Jürgen BraunAfD - Christenverfolgung
Herr Präsident! Liebe Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist schon interessant, was hier alles gesagt wurde.
(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Ja!)
Es ging im Wesentlichen um ein Ablenken vom Kern des Problems durch die Altparteien.
(Katharina Dröge [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fällt Ihnen nichts Besseres ein?)
Daran ändern auch nichts die teilweise nachdenkenswerten Formulierungen – wie immer – von Herrn Grübel und Herrn Heinrich. Die Christen sind weltweit die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft, weit über 200 Millionen. Wer das leugnet, erzählt Unsinn. Das ist das Erste.
(Beifall bei der AfD – Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Wer leugnet das denn? – Peter Heidt [FDP]: Prozentual werden Juden am meisten verfolgt!)
Das Zweite. Herr Lindh, tja, was soll man zu Ihnen eigentlich noch sagen? Sie weigern sich, sich zum Christentum zu bekennen, sagen aber immer, Sie seien ein ganz toller Christ.
(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bekennen Sie sich zur Demokratie, Herr Braun! Können Sie sich zum Grundgesetz bekennen? Bekennen Sie sich zum Grundgesetz!)
Ich könnte jetzt auch sagen, die SPD sei eine christenfeindliche Partei.
(Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Meine Fresse!)
Das könnte ich auch sagen – will ich zurückgeben, stimmt auch vermutlich.
(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Braun, bekennen Sie sich zum Grundgesetz!)
Aber ich sage, Herr Lindh, Sie passen eher in die Scharia-Partei Deutschlands, um das einmal ganz klar zu sagen. Ganz klar: in die Scharia-Partei Deutschlands.
(Beifall bei der AfD)
Boko Haram hat nichts mit dem Islam zu tun, habe ich gerade gehört; denn in Nigeria geht es nicht um den Islam bei den Morden, die da passieren. – Das ist auch interessant. Die SED war schon immer gut im Erfinden von Lügen und Halbwahrheiten.
(Helge Lindh [SPD]: Oh Gott!)
Was Christenverfolgung bedeutet, erfahren wir beim aktuellen Blick auf Nigeria.
(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was sagen Sie denn zum Thema Assad und Syrien?)
668 Schulkinder sind in dieser Woche nach einem brutalen Angriff auf ihre Schule entführt worden – im Namen des Islam.
(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum gibt es keinen Antrag zur Christenverfolgung in China?)
Die islamische Terrorgruppe Boko Haram reklamiert den Anschlag für sich. Nigeria steht seit Jahren für schwerste Verbrechen an Christen – ihres Glaubens wegen. Über 2 Millionen Christen wurden zu Flüchtlingen im eigenen Land durch Gewalt im Namen des Islam. Boko Haram ist nur eine von vielen Terrororganisationen.
Drei Anträge gegen die Christenverfolgung weltweit stellen wir von der AfD heute hier im Plenum. Einer benennt die Christenverfolgung in Nigeria. Des Weiteren fordern wir die Benennung eines Beauftragten gegen die Christenfeindlichkeit in Deutschland. Der Dritte gilt Pakistan. Nur wir kämpfen im Deutschen Bundestag gegen die Christenverfolgung.
(Beifall bei der AfD – Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Peter Heidt [FDP]: So ein Schwachsinn!)
Pakistan ist das Land, in dem Christen am stärksten weltweit gewaltsam verfolgt werden durch sunnitische Moslems. Das belegt der aktuelle Weltverfolgungsindex der Menschenrechtsorganisation Open Doors.
(Zuruf von der LINKEN)
Es sind örtliche Hassprediger, es ist eine Art Zivilgesellschaft, die in Pakistan diese Gewalt ausübt. Pakistan ist die Drehscheibe des radikalen Islam für ganz Asien. Auch der Gründer und Anführer der radikal-islamischen Terroristen in Myanmar, Jununi, stammt aus Pakistan.
Die massive Gewalt in Pakistan wird durch menschenrechtswidrige Gesetzgebung gefördert. Die Paragrafen 295a bis 295c des Pakistan Penal Code sehen für die angebliche Beleidigung des Koran und des Propheten Mohammed die Todesstrafe vor. Stichwort: Blasphemie.
(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind die Drehscheibe für Rechtsextremismus!)
Seit Jahrzehnten wächst die Zahl der Angriffe auf Christen in Pakistan kontinuierlich, und häufig trifft es dabei Frauen. Mord, Entführung, Vergewaltigung, Zwangsverheiratung, Zwangsräumung ihrer Häuser und Vertreibung: All dies müssen Christen in Pakistan jederzeit befürchten. Dabei kann die Anklage wegen Blasphemie schon dazu führen, dass Nachbarn das erfahren und ihrerseits kurzerhand Lynchjustiz üben – so geschehen im Fall des Studenten Mashal Khan im pakistanischen Mardan.
(Zuruf von der LINKEN)
Herr Kollege Braun!
Die Bundesregierung muss sich dieser Realität in Pakistan und woanders umgehend stellen!
(Beifall bei der AfD – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nase einpacken! Ist nicht so schwer!)
Voraussichtlich letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege Martin Patzelt, CDU/CSU.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7490706 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 202 |
Tagesordnungspunkt | Christenverfolgung |