingewiesen.

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

In den Gesprächen mit der Union ist immer gesagt worden: Ja, dass da nichts passiert, ist die böse SPD schuld, weil sie das mit dem Unternehmerlohn nicht zulässt. – Und die SPD hat gesagt: Die Union will sich gar nicht bewegen. – Jetzt stellen Sie sich hier dreist hin und sagen: Aber im November muss es geschehen, und wir laden die Opposition ein, da mitzumachen und mitzuhelfen. – Das ist wirklich ein ziemlich starkes Stück, meine Herren.

(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Über die finanziellen Dinge hat der Kollege Grundl genug gesagt. Deswegen will ich in den wenigen Minuten Redezeit nicht darauf eingehen.

Es geht doch darum, dass die Menschen in diesem Bereich einfach ihr Leben leben wollen. Wir arbeiten doch nicht für Geld allein, und für Künstlerinnen und Künstler und Schauspielerinnen und Schauspieler gilt das doch im Besonderen. Das ist eher Berufung und zum Teil auch Selbstausbeutung, was diese Damen und Herren da betreiben. Dann, finde ich, ist die Empathie, die dieser Gruppe hier entgegenkommt, eindeutig zu gering. Viele Aufführungen sind in der Zwischenzeit gelaufen, und die Veranstalter wussten angesichts der Vorschriften, die sie dabei einzuhalten hatten: Nein, wir machen kein Geschäft mit dieser Aufführung hier, weil viel zu wenige Leute überhaupt in den Saal, in die Veranstaltungsstätte hineinkommen können. – Sie haben es gemacht, weil ihnen ihr Thema und ihr Beruf am Herzen liegen. Und was ist die Antwort? Alles sehr widersprüchlich!

Während einer Veranstaltung des Bündnisses #AlarmstufeRot angesichts der Folgen von Corona für die Veranstaltungswirtschaft musste der Kollege Bareiß für die Bundesregierung Prügel einstecken. Das gehört irgendwie zur Beschreibung seines Berufes – alles in Ordnung. Gleichzeitig wird dann aber im Kabinett etwas für vier Wochen im November beschlossen, ohne dass man irgendwie darüber nachdenkt: Wie geht es denn im Dezember weiter?

(Marianne Schieder [SPD]: Ist doch nicht wahr! Das wissen Sie doch!)

Machen wir jetzt in einer Art Salamitaktik alle vier Wochen den Laden dicht? Müssen wir uns vielleicht als Gesellschaft einmal darauf einstellen, dass wir uns mit diesem Virus noch viel länger arrangieren müssen, dass wir unser Leben anders arrangieren müssen und andere Rahmenbedingungen schaffen müssen als nur „digital“ und „entweder alles auf oder alles zu“?

Vielen Dank.

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der AfD und der Abg. Dr. Kirsten Kappert-Gonther [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Zuruf von der CDU/CSU: Dann machen Sie endlich mal konkrete Lösungsvorschläge! – Elisabeth Motschmann [CDU/CSU]: Die habe ich auch nicht gehört!)

Vielen Dank, Reinhard Houben. – Die nächste Rednerin: für die Fraktion Die Linke Simone Barrientos.

(Beifall bei der LINKEN)

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Electoral Period 19
Session 187
Agenda Item Veranstaltungswirtschaft in der Corona-Krise
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