06.11.2020 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 190 / Tagesordnungspunkt 30

Katharina LandgrafCDU/CSU - Lage der älteren Generation - Digitalisierung

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte zuerst zum Antrag der FDP sprechen. Er ist wirklich gut – da muss ich ein Lob aussprechen –,

(Beifall bei der FDP)

aber die Adresse stimmt nicht. Das haben wir ja schon im Ausschuss besprochen: Nach der Föderalismusreform im Jahr 2006 fällt alles, was Pflegeheime und Heimrecht betrifft, in die Kompetenz der Länder, also haben wir damit nichts zu tun. Wir könnten aber als Bund natürlich noch ein bisschen Gas geben, was den Netzzugang anbetrifft; und da stimmt die Adresse ein kleines bisschen.

(Katrin Werner [DIE LINKE]: Wäre doch ein Anfang!)

Also, beim Netzausbau, da sind wir dran. Insgesamt ist die Idee also gut.

Jetzt komme ich zum Altenbericht; der achte ist es. Die Sachverständigenkommission hat sich sehr viel Arbeit gemacht. Erst hatte ich ein bisschen Horror, aber ich muss sagen: Es liest sich gut; Kollegen, es liest sich gut, man kann sehr klug werden daraus. – Ich danke ganz herzlich allen Sachverständigen, an dieser Stelle besonders Herrn Professor Andreas Kruse, der in bewährter Weise – man spürt ihn sprechen in manchen Phasen – das Ganze gesteuert hat.

Chancen im Alltagsleben erleichtern, Unabhängigkeit stärken, Teilhabe – da fragen jetzt die Senioren: Wo kann uns das helfen? Und: Hilft mir das wirklich? Die Frau Ministerin hat das Stichwort „Smarthome“ schon erwähnt. Ich nenne weitere Stichworte: Mobilität – wo finde ich den Fahrplan oder den Rufbus? –, Verwaltung, auch Einkaufen kann man machen, Gesundheit, Telemedizin, Pflege, aber auch Bildung – man wird klüger, wenn man das Richtige antippt und nicht die Fake News –, Information insgesamt, auch soziale Kontakte. Also die Seniorinnen und Senioren sollen und wollen stärker an der technischen Entwicklung teilhaben. Sie müssen die Veränderungen aber auch akzeptieren und proaktiv sein; sie müssen offen sein. Und wir müssen helfen, die Neugier zu wecken.

Viele Ältere wissen ja gar nicht, was alles möglich ist. Sie müssen also bereit sein und dürfen nicht nur sagen: Nur wenn es sich lohnt, mache ich da mit.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Es besteht eine Kluft zwischen denen, die wirklich wollen, und denen, die nicht wollen und nicht können.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Das betrifft – es gibt da viele interessante Statistiken – natürlich vor allem die Älteren jenseits der 70. Aber wir haben ja jetzt moderne Altersbilder: Auch jenseits der 70 kann man sehr sportlich und sehr offen sein.

Die Anbieter müssen aber auch besser gestalten; sie müssen unbürokratisch, einfach abrufbar ein Programm bauen; es muss erklärt werden, und die Hürden müssen abgebaut werden. Dazu brauchen wir Assistenzen, die den ersten Schritt begleiten. Insgesamt dürfen wir nicht zulassen, dass grundsätzlich Interessierte der digitalen Welt fernbleiben, weil ihnen die Unterstützung fehlt. Die Mehrgenerationenhäuser machen da schon sehr viel.

Aber zum Schluss – wie die anderen auch sagten –: Nichts kann den persönlichen menschlichen Kontakt ersetzen. Darum: Unsere Konzepte mit Schnelltests und unsere Hygienekonzepte müssen wir noch verbessern, damit es weiterhin zu Kontakten kommen kann. Und langfristig müssen wir die Empfehlungen in allen Politikfeldern nutzen, nicht nur in der Familienpolitik.

Frau Kollegin, kommen Sie bitte zum Schluss.

Alle müssen mithelfen, Digitalisierung für das Alter erlebbar zu machen.

Vielen Dank. Bleiben Sie gesund!

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

Vielen Dank, Frau Kollegin. – Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege Marcus Weinberg, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7482015
Wahlperiode 19
Sitzung 190
Tagesordnungspunkt Lage der älteren Generation - Digitalisierung
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