Rainer SpieringSPD - Agroforstwirtschaft
Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Dank an die Verhandler Alois Gerig und Isabel Mackensen, Dank an Kirsten Tackmann, die das so wohlwollend begleitet und sich fachlich mit eingebracht hat. Schade, dass Harald Ebner immer so verbissen reagieren muss und nicht einmal anerkennen kann, wenn etwas Gutes gemacht wird.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja so verbissen! Immer gegen die Grünen!)
Vielleicht noch ein Nachsatz an der Stelle: Das ist ein Koalitionsantrag. An dieser Stelle über die Ministerin herzufallen, ist sachlich einfach völlig falsch. Hier kommen wir als Koalition daher. Sparen Sie sich das auf für die Ministerin, wenn sie dran ist. Hier sind wir als Koalitionäre dran.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Jetzt machen die Grünen Opposition, und es ist auch wieder falsch!)
Für die SPD sage ich: Der Antrag zur Förderung von Agroforstwirtschaft ist ein wichtiger Schritt hin zur Förderung von Ökosystemdienstleistungen als Element einer regenerativen Landwirtschaft. Das ist das, was wir wollen: öffentliches Geld für öffentliche Leistungen. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in die richtige Zukunft.
(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU] – Zuruf von der FDP: „Richtige Zukunft“? Wie viele gibt es denn?)
In Vorbereitung dieser Rede ist mir ein Bild von zu Hause eingefallen. Der letzte Sommer war ja nicht so schrecklich heiß wie der vorherige, aber er war heiß. Und wir haben bei uns tatsächlich die vielen Blühstreifen, die vielen Waldstreifen, die wir hatten, wie Artur Auernhammer das beschrieben hat, verloren. Jetzt musste der arme Landwirt zwischen Hochspannungsmasten eine grüne Matte spannen, damit die Kühe darunter Schatten fanden. Ich finde, man kann auch mal anerkennen, dass das, was jetzt gemacht wird, dafür Sorge trägt, dass Tiere wieder eine angemessene Umwelt bekommen, sich gut bewegen und sich wohlfühlen können. Dafür ist der Antrag ein ganz, ganz wichtiger Schritt.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)
An den Jäger Busen gerichtet: Wer den Antrag gelesen hat, der weiß, dass dieser Antrag Artenvielfalt bedeutet, der weiß, dass dieser Antrag bedeutet, dass Niederwild wieder Platz findet, der weiß, dass Jagdwild wieder Deckung findet.
(Zuruf der Abg. Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE])
Aber das ist ihm offensichtlich nicht aufgegangen, dem Jäger Busen. Was sein Prinzip ist, das ist klar: Ackerboden bis zum Anschlag ausnutzen und alles, was Klimaschutz bedeutet, ablehnen.
(Beifall bei der SPD – Grigorios Aggelidis [FDP]: Das Wortspiel haben Sie aber lange geübt!)
Der zweite Vorteil – dazu haben wir schon einen Antrag eingebracht – ist die Nutzung von Wertholz. Wir haben jetzt die Möglichkeit, eine stabile Wertholznutzung aufzubauen, und zwar divers. Ich habe bei Gängen bei uns durch den heimischen Wald gesehen – natürlich, wie alle anderen auch –, welche Baumarten von der Hitze betroffen waren. Wenn wir jetzt dieses Agroforstsystem gut aufbauen, dann können wir auf Vielfalt, dann können wir auf Beständigkeit und dann können wir auf Zukunftsfestigkeit setzen. Das ist unsere große Hoffnung bei dem Antrag.
Letzter Punkt: GAP. Das muss natürlich Bestandteil der Förderkulisse GAP werden, der ersten Säule und der zweiten Säule. Dazu will ich auch noch loswerden: Wenn man das vernünftig machen will, dann muss es natürlich digitale Lösungen geben, dann müssen die Leute, die Agrarforstwirtschaft betreiben, die Möglichkeit haben, kurzfristig digital einen Antrag zu stellen, um für die Leistung, die sie für die Gesellschaft erbringen, kurzfristig Geld zu generieren.
Herzlichen Dank fürs Zuhören.
(Beifall bei der SPD)
Vielen Dank. – Ich schließe die Aussprache.
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7495591 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 203 |
Tagesordnungspunkt | Agroforstwirtschaft |