Nicole BauerFDP - Elterngeld und Elternzeit
Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Elterngeld ist eine Erfolgsstory: bekannt, beliebt, und das schon seit 13 Jahren. Umso mehr braucht es ein Update. Deshalb ist es gut und wichtig, dass wir hier und heute darüber sprechen.
Die konkreten Verbesserungsvorschläge der FDP-Fraktion zum Elterngeld hat Ihnen Kollege Aggelidis bereits vorgestellt. Ich möchte nun die Vision einer modernen Familienpolitik der Zukunft vorstellen und ein Bild davon zeichnen, wie wir Freie Demokraten uns vorstellen, wie man Familie und Beruf, Kinder und Karriere unter einen Hut bringen kann.
(Beifall bei der FDP)
Kinder sind ein gemeinsames Projekt. Deshalb ist es fair, die Verantwortung entsprechend teilen zu können. Dafür brauchen die Familien aber die Freiheit, nach der jeweiligen Lebenssituation entscheiden zu können: ob eine Frau Vollzeit arbeitet und Kinder hat, ob ein Mann Teilzeit arbeitet und sich um seine Kinder kümmert, ob sie Vollzeitmutter ist und den Haushalt macht, ob sie Karriere macht und er Hausmann ist und ihr den Rücken freihält – alles okay, wenn echte Entscheidungsoptionen die Grundlage für den individuell besten Weg sind. Aktuell bezweifle ich aber, dass Familien echte Wahlfreiheit haben.
(Beifall bei Abgeordneten der FDP – Dr. Silke Launert [CDU/CSU]: Wie die CSU!)
Leider ist es noch keine Selbstverständlichkeit, dass Ereignisse wie die Geburt eines Kindes zum Leben gehören. Studien zeigen, dass Mütter und Väter auf unterschiedliche Weise auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert werden. Männer fürchten Nachteile im Job, wenn sie mehr als zwei Monate Elternzeit nehmen. Frauen hingegen müssen Nachteile erwarten, egal ob sie nur zwei Monate oder länger Elternzeit nehmen. Das ist nicht in Ordnung, und das muss bei uns in den Köpfen ankommen.
(Beifall bei der FDP sowie der Abg. Dr. Silke Launert [CDU/CSU])
Dies gilt übrigens auch für familienbedingte Auszeiten für Führungskräfte wie beispielsweise Vorstandsmitglieder. Auch ihnen muss es möglich sein, im begründeten Fall sechs Monate Auszeit nehmen zu können: für die Geburt, für die Kinder oder für zu pflegende Angehörige. Wir haben dazu vor einigen Monaten hier im Deutschen Bundestag einen Antrag eingereicht. Umso mehr freut es mich, verkünden zu können, dass gestern die Justizminister der Länder die #Stayonboard-Initiative mit einem Beschluss unterstützten. Herzlichen Glückwunsch und herzlichen Dank an dieser Stelle an Verena Pausder und ihre Mitstreiter bei der Initiative #Stayonboard!
(Beifall bei der FDP)
Doch jetzt heißt es: tatsächlich umsetzen, und zwar noch in dieser Legislaturperiode, meine Kolleginnen und Kollegen. Es geht um ein Umdenken, es geht um einen Kulturwandel hin zu mehr Familienfreundlichkeit. Davon profitieren Mütter und Väter, Familien und Unternehmen. Das ist eine echte Win-win-Situation. Dafür machen wir, die FDP als Fortschrittspartei, uns stark und laden all diejenigen ein, die dabei mitmachen wollen.
Herzlichen Dank.
(Beifall bei der FDP)
Sabine Zimmermann, Die Linke, ist die nächste Rednerin.
(Beifall bei der LINKEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7486963 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 196 |
Tagesordnungspunkt | Elterngeld und Elternzeit |