28.01.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 206 / Zusatzpunkt 11

Steffen KotréAfD - Reform des Bundesbedarfsplangesetzes

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Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Der Netzbau nur für die sogenannte Energiewende ist überflüssig. Wir haben alles, was wir brauchen. Wir müssen nicht diese riesigen Strecken von 800 oder 1 000 Kilometern überwinden. Nein, wir haben ein bestehendes System. Da gibt es Stromerzeugung, und da gibt es in der Nähe – 100 bis 200 Kilometer – diejenigen, die den Strom abnehmen. Das funktioniert. Wir brauchen das neue System nicht, das nicht funktionieren wird: die Energiewende.

Wir haben ein bestehendes System, aber leider wird mit der Energiewende dieses bestehende System ausgehöhlt. Wir haben funktionierende Kraftwerke, nur leider werden sie stillgelegt, und wir werden irgendwann eine Stromlücke haben, und keiner kann uns erklären, woher dann unser Strom kommen soll.

(Beifall bei der AfD – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Wir haben es Ihnen doch schon so oft erklärt, Mensch! Wie oft sollen wir es Ihnen denn noch erklären?)

Denn die sogenannten instabilen Erneuerbaren können das nicht leisten.

Also, noch haben wir Strom, wenn auch mit abnehmender Qualität.

(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Wir erklären es Ihnen in jeder Woche!)

Die äußert sich in der Folge leider darin, dass sich Unternehmen aus Deutschland zurückziehen. Es gibt schon seit Jahren eine Deindustrialisierung, eine Desinvestition im Bereich der energieintensiven Unternehmen.

Das alles ist leider Ausdruck der Energiewende. Um diese sogenannte Energiewende noch zu retten, versucht man jetzt, mit Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen die Sache noch zu retten, aber das macht sie nur noch schlimmer. Wir haben mit diesen Leitungen erhebliche Probleme, vor allen Dingen Akzeptanzprobleme, die völlig zu Recht bestehen. Denn warum sollen wir unsere Landschaft und unsere Umwelt weiter verschandeln für eine Sache, die nicht funktionieren kann?

(Beifall bei der AfD – Dr. Matthias Miersch [SPD]: Lieber ein schönes Atomkraftwerk! Das ist besser!)

Wir sehen ja, dass die Bundesregierung einfach Erzeugungskapazitäten für Strom abbaut, ohne zu sagen, wo neue herkommen. Wie gesagt, Erneuerbare können es nicht sein. Und wenn dann gesagt wird: „Das ist die weltdümmste Energiepolitik“, dann wird das völlig zu Recht gesagt.

(Beifall bei der AfD)

Das ist die weltdümmste Energiepolitik, wenn wir sagen, dass wir aus zwei heimischen Energieträgern gleichzeitig aussteigen, meine Damen und Herren.

Und was kommt jetzt? Jetzt sollen also Windindustrieanlagen vermehrt ins Meer gestellt werden. Dadurch wird die Umwelt weiter zerstört werden. Wir haben es gehört. Wir haben es in den Ausschüssen gehört, wir hören es auch von den Umweltverbänden: Wir stören die Meerestiere,

und wir stören die Strömungen dort.

(Zuruf von der SPD: Welche genau?)

Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Das kann eigentlich auch nicht im Sinne einer grünen Politik sein, die sich eigentlich mal dem Ziel verschrieben hat, die Umwelt zu schützen. Aber davon ist nichts übrig geblieben.

(Beifall bei der AfD)

Wenn es darum geht, Windindustrieanlagen zu bauen, dann können die überall stehen. Sie können im Meer stehen. Sie können im Wald stehen; dann wird der Wald abgeholzt und Schindluder mit der Umwelt getrieben. Das verstehe ich eigentlich nicht.

(Katharina Dröge [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie halten ja immer noch Atomkraft für die bessere Alternative!)

Wir haben es hier mit einer ideologiegetriebenen Politik zu tun, und die Fantasten der Energiewende versuchen, die Physik und die Ökonomie auszuhebeln. Nur, das wird nicht klappen. Das wird uns wieder auf die Füße fallen, und leider werden wir dann im Dunkeln sitzen.

(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wir haben jetzt schon, wie gesagt, Stromausfälle im Kleinen, im Millisekundenbereich, und die Gefahr eines großen Stromausfalls kommt näher. Je mehr instabile erneuerbare Energien im Netz sind, desto mehr ist das so. Genau deswegen sind auch die weiteren Übertragungsleitungen so schädlich: nicht weil wir dann Strom transportieren können, sondern weil wir dadurch vermehrt Strom aus Erneuerbaren transportieren und unser Stromsystem dadurch immer anfälliger machen.

(Beifall bei der AfD)

Ich rede schon seit ein, zwei Jahren darüber,

(Katharina Dröge [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wird auch nicht besser!)

und ich verstehe nicht, warum sich hier nicht mal Technologen zu Wort melden

(Zuruf von der SPD: Der kommt gleich!)

und sagen: Nein, so geht es nicht. – Die Energiewende kann so nicht funktionieren. Wir haben auch keine Speicherkapazität mehr.

Wir müssen konstatieren: Die beste Lösung ist, statt neue Stromleitungen zu bauen, –

Herr Kollege, kommen Sie zum Schluss, bitte.

– das Bestehende auszubauen und wieder zur Kernenergie zurückzukehren, die sicher ist.

(Lachen bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Matthias Miersch [SPD]: Und das Endlager kommt dann zu Ihnen, ne?)

Herr Kollege, kommen Sie zum Schluss, bitte.

Nur das kann uns weiterbringen, aber nicht irgendwelche Leitungen, die in der Erde verbuddelt sind und dort den Boden entsprechend aufwärmen.

(Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben Sie doch selber nicht, was Sie da erzählen!)

Dann ist keine Landwirtschaft mehr möglich, und im Übrigen verschandeln wir mit den Trassen die Landschaft. Dafür stehen wir von der AfD, die für Umweltschutz stehen, nicht zur Verfügung.

(Beifall bei der AfD – Johann Saathoff [SPD]: Das kriegen wir ohne Sie hin!)

Nächster Redner ist der Kollege Bernd Westphal, SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7499223
Wahlperiode 19
Sitzung 206
Tagesordnungspunkt Reform des Bundesbedarfsplangesetzes
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